Es hatte sich in den vergangenen Tagen angebahnt, jetzt ist der Druck endgültig zu groß geworden: Reinhard Grindel ist am Dienstag von seinem Amt als DFB-Präsident zurückgetreten. Seit der vergangenen Woche gab es Negativschlagzeilen um den 57-Jährigen, im Raum steht der Vorwurf der Korruption und Vorteilsnahme. Wer Grindel an der Spitze des größten Sportverbands des Landes nachfolgt, ist noch völlig offen. Gehandelt werden unter anderem die Ex-Profis Philipp Lahm, Christoph Metzelder und Matthias Sammer.
Man konnt es zwar irgendwie erwarten, aber dennoch war die Bekanntgabe des DFB ein Paukenschlag: “Reinhard Grindel hat das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heute im Rahmen einer Telefonkonferenz darüber informiert, dass er mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als DFB-Präsident zurücktritt.”
Grindel nahm eine Luxusuhr an
Gut möglich, dass ein Nachfolger erst im September bestimmt wird, wenn der DFB zu seinem “Bundestag” zusammenkommt. Bis dahin werden die beiden Vizepräsidenten Dr. Reinhard Rauball und Dr. Rainer Koch den Verband interimsmäßig führen.
Der “Spiegel” hatte in der vergangenen Woche zunächst berichtet, Grindel habe Zusatzeinnahmen in Höhe von 78.000 Euro öffentlich verschwiegen. Am Montag wurde dann bekannt, dass der Funktionär eine 6.000 Euro teure Luxusuhr von einem Oligarchen aus der Ukraine erhalten hatte.
“Bin nicht geldgierig”
Die jüngsten Peinlichkeiten waren aber nur die Spitze des Eisbergs. Die dreijährige Amtszeit des CDU-Politikers pflasterten umstrittene Entscheidungen, verbale Fehltritte und diverse PR-Desaster. Nun waren auch die letzten Fürsprecher im DFB von Grindel abgerückt, der Rücktritt war die logische Konsequenz.
In einer persönlichen Erklärung ergießt Grindel sich in Selbstmitleid: “Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht geldgierig bin. Ich entschuldige mich dafür, dass ich durch mein wenig vorbildliches Handeln in Zusammenhang mit der Annahme einer Uhr Vorurteile gegenüber haupt- oder ehrenamtlich Tätigen im Fußball bestätigt habe.”
War Grindel dumm oder naiv?
Der 57-Jährige betont, er habe den Wert der Uhr nicht gekannt und sie aus “Höflichkeit” angenommen. “Ich bin tief erschüttert, dass ich wegen eines solchen Vorgangs meine Funktion als DFB-Präsident aufgeben muss. Ich kann es mir nur so erklären, dass ich zutiefst davon überzeugt war, dass ich nichts Unrechtes tue und im Stress des Amtes einfach zu wenig hinterfragt habe”, so Grindel.
Er sei “fassungslos und traurig”, dass er öffentlich nun in einem so schlechten Licht da stehe. Seinen gut dotierten Posten im Exekutivkomitee der UEFA will Grindel dem Vernehmen nach allerdings behalten.
Lahm soll Nachfolger werden
Top-Kandidat für die Nachfolge soll nun Philipp Lahm sein. Der ehemalige Bayern-Profi hat nach seiner Karriere nie einen Hehl daraus gemacht, dass er eine Laufbahn als Funktionär anstrebt. Lahm gab sich auf Nachfrage am Dienstag allerdings noch bedeckt: “Aktuell hege ich solche Ambitionen nicht.”
Auch die Namen von Christoph Metzelder und Matthias Sammer fielen im Zusammenhang mit der DFB-Präsidentschaft auffällig häufig. Nach den schlechten Erfahrungen mit dem Politiker Grindel sucht der Verband für die Spitze nun offenbar einen ehemaligen Fußballer.
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Während also mal wieder ein deutscher Fußball-Funktionär über eine unappetitliche Affäre gestolpert ist, richtet sich der Blick der Fans nach München. Dort steigt am Samstag der große Kracher zwischen den Bayern und dem BVB. Für eine Wette auf das Topspiel empfehlen wir den neuen Top-Buchmacher 22bet, der für das Match über 1.000 (!) Einzelwetten anbietet.