Düsseldorf hat mit der 0:3-Pleite gegen Wolfsburg bereits die vierte Niederlage im fünften Heimspiel kassiert. Folglich steht die Fortuna punktgleich mit Schlusslicht Stuttgart nicht unerwartet auf einem Abstiegsplatz. F95-Coach Friedhelm Funkel sparte nach der Partie nicht mit Kritik an der Leistung des Schiedsrichters.
Unparteiische haben es nicht leicht. Das gilt für den Sport allgemein und insbesondere auch für die Fußball-Bundesliga. Selten werden die Verdienste gewürdigt, fragwürdige Entscheidungen jedoch regelmäßig mit Tadel bedacht. Das musste am Samstag Daniel Schlager am eigenen Leib erfahren, dessen erster Einsatz in der höchsten deutschen Spielklasse so gar nicht auf das Wohlwollen Funkels stieß.
Funkel sieht Fortuna benachteiligt
Im Fokus der Kritik des 64-jährigen stand nicht allein die reine Leistung Schlagers. Vielmehr beklagte er sich darüber, dass Schiedsrichter mit wenig Spielpraxis unverhältnismäßig häufig gegen seinen Verein, und nicht etwa gegen die Spitzenclubs eingesetzt werden. “Nach dem Spiel gegen Schalke hatten wir jetzt wieder einen sehr unerfahrenen Schiedsrichter, und das hat man ihm angemerkt. Der hat ja sogar gezittert”, so Funkel. “Anscheinend sind wir das Anfänger-Projekt für den DFB: Da kommt einer und darf nach 20 Zweitligaspielen schon in der Bundesliga ran. Das passiert dann natürlich nicht in Dortmund oder Mönchengladbach, sondern bei uns”, beschwerte sich der Fortuna-Coach.
Viele gelbe Karten und ein Elfmeter
Tatsächlich hatte es der erst 28-jährige Schlager mit den Karten etwas übertrieben. Ganze Neun mal zeigte er gelb, in vielen Fällen eine überzogene Wahl. Dennoch, die Entscheidung auf Elfmeter ging in Ordnung. Rouwen Hennings zuckte in der 41. Minute mit dem Arm in Richtung Ball. Nach der derzeitigen Regel-Auslegung ist ein Strafstoß da die logische Konsequenz. “Trotzdem, ich hätte den Elfmeter niemals gegeben”, schimpfte Funkel. Zu seinen Zeiten als Spieler und auch noch lange später als Trainer wäre nicht so hart geahndet worden, das muss man dem gebürtigen Rheinländer zu Gute halten. Doch die Zeiten ändern sich.
Anhebung der Altersgrenze gefordert
Funkel brachte erneut die schon öfter diskutierte Anhebung der Altersgrenze von Unparteiischen ins Spiel. “Wenn einer fit ist und ein guter Schiedsrichter, warum soll er dann nicht mit 55 noch in der Bundesliga pfeifen können? Dann hätten die jungen Schiedsrichter Gelegenheit, sich länger in den unteren Klassen zu bewähren, bevor sie in der Bundesliga ran dürfen”, fordert Funkel. Derzeit ist mit 47 Jahren Schluss in der höchsten deutschen Spielklasse.
Auf Düsseldorf kommen schwere Spiele zu
Die Fortuna steht in den nächsten Partien gehörig unter Druck. Am Dienstag geht es in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Regionalligist SSV Ulm 1846. Die “Spatzen” zu unterschätzen, wäre ein Fehler, den man sich in der aktuellen Situation kaum erlauben darf. Anschließend sieht das Bundesliga-Programm mit Mönchengladbach, Hertha und den Bayern harte Gegner vor. Springen da nicht ein paar Punkte heraus, wird es richtig schwer, Anschluss zu halten. Wer eine Wette auf die kleine Pokal-Sensation, den Sieg der Spatzen vor eigenem Publikum gegen Düsseldorf, wagen will, bekommt bei Betsson dafür aktuell eine lukrative Quote von 6,35.