
Noch vor der Saison galt Borussia Dortmund als schärfster Konkurrent des FC Bayern München im Kampf um die Meisterschaft und die direkte Champions-League-Qualifikation war das Saisonziel. Dreizehn Spieltage später haben die Schwarz-Gelben ihren bisherigen Tiefpunkt erreicht. Nur drei Siege, zwei Unentschieden und bereits acht Niederlagen bedeuten elf Punkte und Tabellenplatz 18. Nach der 0:2-Pleite gegen Eintracht Frankfurt kippte nun auch die Stimmung der Fans, die ihre Mannschaft bislang bedingungslos unterstützt hatten, und das Team wurde bei ihrem Gang in die Kurve beschimpft und ausgepfiffen. Doch woran hapert es derzeit bei der Borussia?
Die Transfers
Vor der Saison wurde viel Geld in die Hand genommen, um den Kader qualitativ und quantitativ zu verstärken. Doch die Transfers erwiesen sich größtenteils als Flops und Hans-Joachim Watzke muss sich die Frage gefallen lassen, ob er die falschen Spieler verpflichtet hat. Der von Juventus Turin für etwa 19 Millionen Euro geholte Ciro Immobile steht nur selten in der Startelf und wirkt im Dortmunder Spiel wie ein Fremdkörper, da er, im Gegensatz zu Robert Lewandowski, überwiegend ein Strafraum-Stürmer ist.

Die Verletzungen
Das zweite Problem des BVB sind die vielen Verletzten. Derzeit fehlen acht Spieler aufgrund von Verletzungen. Darunter extrem wichtige wie der Abwehrchef Mats Hummels, sein Stellvertreter Sokratis oder Marco Reus, der sich vor Kurzem erneut das Außenband im Sprunggelenk gerissen hat.
Damit bricht eine starke und wichtige Achse des Teams weg, die momentan von den Ersatzspielern nicht gleichwertig ersetzt werden kann. Auch am kommenden Freitag im Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim muss Klopp wieder auf viele Stammspieler verzichten, dennoch ist der Tabellenletzte beim Buchmacher Interwetten – mit einer Quote von 1,60 – gegen den siebten der Liga favorisiert.
Der Trainer

Er selbst denkt nach eigener Aussage nicht an einen Rücktritt. Glaubt man den Treubekundungen der Verantwortlichen des BVB, dann steht der Trainer tatsächlich in keinster Weise zur Diskussion. Dennoch zählen auch in Dortmund am Ende nur die Ergebnisse und Klopp wäre nicht der erste Coach, der trotz Treuschwur gehen muss.
Die Mannschaft
Die Aufgabe des Trainers wird es nun sein, die verunsicherte Mannschaft schnellstmöglich wieder aufzubauen, denn am Ende des Tages sind es die Spieler, die den Karren aus dem Dreck ziehen müssen. Ein Talent wie Henrikh Mkhitaryan muss nun endlich zeigen, warum Dortmund ihn geholt hat, und ein Sebastian Kehl muss mit seiner Erfahrung die jungen Spieler mitziehen.
Wenn das Team den Abstiegskampf annimmt und ihre Chancenverwertung endlich in den Griff bekommt, dann springen auch wieder Siege heraus und mit jedem Erfolg steigt das Selbstvertrauen. Sollte aber auch gegen Hoffenheim kein Dreier erreicht werden, dann könnte der Negativsog die Mannschaft weiter nach unten ziehen und es wird immer schwerer sich daraus zu befreien.
Mit einer Quote von 50,00 hält bet-at-home den direkten Abstieg der Dortmunder für eher unwahrscheinlich, dennoch ist das Abstiegsgespenst schon auf dem Weg nach Dortmund.

