
Bei Borussia Mönchengladbach bahnt sich ein unerwünschtes Winterproblem an. Das im Sommer als Entlastung gedachte Leihgeschäft mit Tomáš Čvančara könnte deutlich früher als geplant enden – und für die Borussia finanzielle wie sportliche Folgen nach sich ziehen.
Der aktuell an Antalyaspor verliehene Stürmer soll seit Monaten auf ausstehende Gehaltszahlungen warten. Laut Medienberichten hat der 25-Jährige inzwischen die FIFA eingeschaltet. Sollte der türkische Klub die offenen Beträge nicht fristgerecht begleichen, greift offenbar eine vertragliche Klausel, die den Leihdeal automatisch auflöst. In diesem Fall würde Čvančara ab dem 1. Januar wieder nach Mönchengladbach zurückkehren – ein Szenario, das am Niederrhein eigentlich unbedingt vermieden werden sollte.
Keine sportliche Perspektive bei der Borussia
Sportlich ist eine Zukunft des Tschechen bei der Borussia kaum vorstellbar. Das Verhältnis zwischen Spieler und Klub gilt seit Monaten als belastet. Bereits in der Vorsaison soll sich sogar der Mannschaftsrat gegen weitere Einsätze des Angreifers ausgesprochen haben. Unter dem damaligen Trainer Gerardo Seoane fand Čvančara kaum noch Rückhalt.
Hinzu kommt die veränderte Konkurrenzsituation im Gladbacher Sturm. Neuzugang Haris Tabaković hat sich etabliert, zudem wird die Rückkehr von Tim Kleindienst im Februar erwartet. Die Offensivplätze sind damit praktisch vergeben – für Čvančara bleibt kein Raum.
Auch in der Türkei ohne Durchbruch
Doch nicht nur in Gladbach fehlt die Perspektive. Auch bei Antalyaspor konnte sich der Stürmer bislang nicht durchsetzen. In der Süper Lig steht lediglich ein Treffer zu Buche, zuletzt schaffte es Čvančara mehrfach nicht einmal mehr in den Spieltagskader. Entsprechend gering dürfte das Bedauern beim türkischen Klub ausfallen, sollte die Leihe vorzeitig enden.
Schwierige Aufgabe für das Management
Für das Gladbacher Management um Eugen Polanski und Rouven Schröder beginnt damit eine komplizierte Phase. Sollte Čvančara tatsächlich im Winter zurückkehren, ist eine sofortige Weiterverleihe das erklärte Ziel. Angesichts der schwachen Leistungsdaten und des gesunkenen Marktwerts dürfte es jedoch schwierig werden, kurzfristig einen Abnehmer zu finden.
Was als Befreiungsschlag gedacht war, droht sich für Borussia Mönchengladbach zu einem kostspieligen Leih-Fiasko zu entwickeln – mit ungewissem Ausgang und wenig attraktiven Optionen.

