Völler bremst WM-Euphorie: „Deutschland ist kein Favorit“

Armin Schwarz | am: 22.12.25

Deutscher Fußball-Bund-Sportdirektor Rudi Völler hat die Erwartungen an die deutsche Nationalmannschaft vor der FIFA Weltmeisterschaft 2026 bewusst gedämpft. Für den Weltmeister von 1990 wäre selbst ein Einzug ins Viertelfinale kein Selbstläufer – und je nach Verlauf bereits als Erfolg zu werten.

“Das hängt immer vom Wie ab”, erklärte Völler in einem Interview. Entscheidend sei nicht nur das Erreichen einer Runde, sondern auch der Gegner und der Spielverlauf. Dabei zog der 65-Jährige Parallelen zur UEFA Europameisterschaft 2024 im eigenen Land, bei der Deutschland im Viertelfinale unglücklich am späteren Europameister Spanien scheiterte.

Spanien-Spiel als Maßstab

Völler erinnerte daran, dass das DFB-Team bei der EM 2024 trotz des frühen Ausscheidens einen starken Eindruck hinterlassen habe. “Wir haben es vielleicht sogar besser gemacht als die Engländer, obwohl sie am Ende im Finale standen”, sagte er. Gegen Spanien habe Deutschland als einziges Team den Eindruck vermittelt, den Turniersieger wirklich an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben.

Frankreich klar voraus

Für die kommende WM sieht Völler Deutschland dennoch nicht in der Favoritenrolle. Der Grund sei vor allem die Kadertiefe anderer Nationen. Besonders Frankreich hob der DFB-Sportdirektor hervor. “Wenn dort acht Spieler ausfallen, spielen eben acht andere – und es ändert sich kaum etwas. Die haben praktisch zwei Mannschaften”, erklärte Völler.

Ein mögliches frühes Duell mit Frankreich in der K.-o.-Phase bezeichnete er als besonders anspruchsvoll. Dennoch zeigte er sich überzeugt, dass Deutschland die Gruppenphase überstehen werde. Die Gruppe mit Ecuador und der Elfenbeinküste sei allerdings kein Selbstläufer, auch wenn Curaçao als Außenseiter gilt.

England als “Geheimfavorit”

Auch England sieht Völler stark aufgestellt. Unter Trainer Thomas Tuchel sei die Mannschaft als Geheimfavorit “gut und richtig eingeschätzt”. Trotz der Finalteilnahme bei der EM habe man den Eindruck, dass England sich weiterentwickelt habe. “Wenn man sich die Top-Elf auf dem Papier anschaut, liest sich das schon sehr gut”, so Völler.

Unterm Strich plädiert der DFB-Sportdirektor für Realismus statt Titelträume. Deutschland sei konkurrenzfähig und auf einem guten Weg – gehe jedoch ohne Favoritenstatus in das WM-Turnier.

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