Borussia Dortmund ist mit einem Sieg in die neue Bundesliga Saison gestartet. Der BVB setzte sich am Sonntagabend mit 4:1 gegen RB Leipzig durch. Nach einem Schock-Start drehten die Schwarz-Gelben die Partie und sicherten sich damit zugleich auch die Tabellenführung. Kurioserweise zeigte sich Dortmund-Trainer Lucien Favre nach dem Spiel nicht wirklich zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.
Die neue Bundesliga Saison wurde mit dem Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern und der TSG 1899 Hoffenheim eröffnet und auch mit einem Top-Duell am gestrigen Sonntag beendet. Im letzten Spiel des 1. Spieltags setzte sich Borussia Dortmund in einer rasanten Begegnung mit 4:1 gegen RB Leipzig durch. Auch wenn das Ergebnis auf den ersten Blick eindeutig aussieht, spiegelt es nicht wirklich den Spielverlauf wieder.
Witsel feiert sein Bundesliga-Debüt für den BVB und trifft erneut
Die knapp 80.000 Zuschauer im restlos ausverkauften Signal Iduna-Park erlebten einen regelrechten Blitzstart. Bereits nach 30 Sekunden gingen die Gäste aus Leipzig durch Jean-Paul Augustin mit 1:0 in Führung. Nach einem misslungenen Befreiungsschlag der Dortmunder-Defensive behauptete sich Kampl gegen zwei Borussen und leitete die Leipziger Führung ein. Augustin behielt im 1:1-Duell gegen Bürki die Nerven und schockte die BVB-Fans direkt zu Beginn der Partie.
Die Schwarz-Gelben brauchten durchaus die eine oder andere Minute um sich von diesem Rückschlag zu erholen, zudem hatte der BVB große Probleme mit dem teils aggressiven und frühen Pressing der Gäste. Viel zu selten kamen die Hausherren mal mit Tempo ins Angriffsspiel. Erst nach knapp 20 Minuten kam Dortmund durch Marco Reus zu seinem ersten Torversuch. Eine Minute später fiel dann plötzlich Ausgleich aus dem Nichts. Nach einer Hereingabe von Dahoud stand Maximilian Philipp goldrichtig im RB-Strafraum und köpfte aus kurzer Distanz zum 1:1 ein.
Nach dem Dortmunder-Ausgleich entwickelte sich eine offene Partie, mit Gelegenheit auf beiden Seiten. RB hatte in der 28. und 36. eine Doppelchance durch Augustin und Forsberg, beides Mal war jedoch BVB-Torhüter Roman Bürki zur Stelle und bewahrte seine Mannschaft vor dem erneuten Rückstand.
Kurz vor der Pause wurde es dann nochmals hektisch: In der 40. brachte Marcel Sabitzer per Kopfball-Eigentor, nach einem Reus-Freistoß, die Gastgeber mit 2:1 in Front und keine drei Minuten später war Sommer-Neuzugang Axel Witsel zur Stelle, der in der 43. mit einem sehenswerten Seitfallzieher die BVB-Führung auf 3:1 ausbaute. Der Belgier hat damit wenige Tage nach seinem Treffer im DFB-Pokal auch in der Bundesliga sein Tor-Debüt für die Schwarz-Gelben gefeiert. Mit diesem Ergebnis ging es dann auch in die Halbzeitpause.
Leipzig geht die Puste aus
Im zweiten Spielabschnitt dominierte zunächst Dortmund das Geschehen. RB hingegen versuchte mit Timo Werner neue Impulse in der Offensive zu setzen. Mit fortlaufender Spieldauer merkte man den Roten Bullen an, dass man in der erste Hälfte ein zu hohes Tempo gegangen war. Ab der 60. Minute verflachte die Begegnung auf beiden Seiten. Wirklich zwingende Möglichkeiten blieben Mangelware. Erst gegen Ende zeigte sich Leipzig noch einmal, doch Werner (85.) und Bruma (86.) fanden erneut in Bürki ihren Meister. In der Nachspielzeit setzte der BVB zu einem letzten Konter an, an dessen Ende Reus den Treffer zum 4:1-Endstand (90.+1) gelang. Durch den Last Minute-Treffer von Reus hat sich der BVB zugleich auch die Tabellenführung vor dem FC Bayern gesichert.
Für Dortmund geht es am kommenden Freitag (20:30 Uhr) bei Hannover 96 weiter. Leipzig hingegen empfängt bereits am Donnerstag (18:30 Uhr) Sorja Luhansk im Rückspiel der Play-offs in der Europa League-Qualifikation. In der Liga erwarten die Sachsen am kommenden Sonntag (15:30 Uhr) Fortuna Düsseldorf.
Die Stimmen zum Spiel
BVB-Trainer Lucien Favre, der seinen ersten Bundesliga-Sieg mit Dortmund feiern konnte, zeigte sich nach dem Spiel nicht wirklich zufrieden mit der Art und Weise wie seine Mannschaft gespielt hat: “Die Leipziger waren besser als wir, vor allem am Anfang. Sie waren schneller, besser in den Zweikämpfen. Das war gefährlich. Wir haben nicht gut verteidigt. Trotzdem haben wir reagiert. Das 2:1 war glücklich, das 3:1 machen wir im richtigen Moment. Danach ist das Selbstvertrauen zurückgekommen. Aber es gibt viele Sachen zu korrigieren, viele taktische Dinge, viele Details. Wir hätten viel breiter spielen müssen gegen das Leipziger Pressing. Am Ende heißt es 4:1, und es ist gut gelaufen für uns.”
Axel Witsel war vor allem von der Kulisse im Signal Iduna-Park beeindruckt: “Als ich hier zum Aufwärmen raus gekommen bin, habe ich die Atmosphäre gespürt. Die ist positiv verrückt. Es ist eine Ehre, hier zu spielen. Leipzig hatte schon mehr Pflichtspiele und es war unser erstes Heimspiel. Wir haben nicht so begonnen, wie wir es wollten. Aber dann haben wir gut gespielt und am Ende vier Tore gemacht.”
RB-Coach Ralf Rangnick war nach dem Spiel sichtlich enttäuscht und sieht vor allem bei ruhenden Bällen nachholdbedarf bei seiner Mannschaft: “In so einem Spiel machen Kleinigkeiten den Unterschied aus. Die erste halbe Stunde haben wir perfekt gespielt und ansonsten haben wir bis auf ein paar Minuten das Spiel bestimmt. Bürki hat aber überragend gehalten. Bei Flanken haben wir im Strafraum nicht gut verteidigt und uns um den Lohn einer guten Leistung gebracht.”
