Sind private Wetten erlaubt? | Sportwetten24
Sind private Wetten eigentlich erlaubt? Oder ist es illegal, im Freundeskreis mit echten Einsätzen zu wetten? Im eigentlichen Sinne handelt es sich bei einer Wette um einen Vertrag. Dieser wird zwischen zwei oder mehreren Personen abgeschlossen und dies zumeist in mündlicher Form. Bestandteil dieses Vertrages sind „sich widersprechende Behauptungen“. Trifft die Behauptung von einem ein, dann gewinnt dieser die Wette. Von den Beteiligten wird im Vorfeld festgelegt, wie hoch der Einsatz bzw. der eventuelle Gewinn ausfallen soll.
Eine öffentliche Wette wird nicht öffentlich gemacht und es findet auch keine Werbung statt. Sondern diese wird im kleinen Rahmen ausgeführt, wobei der Zweck dahinter in der Regel von spaßiger Natur. Ob private Wetten erlaubt und somit legal sind, das zeigt der nachfolgende Ratgeber auf.
Jeder kennt es: Wetten wir, dass….?
Jeder kennt diese Aufforderung, die oft nach einem persönlichen Disput dazu führt, dass Geld- oder Sachleistungen eingesetzt werden, um alles noch interessanter und/oder spannender zu machen. Staatliche und private Wettanbieter haben das bereits erkannt und bieten entsprechende Wettmöglichkeiten an und das nicht erst seit gestern.
Sind Wettschulden wirklich “nur” Ehrenschulden?
Bei der Frage, ob Private Wetten erlaubt sind, muss zuerst eine andere beantwortet werden. Nämlich ob Wettschulden Ehrenschulden sind. Wer eine Wette gewinnt, der kann seinen Gewinn rechtlich nicht durchsetzen – zumindest nicht bei einer privaten Wette.
Aber auch online werden mittlerweile unzählige vermeintlich private Wettangebote offeriert, die in den meisten Fällen lediglich der Abzocke dienen.
Doch selbst im vertrauten Kreis, unter Familienangehörigen, Freunden und Bekannten ist es sinnvoll, klare Regelungen zu treffen. Zudem sollte ein Wettleiter festgelegt werden, der das Geld und das Ergebnis / die Ergebnisse verwaltet.
Sollte der Spielleiter das Geld veruntreuen, dann kann dieser strafrechtlich belangt werden, wobei zivilrechtlich nichts zu machen ist.
Wurde ein Gewinn ausgezahlt, dann kann dieser nicht mehr zurückgezogen werden und das bedeutet, selbst wenn der Mitstreiter den Gewinn zu Unrecht erhalten hat, dieser ihm zusteht. Aber sind private Wetten erlaubt? Ja oder Nein?
Private Wetten – sind sie legal, ja oder nein?
Es ist im Freundes- und Familienkreis oft üblich, dass sich Wettgemeinschaften bilden und diese ihr Wissen in einer gewissen Sportart – oftmals Fußball – unter Beweis stellen wollen. Dafür wird dann untereinander mit kleinen Einsätzen gewettet. Doch sind private Wetten erlaubt und legal?
Soweit die Wetten privat ablaufen und diese nicht in der Öffentlichkeit anpreist und verkündet, dann sind diese nicht verboten und somit legal. Wichtig dabei, dass die privaten Wetten erlaubt sind, ist, dass der Teilnehmerkreis beschränkt bleiben muss.
Laufen die Wetten öffentlich ab, dann handelt es sich nach dem Paragrafen 284 StGB um eine unerlaubte Veranstaltung von Glücksspiel.
Damit private Wetten erlaubt sind, darf der Organisator keine Gewinne für sich erzielen. Das bedeutet, dass sämtliche Gewinne am Ende der Wette ausgezahlt werden müssen.
Der Wett- bzw. Spielleiter sollte ein Kassenbuch führen, um so rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen und die Ausschüttungen im Zweifelsfall nachweisen zu können. Zudem ist es hilfreich, die Wetten zeitlich zu begrenzen und das Wetten nicht zu einer Regelmäßigkeit werden zu lassen.
Mit Strafen ist zu rechnen, wenn die Wetten gewerblich oder gewohnheitsmäßig ausgeführt werden und/oder sogar öffentlich dafür geworben wird. In einem solchen Fall sind private Wetten illegal und es kann sogar zu einer Haftstrafe von bis zu 5 Jahren kommen oder es droht eine Geldstrafe.
Wer beteiligt ist an einem unerlaubten Glücksspiel, der muss damit rechnen eine Haftstrafe bis zu sechs Monate zu erhalten oder es drohen ihm 180 Tagessätze.
Sind Wettgewinne aus privaten Wetten zu versteuern?
Für die sieben Einkommensarten müssen Einkommenssteuern laut § 2 Einkommenssteuergesetz (EStG) abgeführt werden.
Einkünfte aus:
- Land- und Forstwirtschaft
- Gewerbebetrieb
- Selbstständiger Arbeit
- Nicht selbstständiger Arbeit
- Kapitalvermögen
- Vermietung und Verpachtung
- Sonstige Einkünfte
Wetteinnahmen zählen nicht zu diesen sieben Einkommensarten und somit keiner zusätzlichen Versteuerung.
Hinweis: Sofern Wetten bei einem legalen online Sportwettenanbieter abgeschlossen werden, wird eine 5,3%ige Wettsteuer auf jeden Einsatz eines deutschen Wett-Fans fällig. Die Anbieter zahlen diese entweder direkt aus eigener Tasche an den Fiskus oder legen die Wettsteuer auf ihre Kunden um.
In Bezug auf das Steuerrecht bleiben die privaten Wetten in einer rechtlichen Grauzone. Doch kann derjenige, der eine private Wette gewonnen hat, dies beweisen, dann bleibt sein Wettgewinn unversteuert.
Sind private Wetten erlaubt – Achtung bei Hartz IV
Zwar muss ein Wettgewinn nicht versteuert werden, aber dennoch ist ein Hartz-IV-Empfänger verpflichtet, diesen bei Jobcenter zu melden. Der Gewinn wird dann vom Regelsatz abgezogen und diese Vorgehensweise gilt für alle Einkünfte, die mit Gewinn- und Glücksspiel erzielt werden.
Wird ein solcher Gewinn nicht gemeldet, dann drohen Bußgelder von 35 bis 2.500 Euro und in schweren Fällen kann sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu max. 10 Jahren wegen Betrugs verhängt werden. Hinzu kommt, dass die überzahlten Leistungen vom Jobcenter zurückgefordert werden.
Fazit: Die Fallstricke beachten – Private Wetten sind erlaubt
Selbst wenn private Wetten legal sind, zumindest dann, wenn die hier aufgeführten Umstände eingehalten werden, sollte jeder Vorsicht walten lassen. Denn der Grat zwischen legal und illegal ist schmal und jeder Fehler kann schwerwiegende Folgen mit sich führen.
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