
Bei der TSG Hoffenheim weht ein rauer Wind: Für gleich drei namhafte Profis gibt es unter dem neuen Trainer Christian Ilzer keine sportliche Zukunft mehr. Dennis Geiger, Florian Grillitsch und Mergim Berisha wurden nicht ins Trainingslager nach Seefeld (Tirol) mitgenommen – ein deutliches Signal für die bevorstehende Kaderbereinigung im Kraichgau.
Während bei Grillitsch und Berisha der Bruch mit dem Klub bereits seit Monaten schwelt, überrascht vor allem der Fall Geiger. Der 27-Jährige, einst als Paradebeispiel für die eigene Nachwuchsarbeit gefeiert, wurde nun offenbar ebenfalls aussortiert – und das trotz voller Fitness.
Geiger: Vom Hoffnungsträger zum Abstellgleis
Dennis Geiger galt lange als Musterprofi im TSG-System: Aus der Region stammend, in der Akademie ausgebildet, früh in der Bundesliga etabliert. Doch zahlreiche Verletzungen warfen den zentralen Mittelfeldspieler immer wieder zurück. Besonders ein Muskel- und Sehnenanriss im Oberschenkel hatte ihn fast zwei Jahre lang ausgebremst.
In der vergangenen Saison stand Geiger immerhin 20-mal in der Bundesliga auf dem Platz. Dennoch scheint sein Standing innerhalb des Klubs stark gesunken zu sein – möglicherweise auch wegen kritischer Aussagen über die Transferpolitik der TSG in einem Interview. Zwar besitzt der Mittelfeldspieler noch einen Vertrag bis 2027, doch Hoffenheim plant nicht mehr mit ihm.
Grillitsch: Rückkehr ohne Zukunft
Auch Florian Grillitsch wurde klar signalisiert, dass er unter Ilzer keine Rolle mehr spielt. Der Österreicher war nach einer enttäuschenden Hinrunde samt Leihe zu Real Valladolid nun zurück in Hoffenheim – allerdings ohne Perspektive. Die sportliche Leitung verzichtete sogar darauf, ihm eine Rückennummer für die neue Saison zuzuteilen. Eine ziemlich unwürdige Aktion.
Seit Ilzers Amtsübernahme gilt Grillitsch als taktisch unpassend. Der 28-Jährige hatte auf einen Neustart gehofft, doch auch mehrere Anfragen aus dem In- und Ausland sollen bislang keine Lösung gebracht haben. Sein Vertrag läuft noch bis 2026.
Berisha: Missverständnis mit Ansage
Der Fall Mergim Berisha ist ein weiteres Beispiel für eine gescheiterte Personalpolitik. Für 14 Millionen Euro vom FC Augsburg verpflichtet, sollte der einstige U21-Europameister zum Torgaranten werden. Stattdessen folgte ein Kreuzbandriss, ein öffentliches Zerwürfnis mit Ex-Trainer Pellegrino Matarazzo und der Vertrauensverlust im Team.
Auch die Rückkehr nach Augsburg im Rahmen einer Leihe brachte keine Trendwende. Aktuell wird Berisha vor allem mit türkischen Klubs wie Kayserispor sowie Hertha BSC in Verbindung gebracht – doch der 26-Jährige hat bisher keinen Wechsel vollzogen. Vertraglich ist er noch bis 2027 gebunden.
Hoffenheim will alle drei Spieler loswerden
Alle drei Spieler erhielten von der Klubführung dieselben Optionen: Training mit der U23 in der 3. Liga, individuelles Programm unter einem eigenen Coach – oder Freistellung zur Klärung ihrer Zukunft. Die Marschrichtung ist klar: Die TSG will Platz schaffen – sportlich wie finanziell.
Ob Geiger, Grillitsch und Berisha in diesem Sommer noch einen neuen Arbeitgeber finden, bleibt abzuwarten. Offiziell gibt es noch keine Angebote von anderen Vereinen. Klar ist jedoch: Ihre Zeit im Trikot der TSG Hoffenheim scheint abgelaufen zu sein.