EM Frankreich 2016: Portugal

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Mit etwas mehr als zehn Millionen Einwohnern ist Portugal kein wirklich großes Land, bringt aber dennoch immer wieder exzellente Fußballer hervor. Allerdings blieb sowohl früheren Mannschaften mit Superstars wie Eusebio oder Luis Figo als auch bislang der heutigen Generation um den dreifachen Weltfußballer Cristiano Ronaldo die Krönung in Form eines ganz großen Titels versagt. Bei der EM 2016 nimmt Portugal nun einen erneuten Anlauf, wird diesmal aber nicht zum engeren Favoritenkreis gezählt, was indes aufgrund es geringeren Erwartungsdrucks nicht unbedingt ein Nachteil sein muss.

 

historiequalifikationgruppetrainerstarsstaerkenprognose

 

Die Geschichte der Nationalmannschaft von Portugal

historie hellblauBei der ersten und lange Zeit einzigen Teilnahme an einem großen Turnier sorgte die portugiesische Auswahl um Eusebio gleich für Furore und belegte bei der WM 1966 Platz drei. Und auch bei der EM-Premiere 1984 wurde Portugal erst im Halbfinale gestoppt. Danach folgte aber ein enttäuschendes Vorrunden-Aus bei der WM 1986 und eine abermalige Durststrecke, ehe Portugal dann beginnend mit der EM 1996 zum Stammgast bei WM- und EM-Endrunden wurde. Seitdem wurde nur noch die WM 1998 in Frankreich verpasst und so manches Ausrufezeichen gesetzt. Platz vier bei der WM 2006 in Deutschland war sicherlich ebenso ein Highlight und eine Enttäuschung zugleich wie das verlorene EM-Finale 2004 im eigenen Land gegen Griechenland. Generell überstand Portugal bei den letzten fünf Europameisterschaften immer die Vorrunde und zog auch bei der letzten Auflage 2012 ins Halbfinale ein, wo im Elfmeterschießen gegen Spanien unglücklich Schluss war. Wenig überzeugend geriet indes die WM 2014, die für Portugal schon nach der Vorrunde beendet war.

Die EM Qualifikation

quali hellblauIn der einzigen Fünfergruppe der EM-Qualifikation belegte Portugal am Ende sehr souverän den ersten Platz. Der Start verlief allerdings mit einer 0:1-Heimpleite gegen Albanien, die letztlich Trainer Paulo Bento den Job kostete, alles andere als optimal. Mit dem erfahrenen Fernando Santos auf der Bank legte Portugal dann aber eine überzeugende Serie von sieben Siegen in Folge hin, wobei die Erfolge oft ohne großen Glanz und ausnahmslos mit einem Tor Differenz eingefahren wurden. Enorm wichtig war das 1:0 in Dänemark im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel, dem eher mühsame Erfolge gegen Armenien (1:0, 3:2) und Serbien (zweimal 2:1) sowie in den Rückspielen in Albanien und gegen Dänemark (jeweils 1:0) folgten.

Portugal: Die Gruppe F bei der EM 2016

gruppe hellblauPortugal hätte es bei der Auslosung der EM-Gruppen durchaus schwerer erwischen können. Nicht von ungefähr sehen die Buchmacher in der portugiesischen Auswahl den Favoriten auf den Gruppensieg, wie die Quote 1,90 von Bwin zeigt. Dahinter folgt ein in der Qualifikation bemerkenswert starkes Österreich (3,20) vor Island (5,50) und Ungarn (12,0). Alle drei strotzen nicht gerade vor Erfahrung auf der Ebene eines großen Turniers und haben schon alleine deshalb gegenüber Portugal einen kleinen Nachteil.

Im ersten Spiel trifft Portugal am 14. Juni um 21 Uhr in St. Etienne auf Island und ist für die Buchmacher dabei doch recht klarer Favorit. Maximal gibt es für Wetten auf einen portugiesischen Sieg die Quote 1,70 (Interwetten), während für Tipps auf Island die Quote 6,30 (10Bet, Netbet) drin ist. Für Unentschieden führt Pinnacle Sports mit der 3,74 den Quotenvergleich an.

Am zweiten Spieltag wartet am 18. Juni um 21 Uhr im Pariser Prinzenpark die Auswahl Österreichs, ehe es zum Abschluss der Gruppenphase am 22. Juni in Lyon gegen Ungarn geht.

 

islandPortugalungarnÖsterreichSpielplan der Gruppe F

Partie 1 x 2
oesterreichÖsterreich    ungarnUngarn 1,92 
Beste Quote bei interwetten
3,7 
Beste Quote bei ladbrokes
5,0 
Beste Quote bei pinnacle
14.Juni: 18:00 Bordeaux
potugalPortugal    islandIsland 1,75
Beste Quote bei bet365
3,74 
Beste Quote bei bet365
6,85 
Beste Quote bei pinnacle
14.Juni: 21:00 St. Entienne
islandIsland   ungarnUngarn
2,5 
Beste Quote bei interwetten
3,3 
Beste Quote bei ladbrokes
3,4
Beste Quote bei ladbrokes
18.Juni: 18:00 Marseille
potugalPortugal   oesterreichÖsterreich
2,4 
Beste Quote bei bet3000
3,3
Beste Quote bei netbet
3,3
Beste Quote bei bet3000
18.Juni: 21:00 Paris, Parc des Princes
ungarnUngarn    potugalPortugal
6,0
Beste Quote bei bet3000
4,2 
Beste Quote bei betathome
1,62 
Beste Quote bei bet3000
22.Juni: 18:00 Lyon
islandIsland    oesterreichÖsterreich
3,85
Beste Quote bei interwetten
3,5
Beste Quote bei ladbrokes
2,12
Beste Quote bei expekt
22.Juni: 18:00 Paris, St. Denis

 Alle Quoten ohne Gewähr. Aktuelle Quoten finden Sie in unserem Quoten Vergleich.

 

Der Trainer von Portugal

trainer hellblauNach einer wenig berauschenden aktiven Karriere, die er nach Profi-Stationen bei Maritimo Funchal und GD Estoril Praia schon mit 21 Jahren beendete, widmete sich Fernando Santos früh seiner Trainerkarriere, die deutlich erfolgreicher verlaufen sollte. Nach insgesamt elf Jahren bei Estoril Praia und bei Estrela Amadora bedeutete der Wechsel 1998 zum FC Porto den Durchbruch, gelangen Fernando Santos in seinen drei Jahren bei Porto doch zwei Pokalsiege und einmal die Meisterschaft. Es folgten mehrere Stationen in Griechenland bei AEK Athen, Panathinaikos Athen und PAOK Saloniki, unterbrochen nur von wenig erfolgreichen Kurzgastspielen bei Sporting und Benfica Lissabon. Obwohl es nur zu einem Pokalsieg in Griechenland reichte, wurde Fernando Santos viermal zum besten Trainer der griechischen Super League gewählt und letztlich 2010 zum Nachfolger von Otto Rehhagel als Nationaltrainer der Hellenen ernannt. Der heute 61-Jährige schaffte die Qualifikation für die EM 2012 und auch für die WM 2014, wobei beide Male die Vorrunde überstanden wurde. Nach dem Achtelfinal-Aus bei der WM 2014 trat Fernando Santos wie vorher vereinbart zurück, allerdings mit einer Sperre von acht Spielen im Gepäck, weil er vor dem Elfmeterschießen gegen Costa Rica vom Schiedsrichter auf die Tribüne verbannt wurde. Nichtsdestotrotz ereilte ihn im September 2014 der Ruf des portugiesischen Verbandes, dessen Vertrauen Fernando Santos mit der EM-Qualifikation rechtfertige, obwohl er die ersten Spiele von der Tribüne aus verfolgen musste.

Die Stars der portugiesischen Nationalmannschaft

stars hellblauDiese Frage ist schnell beantwortet. Absolutes Aushängeschild und Superstar Portugals ist Cristiano Ronaldo, der auf Vereinsebene alles gewonnen hat, mit der Nationalmannschaft aber noch immer auf den ganz großen Wurf wartet und mit bei EM-Beginn 31 Jahren auch nicht mehr allzu viel Zeit hat. Neben Ronaldo stehen aber auch einige weitere exzellente Kicker im portugiesischen Aufgebot. Während der mittlerweile 29-jährige Nani sein riesiges Potential nicht voll ausschöpfte, ruhen auch einige Hoffnungen auf William Carvalho, der als Mittelfeldstratege der Zukunft gilt. Große Namen haben auch noch di Verteidiger Pepe und Ricardo Carvalho, die allerdings über ihren Zenit hinaus scheinen.

Stärken und Schwächen der portugiesischen Nationalmannschaft

staerken hellblauPortugal galt jahrelang immer als Geheimtipp vor großen Turnieren, schaffte den letzten und entscheidenden Schritt bisher aber nie. Die jetzige Mannschaft ist individuell abgesehen natürlich von Ronaldo nicht so stark wie die Teams vor zehn oder 15 Jahren, doch dass die Erwartungen deshalb geringer sind, könnte ein Vorteil werden. Und der ganz große Trumpf ist natürlich Ronaldo, der jedes Spiel im Alleingang entscheiden kann.

Ein Schwachpunkt und das schon seit langem ist derweil das Fehlen eines Mittelstürmers von gehobenem Format. Portugal hatte zwar immer hervorragende Außenspieler und technisch hochveranlagte Akteure aus der zweiten Reihe, doch den Zentrumsstürmer mit Stärken im Strafraum suchte und sucht man vergebens. Gerade gegen defensiv erwartete Gegner wie Island und Ungarn könnte dies schon in der Vorrunde zu einem Problem werden. Ebenso die Abhängigkeit von Ronaldo, der 2015/16 nicht mehr ganz so überragend auftrat wie noch in den Jahren zuvor.

 

Portugal bei der EM 2016: Unsere Prognose

prognoseweissPortugal sollte dazu in der Lage sein, die Gruppenphase ohne allzu große Probleme zu überstehen. Danach entscheiden mehrere Faktoren über den weiteren Weg. Warten nicht frühzeitig dicke Brocken wie Frankreich, Spanien oder Deutschland, die eine zu hohe Hürde darstellen dürften, ist das Viertelfinale denkbar und mit einem starken Ronaldo auch das Halbfinale drin. Für den Titel reicht die Qualität aber insgesamt nicht.