Christian Streich: Freiburg ist selbst verantwortlich für die Misere

Christian Streich
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Der SC Freiburg hat in sechs Spielen nur einen Punkt geholt und steht jetzt auf Platz 16, dem Relegationsplatz. Der Verein steht nun vor dem Kellerduell mit dem Hamburger SV am Samstag. Trainer Christian Streich setzt auf bewährte und einfache Methoden.

Am Donnerstagnachmittag sagte Christian Streich, dass Hamburg offensiv ausgerichtet sei und auf viele technisch gute Spieler vertrauen könne. Er rechnet mit einem aggressiven Auftreten und damit, dass der Hamburger SV versuchen wird, die Breisgauer zu Fehlern zu zwingen. Wahrscheinlich wird der Hamburger SV wieder mit 4-3-3 antreten. Außen werden Ito und Kostic stehen, während Hunt die schwimmende Neun bilden wird. Die beiden Achter stoßen in die Halbräume. Eine solche Konstellation macht eine Verteidigung schwierig.

Christian Streich muss das passende Gegenmittel einsetzen. Er will vorwärtsgewandt und aggressiv vorgehen. Weitere Pläne verriet er noch nicht. Er steht vor der Frage, ob er eine Dreier-/Fünferkette oder doch eine Viererkette für die Abwehr einsetzt. Bei der Niederlage 0:2 gegen Mainz fehlte das nötige Leben im System. Der SC Freiburg war zu passiv, besonders beim Kampf um zweite Bälle, und stand zu tief. Die Spieler fühlen sich wahrscheinlich im traditionellen 4-4-2 wohler. Einiges spricht allerdings für die Beibehaltung der Dreier-/Fünferkette, da die vier offensiven Positionen entsprechend besetzt werden müssen. Es gilt, den Offensivkräften von Hamburg und den beiden Achtern geschickt zu begegnen.

Streichs psychologische Qualitäten gefordert

Für den SC Freiburg kommt es nicht nur auf die taktische Vorbereitung an, sondern gefragt ist Christian Streich jetzt auch als Psychologe. Nach der Negativserie mit nur einem Punkt und nur einem Tor in sechs Spielen brauchen die Spieler jetzt psychologische Hilfe. Manuel Gulde spricht davon, dass einiges im Kopf herumgeht. Seit dem 15. Spielplatz ist der SC Freiburg erstmals wieder in der Abstiegszone.

Für Christian Streich ist es jetzt wichtig, mit den Spielern zu sprechen und zu trainieren. Er spricht von einer lebendigen Gruppe und dass niemand den Kopf hängen lässt. Er wünscht sich, dass sein Team so frei wie möglich antritt und ein gutes Spiel im Rahmen der Möglichkeiten macht. Von Nebenschauplätzen will er sich vollständig fernhalten. Bereits mehrfach wurde der Sportclub mit kuriosen Schiedrichter-Entscheidungen konfrontiert. Jetzt kann sich die Gruppe nur noch selbst helfen. Ausreden und irgendwelche Alibis zählen nicht. Entscheidungen, die nicht durch den Verein beeinflusst werden können, haben für die Spielleistung keine Relevanz. Der Verein ist nach Ansicht von Christian Streich für alles selbst verantwortlich.

Gut gewappnet ins Kellerduell

Der SC Freiburg sieht sich gut gewappnet für die Partie gegen den Hamburger SV. Eine Relegation scheint für den angeschlagenen Verein unaufhaltsam. Am Samstag wird sich im Hamburger Volksparkstadion zeigen, wohin die Reise für die beiden Vereine geht. Christian Streich ist sich der schwierigen Situation bewusst und weiß, welche Probleme sein Team gegenwärtig schultern muss. Seit fast sechseinhalb Jahren ist er Profitrainer beim SC Freiburg. Er sieht sich gut gerüstet für den aufregenden Endspurt in der aktuellen Saison. Er weiß, dass es zu solchen Situationen kommen kann, und ist darauf vorbereitet. Er hatte bislang noch keine Gelegenheit, potenzielle Relegationsgegner in der Tiefe zu analysieren. Er hat alle Vorbereitungen für eine derart unangenehme Verlängerung der Saison getroffen.