Drei Monate Zwangspause für Lahm – Fluch oder Segen für die Reservisten?

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Der Mittelfeldspieler und Kapitän des FC Bayern München, Philipp Lahm, musste am Dienstagmittag das Training aufgrund einer Verletzung vorzeitig abbrechen. Nach einer eingehenden Untersuchung in der Praxis von Mannschaftsarzt Dr. Müller-Wohlfahrt stand die Diagnose fest: Bruch des oberen Sprunggelenks. Lahm muss operiert werden und fehlt den Münchnern für etwa drei Monate. Der verletzungsbedingte Ausfall des Defensivspezialisten könnte die Chance für einige unzufriedene Reservisten sein, aber auch ihre Wechselpläne im Winter zerstören.

 

Die Achillesferse der Bayern

Das defensive Mittelfeld ist im modernen Fußball die Schaltzentrale eines Teams. Besonders eine Mannschaft wie Bayern München, die über den Ballbesitz zum Erfolg kommt, benötigt auf dieser Position spielstarke und spielintelligente Fußballer. Durch den Ausfall von Lahm, der ein Musterbeispiel für diese Kategorie Spieler ist, herrscht beim Rekordmeister Personalnot in diesem Bereich.

 

Denn mit Javi Martinez, der nach einem Kreuzbandriss noch mehrere Monate fehlt, Thiago, der ebenfalls auf unbestimmte Zeit ausfällt und David Alaba, der erst Ende Januar wieder zur Verfügung stehen dürfte, fallen gleich drei Spieler, die diese Position spielen könnten, längerfristig aus. Auch Bastian Schweinsteiger kämpft sich nach einer langen Verletzungspause gerade erst wieder heran und ist kurzfristig noch keine Option. Doch wer spielt bis auf Weiteres neben dem fast 33-Jährigen Xabi Alonso auf der Sechs?

 

Gianluca Gaudino?

Das erst 18-Jährige Talent aus der eigenen Jugend hat zu Saisonbeginn mit starken Leistungen gezeigt, dass er in der ersten Mannschaft der Bayern durchaus mithalten kann. Gaudinos Art Fußball zu spielen, entspricht den Vorstellungen des Trainers Pep Guardiola. Von Lahms Ausfall könnte er daher profitieren. Ob mit Gaudino oder ohne, am Wochenende gegen die TSG 1899 Hoffenheim ist der FC Bayern mit einer Quote von 1,17 bei Digibet der klare Favorit.

 

Sebastian Rode?

Der im Sommer aus Frankfurt an die Isar gewechselte Rode hat sich in München gut eingelebt und bei seinen Kurzeinsätzen durchaus gute Ansätze gezeigt. Der 24-Jährige ist aber eher ein Arbeitstier, der über den Kampf und Einsatz ins Spiel kommt. Um dem von Trainer Pep Guardiola präferierten Spielertypus zu entsprechen, musste sich Rode umstellen und muss noch immer vieles lernen. Sollte er am Wochenende gegen Hoffenheim spielen und sogar ein Tor erzielen, bietet bwin hierfür die Quote 5,00.

 

Pierre-Emile Höjbjerg?

Das dänische Talent gilt als Juwel und die Verantwortlichen bei den Bayern sehen ihn als die Zukunft des Vereins. Er genießt das Vertrauen und Anerkennung des Trainers. Dennoch kam er bisher nur auf fünf Einsätze in der Liga und forderte im Oktober öffentlich mehr Einsatzzeit, wodurch er sich einen Rüffel von Guardiola einhandelte.

 

Vor einigen Tagen sprach der 19-Jährige in einem Interview ganz offen von einem Vereinswechsel in der Winterpause. Für ihn könnte Lahms Verletzung daher sowohl Fluch als auch Segen sein, denn kurzfristig könnte er mehr Einsatzzeiten bekommen, wenn aber die gestandenen Profis zurückkehren, würde er vermutlich wieder ins zweite Glied rutschen und ob die Verantwortlichen ihn bei der angespannten Personalsituation bereits im Winter wechseln lassen würden, scheint mehr als fraglich. Sollte er am Wochenende gegen Hoffenheim treffen, honoriert dies der Buchmacher bwin mit der Quote 3,75.

 

Xherdan Shaqiri?

Eine weitere Möglichkeit wäre, dass Mario Götze den offensiveren Part im defensiven Mittelfeld übernimmt und Shaqiri so ins Team rutscht. Obwohl der Trainer große Stücke auf ihn hält, konnte sich der Schweizer bisher noch nicht wirklich beweisen und ist ebenfalls mit seinen Spielanteilen unzufrieden. Auch er liebäugelt mit einem Wintertransfer, der nun aufgrund der Personalnot in Gefahr geraten könnte. Würde er gegen Hoffenheim das letzte Tor im Spiel erzielen, würde bwin bei 10 € Einsatz 65 € auszahlen.

 

Spätestens am Samstag wissen wir, ob und welchem dieser Spieler Guardiola das Vertrauen schenkt.