Bayern-Mitgliederversammlung: Die besten Zitate des Hoeneß-Kritikers

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Geriet bei der Jahreshauptversammlung der Bayern schwer unter Beschuss: Bayern-Präsident Uli Hoeneß. (Foto: foto2press)

So etwas hat es auf einer Jahreshauptversammlung des FC Bayern München wohl noch nie gegeben: Nach einer weitestgehend ruhigen Veranstaltung kamen am Ende die Mitglieder zu Wort. Und einer der Redebeiträge hatte es in sich! Unter der Überschrift “Kritik an der Vereinsführung” fuhr der Redner scharfe Geschütze gegen die Bayern-Bosse auf, vor allem Präsident Uli Hoeneß bekam sein Fett weg. Der Beitrag des Redners bekam teilweise tosenden Beifall, während der harte Kern der Bayern Fans vor Wut kochte.

“Ein Ehrenspielführer gehört nicht verbannt. Die Allianz Arena ist nicht Ihr Stadion!”, betonte der junge Mann unter anderem in Richtung Hoeneß und spielte damit auf den Streit mit Bayern-Legende Paul Breitner an. In dieser Woche war bekannt geworden, dass der FC Bayern dem 67-Jährigen ab sofort auf Initiative von Hoeneß den Zugang zur Ehrentribüne verweigern wird. Breitner hatte die jetzt schon legendäre Pressekonferenz der Bayern-Bosse hart kritisiert und gemeint, er habe sich dafür “geschämt”. Der Redner fuhr diesbezüglich unter dem lauten Applaus der Halle fort: “Paul Breitner hat das ausgesprochen, was sich viele gedacht haben. Das muss man dann auch einfach mal aushalten.”

“Sie treten ständig nach!”

Hoeneß und dem Rest des Bayern-Vorstands blieb nichts anderes übrig, als dem etwa zehnminütigen Wortbeitrag zu lauschen. Der Präsident und seine Kollegen saßen nur wenige Meter von dem Redner entfernt auf dem Podium und speziell Hoeneß wurde bei jedem Satz unruhiger. “Sie treten ständig nach! Gegen Klinsmann, gegen van Gaal, gegen Nerlinger, gegen Sammer, zuletzt sogar gegen Heynckes. Ist das der Umgang des Weltclubs FC Bayern mit seinen ehemaligen Mitarbeitern?”, griff der Redner Hoeneß erneut direkt an. Wieder gab es lautstarke Unterstützung der anderen Mitglieder.

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Doppelmoral im Umgang mit Katar

Der Redner kritisierte auch die Doppelmoral der Bayern im Umgang mit Katar. Man kritisiere auf der einen Seite einen Club wie Paris Saint Germain, halte aber auf der anderen Seite beim Sponsoring selbst die Hand auf. Dies könne man nicht tun und sich gleichzeitig der Geschichte Kurts Landauers rühmen. Landauer war einer der ersten Präsidenten des Clubs und wurde im Dritten Reich von den Nazis verfolgt.

Kritik an Kovac

Über die Verpflichtung von Hasan Salihamidzic als Sportdirektor machte sich der Redner ebenso lustig wie über die Art und Weise, wie Trainer Niko Kovac offenbar ins Amt gekommen ist. Er bemängelte ein komplett unprofessionelles Auswahlverfahren und mangelnde Transparenz. Zum aktuellen Bayern-Coach hatte der Redner dann noch folgende Einschätzung parat: “Niko Kovac hat als Trainer von Kroatien einmal gesagt: Herz ist wichtiger als Taktik. Genauso spielt unsere Mannschaft im Moment auch.”

Vetternwirtschaft beim FCB

“Und wer hat den neuen Wurstvertrag für das Stadion bekommen? Die Familie Hoeneß – was für eine Überraschung!”, war eine weitere Spitze des Redners in Richtung des Präsidenten. Das Mitglied kritisierte in seinem Beitrag gleich mehrfach die Vetternwirtschaft innerhalb des Clubs, wo permanent Posten und Aufträge an Familienangehörige von Hoeneß und anderen Vorstandsmitgliedern vergeben würden. Mit dem Hoeneß-Zitat “Der FC Bayern ist keine One-Man-Show” verließ der Redner letztlich die Bühne.

Hoeneß verweigert die Debatte

Und Hoeneß? Der musste sich schwer zusammenreißen und sagte im Anschluss über das Mikrofon nur: “Hättest du geschwiegen, wärst du Philosoph geblieben. Ich sage dazu jetzt mal nichts, denn auf diesem Niveau diskutiere ich nicht.” Die Mitglieder quittierten diese Antwort mit lauten Pfiffen. Andere Fans hatten den Redner während seines Beitrags beschimpft. Es wirkte so, als sei die Fanszene tief gespalten in Hoeneß-Gegner und Hoeneß-Getreue.

“Das trifft mich sehr”

Wie das Fachmagazin kicker berichtet, machen Hoeneß die Vorkommnisse zu schaffen: “Das trifft mich sehr. Heute gibt es Ansätze, wie ich mir den FC Bayern München nicht wünsche.” Er wolle zunächst mal eine Nacht drüber schlafen, bevor er sich weiter dazu äußere. Ob der Riss mit den Fans noch zu kitten ist, bleibt fraglich. Bei vielen Bayern-Anhängern und Mitgliedern des Vereins scheint die Geduld mit dem selbstverliebten Präsidenten am Ende.

 

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