
Seit dem Beginn dieser Saison dringen immer wieder brisante Interna des FC Bayern München nach außen. Offenbar lanciert jemand aus dem engsten Kreis der Mannschaft die Informationen gezielt an bestimmte Medien. Vor allem die Springer-Presse wird von dem ominösen “Maulwurf” ständig gefüttert. Jetzt wurde bekannt, dass Präsident Uli Hoeneß vor dem wichtigen Spiel bei Borussia Dortmund (2:3) eine geheime Ansprache an die Mannschaft gerichtet hat.
Noch in der vergangenen Woche nach dem Champions-League-Spiel der Bayern gegen AEK Athen (2:0) wurde Uli Hoeneß von Journalisten gefragt, ob man sich im Club jetzt nicht mal dringend auf die Suche nach dem Unruhestifter machen müsse. Aber der Präsident gab sich hilflos: “Das bringt gar nichts, denn das ist ja ein Geschwür, das man nicht mehr loskriegt. Das hat jetzt gar keinen Sinn.”
Hoeneß begleitete die Mannschaft auf Schritt und Tritt
Da lag Hoeneß offenbar richtig, denn der Maulwurf plappert immer weiter. Die neueste Enthüllung: Hoeneß ist vor der Partie in Dortmund ganz nah an die Mannschaft gerückt und hat sogar eine emotionale Rede vor den Spielern gehalten – das berichtet das Portal sport.de und bezieht sich dabei auf einen Artikel in der Sport-Bild. Im Gegensatz zu den üblichen Gepflogenheiten sei Hoeneß schon einen Tag vor dem BVB-Spiel mit dem Team nach Dortmund gereist.
“Wagenburg-Mentalität” gefordert
Die Bayern hatten sich in der nahe gelegenen Sportschule Kaiserau auf das Spitzenspiel vorbereitet, dort bezog offenbar auch Hoeneß Quartier. In der letzten Sitzung vor dem Spiel habe er zunächst Trainer Niko Kovac das Wort erteilt – und danach selbst einen flammenden Appell an die Mannschaft gerichtet. Sollte das Team gegen den BVB wieder “Laufbereitschaft” und “Kampfeswillen” zeigen, dann würde sich die Vereinsführung auch wieder “bedingungslos hinter die Spieler” stellen. Hoeneß habe außerdem eine Art Motto “Wir gegen den Rest der Welt” ausgerufen und eine Wagenburg-Mentalität gefordert.
Autorität von Kovac weiter untergraben
Hoeneß sei weiterhin bis zum Anstoß ganz eng am Trainer Kovac und der Mannschaft drangeblieben. Dazu zählen auch das gemeinsame Mittagessen am Samstag vor der Partie und die Busfahrt zum Stadion. Letzteres ist dann doch ziemlich ungewöhnlich für einen Vereins-Präsidenten – und dürfte nicht gerade dazu beitragen, die Position des Trainers zu stärken. Im Gegenteil: Der Auftritt von Hoeneß dürfte bei den Spielern eher so ausgelegt werden, als müsse der Clubchef die Spielvorbereitung des Trainers überwachen.
Heimspiel gegen Düsseldorf
Genutzt hat die ganze Aktion bekanntlich nichts. Die Bayern gingen in Dortmund zwar zwei Mal in Führung, wurden in der zweiten Halbzeit aber phasenweise an die Wand gespielt und unterlagen mit 2:3. Damit sind die Bayern jetzt nicht nur sieben Punkte hinter dem BVB, sondern in der Tabelle auch auf den fünften Platz abgerutscht. Als nächstes müssen die Bayern zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf ran (24.11.), mit einer Betsson-Quote von 1,08 sind die der klare Favorit.