Borussia Dortmund: Shinji Kagawa erweitert die offensiven Möglichkeiten

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Nach dem verpatzten Auftakt mit der 0:2-Heimniederlage gegen Bayer Leverkusen hat Borussia Dortmund am Freitag mit dem 3:2-Erfolg beim FC Augsburg den ersten Saisonsieg eingefahren. In der Schlussphase, in der der FCA nach 0:3 noch auf 2:3 herankam, zeigte sich allerdings, dass die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp noch nicht wieder richtig gefestigt ist.

 

Immerhin wurde mit dem Sieg in Augsburg aber der Rückstand auf den FC Bayern München auf einen Punkt verringert, was darauf hoffen lässt, dass der BVB dem großen Rivalen in diesem Jahr länger auf den Fersen bleiben kann als es in den vergangenen beiden Spielzeiten der Fall war.

 

Kagawa kehrt nach zwei Jahren zurück

Zumindest nicht kleiner geworden sind die Dortmunder Chancen am gestrigen Sonntag durch die Verpflichtung von Shinji Kagawa, der nach zwei Jahren von Manchester United zurückgeholt wurde. Der 25 Jahre alte Japaner, der 2012 für 15 Millionen Euro auf die Insel gewechselt war, in der Premier League aber mit sechs Toren in 38 Spielen nie richtig Fuß fassen konnte, kehrt nun für kolportierte acht Millionen Euro zurück und unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2018.

 

Kagawa, der sich am Samstag mit Man United auf eine Auflösung seines Arbeitspapieres einigte, zeigte sich nach seiner Unterschrift glücklich: “Ich habe schon am Tag meines Abschieds in einem Interview gesagt, dass das Kapitel Borussia Dortmund für mich nicht abgeschlossen ist. Ich wollte mir in der Premier League einen Traum erfüllen. Jetzt bin ich einfach nur froh, wieder in Dortmund zu sein. Bei dieser tollen Mannschaft, diesem Wahnsinns-Umfeld, den einzigartigen Fans. Der BVB ist wie eine Familie. Ich bin stolz, dass sie mich nie vergessen hat und ich wieder dazugehören darf.“

 

Kagawa kam 2010 von Cerezo Osaka für 350.000 Euro zum BVB und avancierte auf Anhieb zum Shooting-Star, der in seinen beiden ersten Jahren in Dortmund großen Anteil daran hatte, dass die Borussia jeweils die deutsche Meisterschaft feiern konnte. In seinem letzten Spiel für den BVB, dem 5:2 im DFB-Pokalfinale 2012 gegen den FC Bayern München, brachte Kagawa die Borussia früh in Führung. Insgesamt erzielte der japanische Nationalspieler in 49 Bundesliga-Partien für die Schwarzgelben 21 Tore.

 

Kagawa in zentraler Rolle?

“Er wollte unbedingt zu Borussia Dortmund zurück, und wir sind sicher, dass er bei uns jene Ruhe, Zeit und Wertschätzung vorfindet, die er benötigt, um nach zwei Jahren mit unregelmäßigen Einsatzzeiten wieder sein höchstes Level zu erreichen“, glaubt Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke daran, dass Kagawa zu einer echten Verstärkung wird. Wo Kagawa eingesetzt wird, werden zwar erst die nächsten Wochen und Monate zeigen, doch spricht einiges dafür, dass der technisch hochveranlagte Japaner in zentraler Rolle einer offensiven Dreierreihe spielen wird. Mit Marco Reus links und Henrikh Mkhitaryan rechts hätte Trainer Klopp eine extrem spielstarke und sehr variable Offensive, mit der die Borussia sehr schwer auszurechnen wäre.

 

Hofmann geht, Konkurrenzkampf bleibt.

Schon bei der ersten Partie nach der Länderspielpause gegen den SC Freiburg darf man gespannt sein, ob und wenn ja, wo Kagawa aufläuft. Die ohnehin schon großen Variationsmöglichkeiten der Borussia im Offensivbereich haben sich mit dem Rückkehrer ebenso noch einmal vergrößert wie der Konkurrenzkampf. Diesem wird sich Jonas Hofmann zumindest vorübergehend nicht mehr stellen. Der Flügelspieler steht vor einem Wechsel auf Leihbasis zum 1. FSV Mainz 05. Tauchen beim heutigen Medizincheck keine Probleme auf, wird Hofmann erst ab dem 1. Juli 2015 wieder zum Aufgebot des BVB gehören.

 

Auch ohne Hofmann wird es aber nicht ausbleiben, dass regelmäßig Hochkaräter auf die Bank müssen. Spielen Reus, Kagawa und Mkhitaryan bleibt beispielsweise nur Platz für eine Spitze, was für zwei Akteure aus dem Trio Ciro Immobile, Adrian Ramos und Pierre-Emerick Aubameyang einen Platz auf der Bank bedeutet.