Der FC Liverpool steckt in einer tiefen Krise. Im vergangenen Jahr noch zweifacher englischer Pokalsieger, englischer Vizemeister und Champions League-Finalist, bewegt sich die Mannschaft von Jürgen Klopp in dieser Saison weit unter ihren Erwartungen. Aktuell steht Liverpool in der englischen Premier League auf Tabellenrang neun, mit zehn Punkten Rückstand auf den aktuellen Tabellenvierten Manchester United, der den ersten direkten Champions League-Quali-Platz innehat. Es ist noch nichts verloren, die zweite Saisonhälfte beginnt gerade erst. Dennoch muss bei den Reds etwas passieren, sonst droht man am Ende alle Saisonziele zu verpassen will.
Auch in der aktuellen Champions League-Saison konnte sich die Klopp-Elf nur als Gruppenzweiter für das Achtelfinale qualifizieren. Dort könnte für die Reds dann schon Endstation sein, denn der Achtelfinalgegner am 21. Februar heißt Real Madrid, seines Zeichens aktueller CL-Titelträger und -Rekordsieger.
Champions League-Qualifikation in Gefahr
Sollte der FC Liverpool nicht die Champions League gewinnen – und danach sieht es im Moment nicht aus – bliebe nur eine Top 4-Platzierung in der Premier League, um sich für die nächste Spielzeit der Europäischen Königsklasse zu qualifizieren. Und auch was das angeht, sieht es momentan nicht wirklich gut aus.
Zehn Punkte fehlen derzeit auf ManUnited (Platz vier) und Newcastle United (Platz drei). In seiner gegenwärtigen Verfassung könnte sich das für den FC Liverpool als zu viel erweisen.
Verletzungsprobleme und Formschwächen – Reds ohne die gewohnte Intensität
Die Probleme waren schon früh in der Saison erkennbar. Von Anfang an hatte Jürgen Klopp mit verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen und die Leistungsträger scheinen außer Form. Beobachter vermissen die frühere Intensität, einst das Markenzeichen der Reds.
Abhilfe schaffen könnten hier Verstärkungen in der Wintertransfer-Periode. Bisher kam aber nur der offensive Flügelspieler Cody Gakpo vom PSV Eindhoven. Das wird wohl nicht reichen.
Der Liverpooler Kader wirkt generell ein wenig in die Jahre gekommen. Eine interessante Statistik dazu: Der aktuelle Premier League-Tabellenführer FC Arsenal hat mit einem Durchschnittsalter von 24,2 Jahren den jüngsten Kader der englischen Liga.
Der aktuelle Tabellen-Neunte Liverpool hat mit einem Altersdurschnitt von 26,4 Jahren auch den neuntältesten Kader.
Das Ende einer beispiellose Erfolgsstory?
Jürgen Klopp kann mit Liverpool auf eine einzigartige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Mit Klopp gewannen die Reds nicht nur 2020 die englische Fußballmeisterschaft, sondern auch 2019 den Titel in der Europäischen Königsklasse.
In der aktuellen Saison kann der FC Liverpool die Meisterschaft abschreiben, im Liga-Pokal-Achtelfinale schied man gegen Manchester United aus, lediglich im englischen FA Cup und in der Königsklasse ist man noch dabei.
Sollte es mit der Top 4-Platzierung in der englischen Liga nicht klappen, wäre der FC Liverpool erstmals seit 2015 nicht in der Champions League vertreten. In den englischen Medien wird mittlerweile offen über eine Entlassung Klopps spekuliert, was noch im vergangenen Jahr vollkommen undenkbar gewesen wäre.
Schaffen die Reds doch noch den Turnaround?
Im Januar verlor der FC Liverpool seine ersten beiden Liga-Partien des neuen Jahres, eine dritte (gegen Chelsea) endete mit einem torlosen Remis. So wie die Klopp-Elf sich zuletzt präsentiert hat, möchte man ihr ein Erreichen der Top 4 nicht mehr zutrauen.
Andererseits hat der FC Liverpool wiederholt bewiesen, dass er zu spektakulären Comebacks fähig ist.
Im Februar stehen die Premier League-Spieltage 22 bis 24 an. Am 4. Februar ist man bei den Wolverhampton Wanderers zu Gast, bei denen man erst kürzlich im Rahmen des FA Cup-Wettbewerbs 1:0 gewinnen konnte. Am 13. Februar kommt der FC Everton nach Liverpool. Und am 18. Februar tritt man schließlich beim aktuellen Tabellendritten Newcastle United an.
Wenn die Reds diese drei Spiele gewinnen, wäre noch alles drin. Sollte es am Ende nicht reichen, könnte für Klopp an der Anfield Road tatsächlich eine Zeit zu Ende gehen.
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