UEFA Nations League Modus | Alle Infos zu Wettbewerb und Gruppen

UEFA Nations League Modus | Alle Infos zu Wettbewerb und Gruppen

UEFA Nations League HeaderDie von der UEFA eingeführte Nations League bereichert die Fußball-Welt um ein weiteres spannendes Turnier. Für sämtliche europäischen Nationalmannschaften stellt dieses Format den einfachsten und schnellsten Weg dar, sich für die EM-Endrunde 2020 zu qualifizieren. Der Wettbewerb soll dabei mit dem Verzicht auf einen Großteil der bisher üblichen Freundschafts- und Testspiele attraktiver werden. Somit ergeben sich auch für Wett-Fans viele interessante und lukrative Möglichkeiten. Wie der Modus der UEFA Nations League im Detail funktioniert, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Nach dem desaströsen Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland bietet die UEFA Nations League die erste Gelegenheit, sich wieder in die Herzen der Fans zu spielen. Der Modus sieht direkt zum Auftakt eine Partie gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich vor. Daneben wartet in der Gruppenphase mit den Niederlanden ein weiterer Hochkaräter. Die Chance zur schnellen Wiedergutmachung könnte somit für die DFB-Elf kaum besser sein. Das höchste Ziel aus sportlicher Sicht stellt jedoch die direkte Qualifikation für die EM-Endrunde 2020 dar. Am Ende des Turniers werden dafür im Playoff-Modus vier Startplätze ausgespielt.

UEFA Nations League WM Qualifikation
Die Qualifikation zur EM 2020 durch die UEFA Nations League

Der UEFA Nations League Modus einfach erklärt

Aktuell gehören der UEFA 55 Fußball-Verbände an – und sie alle nehmen an der Nations League teil. Der Modus schreibt dabei eine Aufteilung in vier verschiedene Ligen (A, B, C und D) vor. Um eine relative Chancengleichheit sicherzustellen, kommen bei der Einteilung die aktuellen UEFA- Koeffizienten der jeweiligen Nationen zur Anwendung. Somit findet sich Deutschland zum Beispiel in der A-Liga mit den Niederlanden wieder. Fußballzwerge wie Andorra und Luxemburg spielen dagegen in der schwächsten D-Liga. Insgesamt verteilen sich die 55 Teilnehmer wie folgt:

  • Liga A – die 12 spielstärksten europäischen Nationalmannschaften
  • Liga B – die 12 nächstbesten Teams
  • Liga C – umfasst 15 weitere Mannschaften nach absteigender Spielstärke
  • Liga D – die 16 restlichen europäischen Nationalteams

Teams werden auf insgesamt 16 Gruppen verteilt

Natürlich kann auf Grund der Vielzahl der Teilnehmer innerhalb der einzelnen Ligen bei diesem Modus nicht jedes Team gegeneinander antreten. Daher werden die Ligen folgendermaßen gruppiert:

  • Liga A und B – jeweils vier Gruppen à drei Teams
  • Liga C – eine Gruppe à drei Teams und drei Gruppen à vier Teams
  • Liga D – vier Gruppen à vier Teams

Da jeweils ein Hin- und ein Rückspiel ausgetragen wird, muss jedes Land entsprechende der Größe der Gruppe also entweder vier oder sechs Spiele absolvieren. Für die gesamte Gruppenspielphase ergibt sich somit ein Modus von sechs Doppelspieltagen. Davon findet jeweils einer im September, einer im Oktober und einer im November 2018 statt.

UEFA_NationsLeague_PoolA
UEFA_Nations League Gruppe A

Der Qualifikations-Modus für das Finale der Nations League

Nachdem die Gruppenphase abgeschlossen ist, findet im Juni 2019 die Endrunde der UEFA Nations League statt. An dieser nehmen ausschließlich die jeweiligen Gruppensieger aus der Liga A teil. Somit spielen diese vier Nationen in zwei Halbfinals, einem Spiel um Platz drei sowie dem großen Finale den Sieger aus. Der UEFA Nations League Modus wäre für die Ligen B bis D relativ langweilig, gäbe es nicht die Möglichkeit, auf- bzw. abzusteigen. Das Prinzip ist dabei denkbar einfach: Die Sieger der einzelnen Gruppen in Liga B bis D steigen auf. Die Tabellenletzten in Liga A bis C steigen eine Liga ab.

Wo die Endrunde ausgetragen wird, steht aktuell noch nicht fest. Spätestens im Dezember 2018 soll eine Entscheidung öffentlich gemacht werden. Außer Frage steht jedoch, dass der Austragungsort der finalen Begegnungen gleichzeitig eines der Länder sein wird, die sich für die Endrunde qualifiziert haben.

Welche Auswirkung hat der Modus auf die EM-Qualifikation?

Der neue Spielmodus der UEFA Nations League beeinflusst die traditionelle Qualifikation für die Europameisterschaft nur minimal. Wie üblich haben 24 Nationalmannschaften die Chance, das EM-Endrunden-Ticket zu lösen. 20 davon setzen sich aus den Erst- und Zweitplatzierten der zehn Gruppen zusammen, auf welche die Teilnehmerländer verteilt werden. Pro Gruppe treten dabei jeweils fünf bzw. sechs Team gegeneinander an. Ein wesentlicher Unterschied zur Vergangenheit besteht darin, dass der klassische Qualifikationswettbewerb erheblich später – von März bis November 2019 – stattfinden wird.

Unabhängig von der Nations League gibt es eine weitere Besonderheit. Bei der 16. Auflage der EM wird das Event nicht wie bisher von einer oder mehreren Gastgebernation/en ausgerichtet.  Ursprünglich sollten die Spiele in 13 europäischen Ländern stattfinden. Nachdem Brüssel von der UEFA nachträglich als Spielort gestrichen wurde, sind es nur noch 12 Länder. Daraus ergibt sich, dass keine Nation von einem automatischen Startrecht profitieren wird.

Vier Startplätze für die EM ergeben sich über die Nations League Playoffs

Über den herkömmlichen Qualifikationsmodus für die Endrunde der EM können sich also wie beschrieben 20 Mannschaften die Teilnahme sichern. Die übrigen vier Startplätze werden über die UEFA Nations League vergeben. Wenige Monate vor Beginn der Endrunde (im März 2020) wird dazu ein Playoff-Ausscheid veranstaltet. In diesem treten die vier Gruppensieger aus den einzelnen Ligen (also insgesamt 16 Teams) gegeneinander an.

Das Besondere daran: Die Spiele finden im K.O.-Modus mit zwei Halbfinals und einem Endspiel ausschließlich innerhalb der jeweiligen Ligen satt. Es steht also jeweils ein EM-Startplatz pro Liga zur Verfügung. Somit wird garantiert, dass auch mindestens eine Mannschaft aus der vermeintlich schwächsten Liga D an der EM teilnimmt. Eine sehr interessante Regelung, die Fußballzwergen wie San Marino oder Kosovo einen zusätzlichen Reiz an der Nations League verschafft. Darüber hinaus wird der Wettbewerb so auch für Zuschauer und Wett-Fans attraktiver.

Für den Fall, dass sich einer der Gruppensieger in den Ligen A bis D das EM-Endrunden-Ticket bereits über die normale Qualifikation gesichert hat, so geht der Playoff-Startplatz an den jeweils Nächstplatzierte in der betreffenden Gruppe.