Ist eine zu dünne Personaldecke der Münchner verantwortlich dafür, dass es gegen Augsburg nur zu einem Unentschieden gereicht hat? Die Aufstellung von Coach Kovac offenbarte am Dienstagabend jedenfalls einige Schwächen. Thomas Müller und Uli Hoeneß wiegeln ab, doch auch der Bayern-Präsident sah müde Spieler.
Zugegeben, nur weil der Rekordmeister einmal nicht drei Punkte, sondern eben nur einen holt, muss man nicht zwanghaft nach Fehlern suchen. Hätte Neuer in der 86. Minute nicht gepatzt, würde das Thema vielleicht gar nicht zur Sprache kommen. Dennoch: Neben einem schwachen Sandro Wagner, der als Ersatz für Robert Lewandowski kein überzeugendes Spiel machte, gab es auch auf einer anderen Position Probleme.
Goretzka als Linksverteidiger überfordert
Um David Alaba zu schonen, musste Leon Goretzka kurzerhand als Linksverteidiger einspringen. Eine Aufgabe, die der 23-jährige mehr schlecht als recht erfüllte. Mit den ungewohnten Laufwegen kam er verständlicherweise nicht gut zurecht. “Ich war nicht zufrieden”, stellte er selbst fest. Der Coach war offenbar anderer Meinung: “Ich finde, dass er das 45 Minuten gut gemacht hat”, lautete seine Einschätzung. Nach der Pause kam Alaba dann doch für Goretzka, da dieser sich am Knöchel verletzt hatte. Kovac dazu: “Wir haben eben nur zwei gesunde Außenverteidiger, die wir schonen müssen.”
Rächt sich der Verkauf von Juan Bernat an PSG?
Und genau an diesem Punkt zeigt sich eine Schwäche im Kader, denn während der Saisonvorbereitung zählte man bei den Bayern noch vier gesunde Außenverteidiger. Zuerst wurde Juan Bernat an Paris Saint-Germain verkauft, dann verletzte sich Rafinha im Spiel gegen Leverkusen. Der 33-jährige wird den Münchnern lange fehlen, weshalb sich der Verkauf von Bernat nun rächen könnte. Ist der Kader also tatsächlich zu dünn für den mit drei Wettbewerben prall gefüllten Kalender des deutschen Rekordmeisters?
Hoeneß wiegelt ab: “Kleiner Ausrutscher”
Bayern-Präsident Uli Hoeneß will das Augsburg-Spiel jedenfalls nicht überbewerten: “Es war ein kleiner Ausrutscher, es war nicht so schlimm”, so der 66-jährige. Seine Begründung: “Am Ende des Spiels waren unsere Spieler so müde, dass sie nicht mehr nachlegen konnten, wie sie wollten.” Ein weiteres Indiz dafür, dass der Kader trotz Rotation eben doch zu klein ist, könnte man meinen. Der Klassensprecher Thomas Müller reagierte auf die unterschwellige Kritik gewohnt trocken. Es gäbe keinen Grund, “irgendwelche Geschichten zu erfinden”.
Am Freitag geht es auswärts gegen Hertha
Zum Auftakt des sechsten Spieltags reisen die Münchner in die Hauptstadt. Die Berliner waren stark in die Saison gestartet, mussten zuletzt aber in Bremen eine 1:3 Niederlage hinnehmen. Ein Sieg ist für die Bayern geradezu Pflicht, schließlich will der Rekordmeister aufkommende Zweifel im Keim ersticken. Wir gehen fest davon aus, dass beide Teams zusammen schon in der ersten Halbzeit mindestens zwei Tore erzielen. Für die Wette “1. Halbzeit / Über 1,5 Tore” bekommen Sie beim Bundesliga-Spezialisten Bet3000 eine starke Quote von 2,20!