Anschlag auf BVB-Bus: Tuchel und Bender kritisieren Umgang mit Attentat

Anschlag auf BVB-Bus: Tuchel und Bender kritisieren Umgang mit den Folgen
foto2press

Der feige Anschlag auf den Bus des BVB (11. April 2017) ist nun fast genau 1 Jahr her. Doch die Auswirkungen sind bei vielen Spielern und Ex-Trainer Thomas Tuchel noch lange nicht ausgestanden.  Wie Tuchel und auch Ex-Borusse Sven Bender beim Verhandlungstag berichteten, leiden viele noch unter den Folgen des Anschlags. Der Umgang der Verantwortlichen mit den Umständen hat unter anderen zur Trennung mit Tuchel und dem Vereinswechsel von Bender geführt, wie beiden betonten. 

Der schreckliche Anschlag auf den BVB-Bus vom 11. April 2017 hat tiefe Spuren in den Köpfen der meisten Beteiligten hinterlassen. Diese sind auch nach gut einem Jahr noch nicht überwunden. Nach Aussage von Marcel Schmelzer haben viele immer noch Angst beziehungsweise sind äußerst schreckhaft. Dabei schließt er sich ausdrücklich mit ein:

“Ich versuche, es wegzuschieben. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen man denkt, was für ein Glück wir hatten.”

Torwart Roman Weidenfeller (36) saß ebenso im Bus an diesem Tag. Für ihn hat sich an diesem Tag “sein Leben verändert”.  Zudem bestätigt er, dass der Anschlag immer noch ein Thema in der aktuellen Mannschaft ist: “Das ist immer noch ein Thema in der Mannschaft. Ich kenne Spieler, die noch immer darunter leiden. Das war ein Anschlag auf das Leben.”

So wie den beiden geht es auch Ex-Spieler Sven Bender und Ex-Trainer Thomas Tuchel, der nach der Saison aufgrund unterschiedlicher Ansichten zum Umgang mit diesem Thema seinen Job verlor.

Neuansetzung des Champions League-Spiel gegen Monaco war Fehler

Die Ex-Borussen waren sich dabei einig, dass die Neuansetzung des eigentlich für den 11. April geplanten Champions League-Hinspiels gegen den AS Monaco nur einem Tag später eine großer Fehler war.

Für ihn hatte unter anderen der Umgang mit diesem Anschlag von Seiten der Offiziellen und Vereinsführung erheblichen Einfluss auf die Entscheidung für einen Wechsel zu Bayer Leverkusen. Auch wenn hauptsächlich “sportliche Gründe” den Ausschlag gaben.

Noch gravierender stellte sich hingegen die Situation mit Ex-Trainer Thomas Tuchel dar. Er kritisierte schon direkt nach dem Spiel gegen AS Monaco nur einen Tag später scharf die Vereinsführung um Hans-Joachim Watzke. Damit löste er einen monatelange Debatte aus, die schlussendlich zur Trennung nach der Saison 2017 führte. Man habe einen “erheblichen Dissens” gehabt. Dieser war auch trotz der sportlichen Erfolge – so zum Beispiel der Gewinn des DFB-Pokals 2017 – nicht mehr zu kitten.

Tuchel erneuter Kritik an Watzke

Nach der Aussage beim Prozess gegen den Attentäter Sergej W. am Montag rückte der Ex-Trainer von Borussia Dortmund nicht von seiner Einstellung zum Umgang mit dem Anschlag auf den BVB-Bus ab.

“Wir hätten nicht einen Tag später spielen dürfen.”.

Für ihn besteht zudem ein direkter Zusammenhang mit seiner Demission beim BVB. Das habe im erheblichen Maße den Ausschlag für die Trennung gegeben. Anschließend ging er noch auf häufig beschriebenen Dissens ein. Der Dissens bestand für ihn darin:

“[…] das ich im Bus gesessen haben und Aki nicht. Deshalb gab es auch eine andere Herangehensweise mit dem Umgang. Ohne das Aki jetzt vorhalten zu wollen.”

Deutliche Worte von Tuchel – die scheinbar auch von einigen Spielern und Ex-Spieler so mitgetragen werden.