Ladbrokes gehört zu den größten und traditionsreichsten Buchmachern, die auf dem internationalen Sportwetten-Markt aktiv sind, doch erst in den letzten Jahren hat der ursprünglich britische und inzwischen wie viele Konkurrenten auf Gibraltar ansässige Anbieter seine Bemühungen um Online-Kunden intensiviert. Mit Erfolg, den neben den zahlreichen lokalen Wettbüros erfuhr dadurch auch das Online-Angebot verstärkten Zulauf.
Insbesondere auch in Deutschland, wo Ladbrokes zunächst darauf verzichtete, die seit Juli 2012 anfallende Wettsteuer auf den Kunden umzulegen, was heute allerdings leider nicht mehr der Fall ist. Nichtsdestotrotz hat Ladbrokes auch in Deutschland in jüngerer Vergangenheit deutlich an Marktanteilen gewonnen, was in erster Linie auf ein rundum gelungenes Angebot mit tollen Quoten und einem attraktiven Bonus für Neukunden zurückzuführen ist.
Seit 21. Dezember: Keine Wetten mehr für Spieler aus Hessen
Nun aber mussten deutsche Ladbrokes-Kunden kurz vor Weihnachten erstaunt zur Kenntnis nehmen, dass ab dem 21. Dezember Kunden mit Wohnsitz in Hessen keine Wetten mehr ermöglicht werden. Bis zum 29. Dezember war zwar noch ein Login möglich, allerdings nur, um etwaiges Wettguthaben auszuzahlen. Seitdem ist die Webseite für hessische User nicht mehr nutzbar.
Die Gründe für diesen Schritt liegen noch im Dunkeln und sind Gegenstand von Spekulationen. Weil Ladbrokes über eine vom Innenministerium Schleswig-Holstein ausgestellte Lizenz für Deutschland verfügt, sind auf den ersten Blick keine triftigen Gründe für diesen Schritt ersichtlich. Gerüchteweise verbreitet hat sich aber die Meldung, dass Ladbrokes, warum auch immer, vom Land Hessen eine Abmahnung erhalten hat und die Sperrung für hessische User nun die Konsequenz darauf ist. Weder von Ladbrokes noch von Seiten hessischer Behörden gibt es bisher aber eine Stellungnahme, die den Sachverhalt beleuchten oder aufklären würde.
Zieht sich Ladbrokes komplett zurück?
Die Befürchtung, dass der Ausschluss hessischer Wettfreunde nur der Anfang eines schleichenden Rückzuges von Ladbrokes vom deutschen Markt war, ist in der Szene vorhanden. Dass die nach wie vor nicht geregelte Rechtslage in Deutschland von vielen Buchmachern sehr skeptisch und ganz genau betrachtet wird, ist auf jeden Fall kein Geheimnis und könnte mittel- bis langfristig noch weitere Buchmacher zum Rückzug bewegen, sollten von irgendeiner Seite hohe Strafen angedroht werden.
Die Entscheidung von Ladbrokes ist indes auch ein weiteres, ganz klares Argument dafür, dass endlich eine eindeutige und auch für alle Bundesländer verbindliche Regelung bezüglich Glücksspiel im Allgemeinen und Sportwetten im Besonderen getroffen werden muss. Eine solche Lösung ist allerdings nicht erst seit Oktober, als der Verwaltungsgerichtshof das geplante Vergabeverfahren von 20 Lizenzen gestoppt hat, aber nicht in Sicht.
