Wir berichteten bereits über den FIFA-Superdeal, bei dem anonyme Investoren 25 Milliarden zahlen wollen. Nun erhalten die Spekulationen um den spektakulären Millionen-Deal in der Fußballwelt mehr Futter. Denn ist der Name des angeblichen Investors bekanntgeworden, der zusammen mit einem bisher unbekannten Konsortium bereitstehen soll, um Turniere des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA) zu übernehmen.
Bei dem anonymen Investor soll es sich nach einer Meldung der „Financial Times“ um den japanischen technolgieinvestor Softbank handeln. Weitere Investoren in diesem Milliarden-Deal sollen aus den Vereinigten Staaten, Saudi-Arabien und China stammen. Zudem soll angeblich auch darüber nachgedacht werden, nicht nur neue Wettbewerbe für Vereinsmannschaften auszutragen, sondern auch noch weitere Turniere für Nationalteams anzubieten. Dabei ist vorgesehen, dass die FIFA an dem Unterfangen weiterhin die Mehrheit behält.
Mehr Turniere
Am Mittwochabend berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung bereits, dass es sich um ein sagenhaftes Angebot handeln könnte, dessen Höhe mit 25 Milliarden US-Dollar beziffert wird. Während einer Council-Sitzung der Weltorganisation hatte der umstrittene FIFA-Präsident Gianni Infantin im vergangenen Monat in Bogota nur vage Andeutungen zu den mutmaßlichen Investoren gemacht.
Es kam heraus, dass es sich um eine noch neu zu gründende global Nations League für Nationalmannschaften handeln soll sowie um die jährliche Club-Weltmeisterschaft. Von Infantin sind nach F.A.Z.-Informationen keine weiteren Details genannt worden.
Eine Annahmefrist von 60 Tagen
Vom Präsidenten des Deutschen Fussball-Bundes (DFB), Reinhard Grindel, der zum FIFA-Council gehört, sowie von anderen Funktionären wurde weitere Aufklärung gefordert. Der DFB-Chef bestätigt, dass nun auch mit den Worten, dass alle Vertreter der UEFA im Council darum gebeten haben, die Eckdaten des Vorschlags schriftlich mitzuteilen. Dabei soll genau erklärt werden, um welche Wettbewerbe es sich handelt, wer die Investoren sind und welche Laufzeit das Angebot umfasst. Dem fügte er hinzu, dass es keinen Sinn mache, dies zu kommentieren, bevor nicht die einzelnen Informationen vorliegen würden.
Die Spekulationen reichen derzeit bis dahin, dass von der FIFA die Turniere nicht verkauft würden, sondern sie möglicherweise einen Mehrheitsanteil von 51 % an der gemeinsamen Unternehmung mit dem Konsortium erhalten würde. Infantino habe von einer Frist von 60 Tagen berichtet, in der das Angebot angenommen werden muss.
Es gibt keinerlei Entscheidungsgrundlage
Von Grindel wird betont, dass es derzeit keinerlei Entscheidungsgrundlage durch das Fehlen der schriftlichen Informationen gibt. Der DFB-Präsident erklärt, dass es bspw. bei der Frage um die Nations League, bestehende Fernsehverträge gibt. IN diesem Bezug müsse man überprüfen, ob es rechtliche Spielräume gibt. Eben aus diesem Grund ist es entscheidend zu wissen, über welche Zeiträume man spricht.
Von September dieses Jahres beteiligen sich die europäischen Nationalteams an der neuen Nations League, die von der UEFA aufgelegt wird. Bei der global Nations League würde es sich um eine Erweiterung auf alle Kontinente handeln – eben wie eine WM. Jährlich wird die Club-Weltmeisterschaft von der FIFA ausgetragen. Bis dato sind sieben Mannschaften in der Klub-Weltmeisterschaft startberechtigt und diese haben in der Regel die großen Wettbewerbe in den jeweiligen Konföderationen gewonnen. Real Madrid konnte drei der letzten vier Austragungen für sich entscheiden.