Nach monatelangen Gerüchten aus teilweise wirren Quellen, scheint der Abgang von Caglar Söyüncü vom SC Freiburg nun doch bevorzustehen. Auf dem offiziellen Mannschaftsfoto der Freiburger fehlte der Türke, den es wohl in die englische Premier League zieht. Zu einem ehemaligen Meister.
Gleich drei Profis fehlten auf dem offiziellen Foto der Mannschaft des SC Freiburg für die kommende Spielzeit: Amir Abrashi, der derzeit extern eine Reha nach seinem Kreuzbandriss absolviert, Constantin Frommann, der zur Zeit mit der 2. Mannschaft im Einsatz ist und Caglar Söyüncü. Ist sein Weggang also beschlossene Sache?
Zunächst hieß es, der FC Arsenal London würde zuschlagen und sich die Dienste des türkischen Nationalspielers sichern. Nun scheint sich aber ein Wechsel zu Leicester City anzubahnen. Freiburg dürfte sich über einen Geldregen freuen. Der englische Meister von 2016 wird laut Medienberichten 20 Millionen Euro in den Breisgau überweisen. Mindestens zehn Prozent davon wird aber wohl der Ex-Klub Altinordu aus Izmir abbekommen. Von dort wechselte Söyüncü im Sommer 2016 für rund zwei Millionen Euro nach Freiburg. Sein Vertrag läuft eigentlich noch bis 2021.
Der 16-fache türkische Nationalspieler (ein Tor) absolvierte in zwei Jahren 50 Bundesligaspiele für den SC. Ein Tor und ein Assist stehen für den Abwehrmann zur Buche. Söyüncü überzeugte vor allem mit Zweikampfstärke und einer enormen Physis. Allerdings brachte er sein Team mit individuellen Aussetzern immer wieder in die Bredouille. Der “kicker” rechnete gar vor, dass kein anderer Feldspieler in den vergangenen zwei Jahren so viele Patzer auf dem Gewissen hatte, die zu direkten Gegentoren führten (sieben). Auch aufgrund der vielen Fehler Söyüncüs taumelte der SC in der vergangenen Saison dem Abstieg entgegen, konnte sich aber noch haarscharf am letzten Spieltag durch einen Sieg gegen den FC Augsburg retten.
Söyüncü-Abgang schmerzhaft? Von wegen!
Demnach dürfte der Wechsel Söyüncüs die Freiburger kaum schmerzen. 20 Millionen Euro sind für die klammen Freiburger eine Menge Holz. Ein direkter Ersatz soll (vorerst) nicht verpflichtet werden. Die Breisgauer haben mit Dominique Heintz (kam von Absteiger 1. FC Köln), Manuel Gulde, Robin Koch, Philipp Lienhart und auch den aus der zweiten Mannschaft beförderten Keven Schlotterbeck eine gute und große Auswahl an Innenverteidigern, um in die neue Saison zu gehen.
Die Mannschaft des SC Freiburg bekam unterdessen am eine Regelschulung bei DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich. Dies ist ein Pflichttermin für alle Bundesligisten vor dem Start der neuen Spielzeit. Vor allem Freiburg-Trainer Christian Streich kriegte sich in den vergangenen Jahren immer wieder mit den Offiziellen in die Haare.