
Der FC Bayern München wirbt weiter intensiv um Nick Woltemade – doch der VfB Stuttgart bleibt hart. Während die Münchner bereits mehrfach mit Millionen winken, blockieren die Schwaben bislang jeden Annäherungsversuch. Ein Wechsel des 23-jährigen Stürmers scheint derzeit in weiter Ferne.
Bayerns Vorstandschef Jan-Christian Dreesen zeigte sich jüngst irritiert über das Verhalten der Stuttgarter Klubführung im Poker um Nick Woltemade. “Wir haben ein konkretes Angebot abgegeben – aber bislang kam es noch nicht einmal zu Gesprächen”, erklärte Dreesen sichtlich überrascht. Man verstehe nicht, warum der VfB auf Tauchstation gehe, obwohl ein beachtliches Angebot vorliege.
Grundsätzlich vermeide er es, über Spieler anderer Vereine zu sprechen, schränkte Dreesen ein. Dennoch sei Woltemade aktuell Spieler des VfB, „und wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt“. Ob es im Fußballgeschäft üblich sei, schon vor Verhandlungen eine konkrete Ablöseforderung zu stellen, ließ er offen: „In diesem verrückten Geschäft ist wohl alles irgendwie normal.“
Millionen-Angebote abgelehnt: Stuttgart bleibt stur
Nach Informationen aus Vereinskreisen hat der deutsche Rekordmeister zuletzt 50 Millionen Euro plus weitere fünf Millionen an erfolgsabhängigen Boni für Woltemade geboten. Der VfB jedoch fordert mindestens 65 Millionen Euro, bevor man überhaupt in Gespräche einsteigen will. Von Kompromissbereitschaft fehlt bislang jede Spur.
Woltemade, der erst im Sommer von Werder Bremen nach Stuttgart wechselte und beim VfB noch bis 2028 unter Vertrag steht, besitzt keine Ausstiegsklausel – ein starkes Faustpfand für die Schwaben. Trotz des Werbens der Bayern ist der 23-Jährige zum Trainingsauftakt erschienen und absolvierte den obligatorischen Leistungstest. Auch beim Trainingslager in Rottach-Egern war er pünktlich vor Ort, wenn auch sichtbar darauf bedacht, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
VfB-Kapitän Karazor mit klarer Botschaft
Für Kapitän Atakan Karazor ist klar: Woltemade ist ein wichtiger Baustein in der ambitionierten Zukunftsplanung des Vereins. „Er ist ein herausragender Spieler, den wir unbedingt hier halten wollen“, betonte Karazor im Trainingslager. Er habe dem Angreifer persönlich mitgegeben, wie sehr man ihn im Team schätze – und dass ein Verbleib ausdrücklich gewünscht sei.
Auch wenn die Bayern mit großer Entschlossenheit agieren, zeigen die Schwaben bislang keinerlei Bereitschaft zum Einlenken. Die Ansage von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth ist eindeutig: „Ein Wechsel ist für uns unter den aktuellen Bedingungen schlicht kein Thema.“
Hoeneß schweigt, Wohlgemuth bleibt klar
VfB-Trainer Sebastian Hoeneß wollte sich zum Thema nicht weiter äußern – dafür sei bereits alles gesagt worden. Wohlgemuth hatte sich zuvor bereits deutlich positioniert: Woltemade werde mit „sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit“ auch in der kommenden Saison Teil des Stuttgarter Kaders sein. Der Angreifer mache einen motivierten Eindruck, die Mannschaft habe sich über seine Rückkehr gefreut.
Zu den Details möglicher Gespräche mit dem FC Bayern wolle man sich nicht äußern – man fokussiere sich auf das Wesentliche, betonte der Sportvorstand. Und das sei ein starker Saisonstart – mit Woltemade im Kader.
Bayern setzt Zeichen mit Díaz, aber Woltemade bleibt Wunschspieler
Während der Wechselpoker um Woltemade stockt, konnte der FC Bayern zumindest an anderer Stelle Vollzug melden: Die Verpflichtung von Luis Díaz vom FC Liverpool wurde offiziell gemacht. „Das ist ein klares Signal“, sagte Dreesen. Der Kolumbianer bringe Tempo, Dribbelstärke und Torgefahr – eine Verstärkung für die Offensive der Münchner.
Doch auch wenn Díaz bereits angekommen ist: Der Blick richtet sich weiterhin nach Stuttgart. Noch haben die Bayern kein drittes Angebot für Woltemade abgegeben – und es sieht aktuell nicht danach aus, als ob man sich in naher Zukunft annähern könnte.
Stillstand mit offenem Ende
Die Fronten zwischen beiden Vereinen sind klar: Die Bayern wollen, der VfB blockt. Eine Lösung ist nicht in Sicht, solange Stuttgart nicht von seiner hohen Forderung abrückt oder die Münchner nochmals deutlich nachlegen.
Die Uhr tickt – doch derzeit wirkt es, als sei der Transferpoker um Nick Woltemade in eine Sackgasse geraten. Ob es einen letzten Vorstoß geben wird? Noch hält sich der FC Bayern bedeckt. Doch der Sommer ist noch lang.