Die Nachspielzeit lief. Portugal war nach einem sehenswerten Spiel gegen die USA schon aus dem Turnier ausgeschieden. Es stand 2:1 für die Amerikaner, die sehr engagiert und geschickt aufgetreten sind. Nach einem frühen Rückstand in der 5. Minute hatten sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben und erarbeiteten sich geduldig und mit viel Moral die Treffer zwei und drei. Ronaldo merkte man wieder einmal an, dass er sich im Team seines Landes nicht gut aufgehoben fühlte. Seine sonst so gefürchteten Freistöße verpufften wirkungslos, die ganze portugiesische Mannschaften wirkte schlecht abgestimmt und wie im Schongang. Die überstandenen Verletzungen ihres Hauptakteurs und die Blessuren der anderen waren sicher ein Grund dafür. Aber dann … ja, das ist Fußball, dann zirkelte Ronaldo zum Schluss eine Flanke auf Silvestre Varela, der gleichsam mit dem Abpfiff den 2:2 Ausgleich herstellte. Dass Ronaldo auf den letzten Drücker den Messi macht – darauf hätte man gewiss nicht wetten können.
Kein Nichtangriffspakt zwischen Jogi und Klinsi
Jetzt braucht Portugal ein kleines Wunder, um ins Achtelfinale zu kommen. Deutschland und Klinsmanns Amerikaner (beide vier Punkte) würden dafür jeweils nur noch einen Punkt benötigen. Von einem Freundschaftsspiel will Klinsmann indes nichts wissen. Wie wir es von ihm gewohnt sind, erklärte er, sein Team sei nicht für Freundschaftsspiele gemacht und wolle als Gruppenerster in die nächste Runde gehen. Das könnte spannende Sportwetten ergeben, denn diese Gruppe ist immer für eine Überrschung gut! Erinnert sich jemand an den berüchtigten „Nichtangriffspakt“ von Gijón bei der WM 1982 in Spanien? Damals spielte Deutschland gegen Österreich, wenn man das mal so nennen soll. Diese Woche aber finden die entscheidenden dritten Gruppenspiele – anders als damals – parallel statt. Und mal ehrlich: Jogis Jungs wollen doch ganz sicher nicht gegen ihren Ex-WM-Trainer verlieren!
