Wett-Tipp & Quoten zur Vierschanzentournee 2018/2019

Simon Schneider | am: 28.12.18
Ski-Springen, Oberstdorf
Die Schattenbergschanze in Oberstdorf bildet traditionell den Auftakt der Vierschanzentournee – wer fliegt am weitesten?

Neun Tage, vier Schanzen, zwei Länder – mehr Stichworte braucht man Skisprungfans nicht zu geben, um die Vierschanzentournee zu beschreiben. Am 29. Dezember 2018 ist es wieder soweit und mit der Qualifikation in Oberstdorf startet die Vierschanzentournee in ihre 67. Auflage. In Oberstdorf , Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck  und Bischofshofen wird traditionell das erste große Wintersport-Highlight der aktuellen Saison ausgetragen. Die besten Skispringer der Welt greifen nach der begehrten Adler-Trophäe greifen. Seit 2002 warten die deutschen Adler schon auf einen Sieg. Auch diesmal dürfte es schwer werden für Olympiasieger Andreas Wellinger & Co, denn die Vierschanzentournee hat bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Und natürlich gibt es auch ganz starke internationale Konkurrenz aus Norwegen, Polen und Japan, die wir Ihnen vorstellen möchten, damit Sie auf den richtigen Springer tippen. 

Wann wird wo gesprungen?

Los geht die 67. Vierschanzentournee am 29. Dezember mit der Qualifikation in Oberstdorf. Auf ARD und ZDF werden sämtliche Springen gezeigt. Auch bei Eurosport wird die Tournee im Free-TV bzw. per Livestream übertragen. Mit diesem Fahrplan verpassen Sie keinen Sprung:

Datum Uhrzeit Ereignis Schanze
Sa., 29.12.2018 16:30 Uhr Qualifikation Oberstdorf (Schattenbergschanze)
So., 30.12.2018 16:30 Uhr 1. Springen Oberstdorf (Schattenbergschanze)
Mo., 31.12.2018 14:00 Uhr Qualifikation Garmisch-Partenkirchen (Olympiaschanze)
Di., 1.1.2019 14:00 Uhr 2. Springen Garmisch-Partenkirchen (Olympiaschanze)
Mi., 2.1.2019 Ruhetag
Do., 3.1.2019 14:00 Uhr Qualifikation Innsbruck (Bergiselschanze)
Fr., 4.1.2019 14:00 Uhr 3. Springen Innsbruck (Bergiselschanze)
Sa., 5.1.2019 17:00 Uhr Qualifikation Bischofshofen (Paul-Außerleitner-Schanze)
So., 6.1.2019 17:00 Uhr 4. Springen Bischofshofen (Paul-Außerleitner-Schanze)

Wie ist der Modus?

Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt die Vierschanzentournee. Dabei ist es unerheblich, ob oder wie viele Springen der Sportler während der Tournee gewonnen hat. Es zählt einzig und allein die Gesamtpunktzahl nach den vier Springen. Die Punktzahl setzt sich aus der erzielten Weite und den Haltungspunkten zusammen. In die Wertung fließt ebenfalls ein, aus welchem Gate gesprungen wurde, falls der Anlauf während des Wettkampfs verlängert oder verkürzt werden musste. Darüber hinaus können den Springern je nach Windverhältnissen Punkte abgezogen oder gutgeschrieben werden.

Rückenwind bringt Extrapunkte, weil er den Springer nach unten drückt. Bei Aufwind bekommt der Springer einen Abzug, weil er den Sportler länger in der Luft hält. Sie wurden eingeführt, um die äußeren Einflüsse bestmöglich zu kompensieren und einen objektiveren Wettbewerb zu ermöglichen. Anders als bei anderen Skisprung-Wettbewerben wird die Vierschanzentournee im K.-o.-System ausgetragen. Normalerweise treten die ersten 30 Springer des ersten Durchgangs im zweiten Durchgang gegeneinander an.

Bei der Vierschanzentournee können sich 50 Springer für den ersten Durchgang qualifizieren, die dann in 25 Zweiergruppen gegeneinander antreten. Der Springer mit der höheren Punktzahl gewinnt das Duell und zieht direkt in den zweiten Durchgang ein. Über die “Lucky Loser”-Regel können darüber hinaus die fünf Verlierer mit den meisten Punkten im Wettbewerb bleiben. Im zweiten Durchgang wird normal gesprungen – der 30. beginnt, der Führende nach dem ersten Durchgang geht als letzter Springer vom Balken.

Wer sind die Top-Favoriten für die Vierschanzentournee 2018/19?

Ryoyu Kobayashi – Quote: 1,80 bei Bet3000

Sieben Starts im Einzel, sechsmal auf dem Podium, vier Siege: Kobayashis Bilanz in der noch jungen Weltcupsaison spricht für sich. So überlegen war der Japaner teilweise in den ersten Springen, dass der letzte deutsche Sieger Sven Hannawald ihm sogar zutraut, als dritter Springer nach ihm selbst im Jahr 2002 und dem Polen Kamil Stoch im Vorjahr den “Grand Slam (Sieg bei allen 4 Springen)” zu schaffen.

Ryoyu Kobayashi
Ryoyu Kobayashi

Kobayashis große Pluspunkte im Kampf um den Tourneesieg sind sowohl seine Stabilität als auch sein herausragendes Potential. An guten Tagen kann er der Konkurrenz auch über 20 Punkte abnehmen. Fraglich nur, ob der 22-jährigen mit dem großen Erwartungsdruck umgehen kann, denn schon häufig sind große Favoriten bei der Tournee tief gefallen. 18 für 10 bekommen Sie, wenn der Weltcupführende nach Kazuyoshi Funaki (1997/98) der zweite japanische Vierschanzentournee-Sieger werden sollte.

Kamil Stoch – Quote 3,50 bei Bet3000

Der Tournee-Dominator des Vorjahres ist gut aber nicht überragend in die Saison gestartet. Stoch war in jedem Weltcupspringen der Saison bislang unter den Top Ten, an Kobayashi gab es für den Polen allerdings kein Vorbeikommen. Aber Vorsicht: Die Ausgangsposition für Stoch im vergangenen Winter war ähnlich. Damals war es Richard Freitag, der den Springen im Dezember seinen Stempel aufdrückte.

Kamil Stoch
Kamil Stoch

Trotz Stochs Coup im Vorjahr dürfte sich die Aufmerksamkeit der Medien zunächst auf Kobayashi konzentrieren, was Stoch entgegenkommen könnte. Wie man aus der Verfolgerposition heraus zuschlägt, hat er ja schon demonstriert. Sollte ihm der Titel-Hattrick gelingen, bekommen Sie 3,5-faches Geld.

Piotr Zyla – Quote 7,00 bei Bet3000

Fast heimlich, still und leise hat sich Zyla ins Favoritenfeld der Tournee gesprungen. Der 31 Jahr alte Pole stand immer etwas im Schatten seines überragenden Landsmanns Stoch. Daran hat sich auch nichts geändert, obwohl er im Weltcup derzeit als Zweiter vor Stoch platziert ist. Zyla zeigt Top-Sprünge in Serie, war bisher in jedem Weltcupspringen der Saison unter den besten Sechs und viermal auf dem Podium. Im Dezember war Zyla in jedem Wettbewerb unter den besten Drei, ist neben Kobayashi der stabilste Springer auf absolutem Weltklasse-Niveau. Kann er bei der Tournee ganz nach vorne fliegen?

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Wer sind die Geheimfavoriten?

Johann-André Forfang – Quote 20,00 bei Bet3000

Ein traditionell starkes Team können die Norweger aufweisen. Aktuell kriselt es bei einigen der Skandinavier aber etwas, nur Johann-André Forfang und Robert Johansson befinden sich unter den Top 15 des Gesamtweltcups. Besonders Forfang hat als Sieger von Nischny Tagil bewiesen, dass man ihn nie abschreiben darf. Ein bisschen sucht der Olympiazweite von der Normalschanze aber noch die Stabilität. Bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg musste er sich mit Platz 15 begnügen. Geht beim ersten Highlight der Saison mehr für ihn?

Stefan Kraft – Quote 30,00 bei Bet3000

Doppel-Weltmeister Stefan Kraft ist nach dem für seine Verhältnisse enttäuschenden Olympiawinter und dem mäßigen Saisonstart diesmal nur Außenseiter. Aber ganz abschreiben darf man den Österreicher nicht. In Einzelsprüngen hat er schon gezeigt, dass er weiterhin mit der Weltspitze mithalten kann. Und dass er weiß, wie man die Vierschanzentournee gewinnt, hat der 25-Jährige bereits in der Saison 2014/15 bewiesen. Platzt der Knoten, ist mit Kraft zu rechnen. 300 für 10, wenn Österreichs Nummer 1 auf Platz 1 landen sollte.

Und was ist mit den deutschen Springern?

Karl Geiger – Quote 20,00 bei Bet3000

Der beste Deutsche des aktuellen Weltcup-Winters heißt etwas überraschend Karl Geiger. Der Olympiazweite mit dem Team hat einen starken Saisonauftakt mit dem Sieg beim ersten Springen in Engelberg gekrönt. Aufgrund seiner großen Stabilität ist der Oberstdorfer auch einer der ersten Anwärter für eine Top-Platzierung in der Tournee-Wertung. Einziges kleines Manko: Aufgrund von Knieproblemen konnte Geiger zuletzt den Telemark nicht immer sauber setzen. Bei seinem Erfolg in Engelberg gelang dem 25-Jährigen aber auch das. Sollte es für den Oberstdorfer bei der Tournee zum ganz großen Triumph reichen, sind Sie um 20-faches Geld reicher.

Stephan Leyhe – Quote 30,00 bei Bet3000

Er ist der zweite große Durchstarter im deutschen Team. Der Willinger Stephan Leyhe hat sich fest in den Top Ten im Weltcup etabliert, begann die Saison mit Rang zwei in Wisla mit einem Paukenschlag. Durch drei weitere Ergebnisse unter den besten Sechs untermauerte er, dass das keine Eintagsfliege war. Dennoch dürfte die Aufmerksamkeit, sowohl national als auch international, zunächst auf anderen Athleten liegen. Vielleicht ist aber genau das die Chance für Leyhe, aus einer aussichtsreichen Außenseiterposition und mit reizvoller 30,00-Quote heraus anzugreifen?

Andreas Wellinger – Quote 50,00 bei Bet3000

Olympiasieger Andreas Wellinger gehört nach holprigem Saisonstart nicht zu den Top-Favoriten auf den Tourneesieg. Dem Ruhpoldinger fehlt noch etwas die Stabilität. Einem zweiten Platz in Ruka stehen mehrere Ergebnisse außerhalb der Top Ten gegenüber. Aber auch im vergangenen Jahr durchlief Wellinger vor der Tournee ein kleines Wellental und stand aus deutscher Sicht im Schatten von Richard Freitag. Am Ende sprangen Podiumsplatzierungen in Innsbruck und Bischofshofen und nach Freitags Sturz in Innsbruck Rang zwei in der Gesamtwertung heraus. Es könnten also genau die richtigen Anlagen für den WM-Zweiten sein, um wieder in Topform zu finden.

Unser Wett-Tipp zur Vierschanzentournee 2018/2019

Einerseits kommt Ryoyu Kobayashi mit drei Saisonsiegen und noch mehr Selbstvertrauen zur Tournee, andererseits muss er hier erst beweisen, ob er schon reif für den ganz großen Wurf ist. Was bei ihm entscheidend sein wird: Die mentale Komponente. Bis jetzt konnte er etwas unter dem Radar zu seinen Erfolgen fliegen – bei der Tournee steht er im Mittelpunkt und gilt als der große Gejagte. Kamil Stoch hingegen hat so eine große Routine im Umgang mit Drucksituationen, dass für ihn auch dieses Jahr wieder alles möglich ist.

Den Deutschen und Österreichern trauen wir trotz Heimvorteil und lautstarker Unterstützung keine ganz große Leistungsexplosion zu, die für einen Tourneesieg nötig wäre. Daher lautet unser Tipp: Kamil Stoch, womit der polnische Volksheld seinem Spitznamen “König Kamil” erneut alle Ehre und Sie um 3,5-faches Geld reicher machen würde.

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Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen