Die Gruppe D der Fußball EM 2016

Spannung ist bei der Fußball-EM 2016 in Frankreich auch in der Vorrundengruppe D garantiert. Hier bekommt es Titelverteidiger Spanien mit Tschechien, Türkei und Kroatien zu tun.

Spanien: Gibt's den dritten EM-Titel in Folge?

Titelverteidiger Spanien peilt den EM-Hattrick an. Die Iberer holten sich 2008 in Österreich und der Schweiz durch einen 1:0-Finalerfolg gegen Deutschland den EM-Titel. Den konnten sie vier Jahre später in Polen und der Ukraine durch einen klaren 4:0-Erfolg im Endspiel gegen Italien verteidigen. Dieses Kunststück war noch nie zuvor einer Mannschaft gelungen. Insgesamt haben die Iberer nun drei EM-Titel auf dem Konto (1964, 2008, 2012). In den vergangenen Jahren hat der dreimalige Europameister und Weltmeister von 2010 viel von seiner spielerischen Überlegenheit gegenüber der Konkurrenz verloren. Die WM vor zwei Jahren in Brasilien war für die Spanier nach zwei Niederlagen und einem Sieg bereits überraschend nach der Vorrunde beendet. In der Qualifikationsgruppe C setzten sie sich mit neun Siegen und nur einer Niederlage souverän vor der Slowakei und der Ukraine durch. Die überraschende 1:2-Auswärtspleite gegen die Slowakei in Zilina im zweiten Spiel blieb ein Ausrutscher. Vor allem in der Defensive präsentierte sich das Team von Erfolgstrainer Vicente del Bosque, der nach der EM seinen Posten aufgeben will, in den vergangenen Monaten wieder bärenstark. In den zehn Qualifikationsspielen kassierten die Spanier nur ganze drei Gegentore. Im Angriff offenbarten sie zuletzt allerdings große Defizite. Mit seinen fünf Treffern war Paco Alcácer vom FC Valencia der erfolgreichste Angreifer der Spanier in der EM-Qualifikation. Es bleibt abzuwarten, ob das Team um Torhüter und Kapitän Iker Casillas bei seiner zehnten EM-Teilnahme die Angriffsschwäche der vergangenen Monate beheben kann. Die Hoffnungen ruhen dabei vor allem auf Angreifer Diego Costa vom FC Chelsea.

Tschechien: Wird Kapitän Tomáš Rosický rechtzeitig wieder fit?

Souverän haben sich auch die Tschechen das Ticket für die EM-Endrunde in Frankreich gesichert. Als Gewinner der Gruppe A ließen sie die überraschend starken Isländer, die Türkei und die Niederländer hinter sich. Nach dem starken Start mit vier Siegen in Folge geriet die souveräne Endrunden-Qualifikation für die Mannschaft von Trainer Pavel Vrba durch die Niederlagen in Island (1:2) und im Heimspiel gegen die Türkei (0:2) am Ende noch einmal in Gefahr. Für die spielstarken Tschechen ist es die sechste EM-Teilnahme in Folge. 1996 bei den Titelkämpfen in England schafften sie sogar den Sprung ins Finale, wo sie im Kampf um den Titel erst in der Verlängerung mit 1:2 an Deutschland scheiterte. 2004 in Portugal erreichte das tschechische Team das Halbfinale und unterlag hier dem späteren Überraschungssieger Griechenland mit 0:1 in der Verlängerung. Star der aktuellen tschechischen Mannschaft ist Torhüter Petr Cech vom FC Arsenal London. Abzuwarten bleibt, ob Kapitän Tomáš Rosický, der ebenfalls beim FC Arsenal London spielt, nach seiner langen Knieverletzung rechtzeitig bis zur EM-Endrunde seine Form wiederfindet. Wichtig wird sein, wie sich die vielen jungen aber international unerfahrenen Spieler auf der großen Fußballbühne schlagen.

Kroatien: Stammgast bei großen Turnieren

Ebenfalls zu einem Stammgast bei großen Turnieren haben sich die Kroaten in den vergangenen Jahren entwickelt. Seit 1996 waren die Osteuropäer bei neun von elf EM- und WM-Endrunden dabei. Für Furore sorgten sie vor allem bei der WM 1998 in Frankreich, als sie Platz drei belegten. Auf ein ähnlich starkes Turnier hoffen die Kroaten 18 Jahre später bei der EM-Endrunde im gleichen Land. In der Qualifikation sicherte sich die Mannschaft von Trainer Ante Cacic, der das Amt erst im Herbst 2015 vom entlassenen Niko Kovac übernommen hat, durch den zweiten Platz in der Qualifikationsgruppe hinter den ungeschlagenen Italienern das Endrunden-Ticket. Von den zehn Qualifikationsspielen verloren die Kroaten nur das Spiel beim Gruppendritten Norwegen mit 0:2. Gruppensieger Italien trotzten sie zweimal ein 1:1-Unentschieden ab. Das erfahrene und spielstarke Team um Kapitän Darijo Srna (Schachtjor Donezk) zeichnet sich vor allem durch seine starke Abwehr aus. In der Offensive sorgen unter anderem Angreifer Mario Mandzukic von Juventus Turin und Mittelfeldspieler Ivan Perisic von Inter Mailand immer wieder für Gefahr.

Türkei: Als bester Gruppendritter zur Endrunde

Wer hätte das gedacht: Auf den letzten Drücker schaffte die Türkei doch noch die direkte Qualifikation für die EM-Endrunde in Frankreich – dank eines starken Qualifikations-Endspurts mit drei Siegen in Folge. Mit dem 1:0-Erfolg zum Abschluss gegen Island lösten sie als bester Gruppendritter das Ticket für Frankreich. Für das Team von Trainer Fatih Terim ist es die vierte EM-Teilnahme nach 1996, 2000 und 2008. Vor acht Jahren in Österreich und der Schweiz sorgten sie mit dem Einzug in das Halbfinale für Furore. In der Runde der besten vier mussten sie sich nach großem Kampf dem deutschen Team mit 2:3 geschlagen geben. Der Star und gleichzeitig der Kapitän des Teams ist Mittelfeldspieler Arda Turan vom FC Barcelona. Die meisten türkischen Akteure, die sich vor allem durch ihre große Spielstärke auszeichnen, sind in der türkischen Süper Lig aktiv. Große Probleme haben die Türken allerdings im Angriff, da ein echter Top-Stürmer fehlt.

 

Spielplan der Gruppe D

Partie		1	x	2
Türkei	Kroatien	4,04  Beste Quote bei	3,45  Beste Quote bei	2,25 Beste Quote bei
12.Juni: 15:00 Paris, Parc des Princes
Spanien	Tschechien	1,5 Beste Quote bei	4,5 Beste Quote bei	8,59  Beste Quote bei
13.Juni: 15:00 Toulouse
Tschechien	Kroatien	3,8 Beste Quote bei	3,5  Beste Quote bei	2,3 Beste Quote bei
17.Juni: 18:00 St. Etienne
Spanien	Türkei	1,6 Beste Quote bei	4,2 Beste Quote bei	8,0  Beste Quote bei
17.Juni: 21:00 Nizza
Kroatien	Spanien	4,5  Beste Quote bei	3,7  Beste Quote bei	2,1  Beste Quote bei
21.Juni: 21:00 Bordeaux
Tschechien	Türkei	2,9 Beste Quote bei	3,4 Beste Quote bei	2,7  Beste Quote bei
21.Juni: 21:00 Lens

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