Bei der Darts-WM hat Stephen Bunting nicht nur sportlich, sondern auch emotional für Aufsehen gesorgt. Der Engländer beendete am Samstagabend das Turnier-Märchen des Außenseiters Nitin Kumar mit einem klaren 3:0-Erfolg – und brach wenig später auf der Pressekonferenz in Tränen aus.
Auslöser war eine Frage zu Anfeindungen in den sozialen Netzwerken. Nach seinem Auftaktsieg war Bunting insbesondere auf X Ziel teils heftiger Beleidigungen geworden. Die Kritik traf den Weltranglistenvierten sichtbar. “Die Leute sind online wirklich böse”, sagte der 40-Jährige und stellte dem die Unterstützung der Fans im Ally Pally entgegen: “Die Menschen hier in der Halle sind die wahren Kenner des Darts. Sie wissen, wie ich bin.”
Bunting, der sich nach der ersten Runde als “People's Champ” bezeichnet hatte, betonte seine enge Bindung zu den Anhängern. Er werde sich niemals von den Fans abkapseln und ihnen auch künftig viel zurückgeben. Besonders hob er den Walk-on und die Unterstützung während jedes Legs hervor – selbst in schwierigen Phasen. “Da oben auf der Bühne ist es ein einsamer Ort”, erklärte er sichtlich bewegt, bevor ihm die Stimme versagte und die Pressekonferenz kurzzeitig unterbrochen werden musste.
Nach einer kurzen Pause setzte Bunting das Gespräch fort, entschuldigte sich bei den Journalisten für den emotionalen Moment und beendete die Fragerunde professionell. Bereits im Siegerinterview hatte er die Rolle der Fans hervorgehoben und erklärt, sie hätten ihn durch das Match getragen.
Sportlich überzeugte “The Bullet” mit einem Average von 94 Punkten und einem souveränen Auftritt. Lediglich im ersten Leg des zweiten Satzes kam es zu einer kuriosen Phase mit zahlreichen verpassten Doppeln. Kumar, der in Runde eins noch mit einer starken Checkout-Quote geglänzt hatte, ließ diese Chance ungenutzt – Bunting nutzte die Gelegenheit und machte den Einzug in die nächste Runde perfekt.


