EM Frankreich 2016: Ukraine

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Die Ukraine ist nach wie vor eines der jüngeren Länder Europas, das in jüngerer Vergangenheit aber politisch einiges mitmachen musste. Umso wichtiger wäre es für die rund 43 Millionen Einwohner, dass ihre Nationalmannschaft bei der EM 2016 besser abschneidet als vier Jahre zuvor bei der EURO im eigenen Land, die schon nach der Vorrunde beendet war. Nichtsdestotrotz ist der Fußball in der Ukraine auch in den letzten Jahren klar die Sportart Nummer eins gewesen.

 

historiequalifikationgruppetrainerstarsstaerkenprognose

 

Die Geschichte der Nationalmannschaft Ukraine

historie hellblauNach dem Ende der Sowjetunion trat die Ukraine zunächst in der Qualifikation zur WM 1994 nicht an, sondern versuchte erstmals in der Qualifikation für die EM 1996 ihr Glück. Allerdings erfolglos wie auch bei den folgenden vier Anläufen, sich für ein großes Turnier zu qualifizieren. Erst bei der WM 2006 in Deutschland war die Ukraine zum ersten Mal auf ganz großer Fußballbühne dabei und hinterließ prompt Eindruck. Denn erst im Viertelfinale ereilte das Team um Andriy Shevchenko damals das Aus und noch dazu gegen den späteren Weltmeister Italien. Der Durchbruch war diese gute WM allerdings nicht. Es folgten zunächst wieder zwei verpasste Turniere, ehe die hohen Erwartungen vor der Heim-EM 2012 mit dem Aus nach der Gruppenphase bitter enttäuscht wurden. Eine große Enttäuschung war dann auch die Qualifikation zur WM 2014, als Frankreich im Play-off-Hinspiel mit 2:0 besiegt, dann aber im Rückspiel mit einer 0:3-Pleite alles verspielt wurde.

Die EM Qualifikation

quali hellblauDie Ukraine hat den Start in die EM-Quali mit einer 0:1-Heimniederlage gegen die Slowakei verpatzt. Danach gelangen in Weißrussland (2:0), gegen Mazedonien (1:0) und in Luxemburg (3:0) zwar drei glanzlose Siege in Folge, doch am fünften Spieltag setzte es beim stärksten Gruppengegner Spanien eine zweite 0:1-Niederlage. Gegen Luxemburg (3:0) und Weißrussland (3:1) erfüllte die Ukraine anschließend zwar ihre Pflicht, doch weil es in der Slowakei nur zu einem 0:0 reichte und damit der direkte Vergleich gegen das Nachbarland verloren wurde, waren die Chancen auf das direkte EM-Ticket schon vor den letzten beiden Gruppenspielen nur noch gering. Daran änderte auch ein 2:0-Sieg in Mazedonien nichts mehr. Am letzten Spieltag hätte dann selbst ein Sieg im letztlich mit 0:1 verlorenen Spiel gegen Spanien nicht mehr zum zweiten Platz gereicht, weil die Slowakei sich in Luxemburg keine Blöße gab und somit auch im Falle eines ukrainischen Sieges dank des direkten Vergleichs die Nase vorne gehabt hätte.

In den Play-offs setzte sich die Ukraine dann aber gegen Slowenien mit einem 2:0 zu Hause und einem 1:1 auswärts verdient durch.

Ukraine: Die Gruppe C bei der EM 2016

gruppe hellblauIn der Ukraine dürften sich die Jubelschreie in Grenzen gehalten haben, als die Gruppenauslosung vorüber war. Mit Nordirland findet sich zwar auch ein sicherlich machbarer Gegner in Gruppe C wieder, doch sowohl Deutschland als auch Polen waren kaum die Wunschgegner aus den Töpfen eins und zwei. So gilt die Ukraine mit einer Quote von 10,0 (Bet365) auch nur als Außenseiter bei den Wetten auf den Gruppensieg hinter Deutschland (1,40) und Polen (4,33) sowie vor Nordirland (21,0).

Im ersten Spiel trifft die Ukraine am 12. Juni um 21 Uhr vor den Toren Lilles auf Deutschland und damit gleich auf den härtesten Brocken. Die Top-Quote 7,08 von Pinnacle Sports für Wetten auf einen ukrainischen Auftaktsieg verdeutlich gleich, wie die Rollen in dieser Partie verteilt sind. Für Wetten auf einen deutschen Sieg fällt die Bestquote mit der 1,61 von Betway deutlich niedriger aus. Wer an ein Unentschieden glaubt, ist bei Tipico mit der Quote 4,30 am besten bedient.

Am 16. Juni geht es für die Ukraine in Lyon dann gegen Underdog und EM-Neuling Nordirland und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass der Verlierer dieser Begegnung nicht die besten Chancen auf das Achtelfinale haben dürfte. Abschließend steigt am 21. Juni um 18 Uhr in Marseille das Duell der beiden EM-Gastgeber von 2012 gegen Polen.

 

englandrusslandwalesslowakeiSpielplan der Gruppe C

 

Partie 1 x 2
polenPolen    nordirlandNordirland 2,0 
Beste Quote bei pinnacle
3,5 
Beste Quote bei ladbrokes
5,0 
Beste Quote bei bet365
12.Juni: 18:00 Nizza
deutschlandDeutschland    ukraineUkraine 1,6 
Beste Quote bei bet365
4,35 
Beste Quote bei ladbrokes
7,1 
Beste Quote bei pinnacle
12.Juni: 21:00 Lille
ukraineUkraine   nordirlandNordirland 2,0 
Beste Quote bei cashpoint
3,5 
Beste Quote bei sportingbet
4,2 
Beste Quote bei expekt
16.Juni: 18:00 Lyon
deutschlandDeutschland   polenPolen 1,62
Beste Quote bei betathome
4,2
Beste Quote bei expekt
6,5
Beste Quote bei netbet
16.Juni: 21:00 Paris St. Denis
ukraineUkraine    polenPolen 2,9
Beste Quote bei expekt
3,4
Beste Quote bei sportingbet
2,7 
Beste Quote bei bet3000
21.Juni: 18:00 Marseille
nordirlandNordirland    deutschlandDeutschland 12,0 
Beste Quote bei betathome
6,5 
Beste Quote bei bet3000
1,3 
Beste Quote bei bet365
21.Juni: 18:00 Paris, Parc des Princes

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Der Trainer der ukrainischen Nationalmannschaft

trainer hellblauNachdem unter Oleh Blochin die EM 2012 zu einer Enttäuschung wurde und es auch in den Monaten danach keine wirklich positive Tendenz gab, ernannte der ukrainische Verband im Dezember 2012 Michail Fomenko zum Nachfolger der ukrainischen Spielerlegende. Auch Formenko lief 24-mal für die Sowjetunion auf, war aber nicht der ganz groß Spieler. Auch als Trainer hielten sich die Erfolge des bereits 67-Jährigen eher in Grenzen. Abgesehen von einem kurzen Intermezzo 1993 bei Dynamo Kiew trainierte Fomenko nur Außenseiter wie ZSKA Kiew, Metalist Charkiw, Tawrija Simferopol oder auf seiner letzten Station als Vereinstrainer FK Saljut Belgorod. Trotz einer kurzen Erfahrung als Nationaltrainer von Guinea in den 90er-Jahren war die Bestellung Fomenkos zum ukrainischen Nationaltrainer eine Überraschung, die aus heutiger Sicht aber zugleich eine gute Entscheidung war.

Die Stars der Ukraine

stars hellblauYaroslav Rakitsky (Schachtar Donezk) und Evgen Khacheridi (Dynamo Kiew) sind zwar zwei Innenverteidiger von internationalem Format, doch die beiden Stars der Ukraine sind auf den offensiven Außenbahnen zu finden. Auf der linken Seite wirbelt Evgen Konoplyanka, der nach dem überraschenden Einzug ins Finale der Europa League mit Dnipro Dnipropetrovsk im Sommer 2015 den Sprung ins Ausland zum FC Sevilla gewagt hat. Und auf der anderen Seite agiert mit Andriy Yarmolenko, der Dynamo Kiew bislang trotz immer lukrativer werdender Angebote aus Westeuropa treu geblieben ist. Von Konoplyanka und Yarmolenko, ohne die im Offensivspiel kaum etwas zusammenläuft, hängt Wohl und Wehe der Ukraine ab.

Stärken und Schwächen der ukrainischen Nationalmannschaft

staerken hellblauDass die Ukraine über eine sehr kompakte Defensive verfügt, wird schon anhand der nur vier Gegentore in den zehn Qualifikationsspielen deutlich. Rakitsky und Khacheridi machen selbst den besten Angriffsreihen das Leben schwer und halten den Laden zusammen. Auch, dass alle Mann an einem Strang ziehen und die Ukraine eine enorme Geschlossenheit an den Tag legt, ist ein Plus.

Auf der anderen Seite fehlt es der Mannschaft an einem Stürmer von gehobenem Format, sodass (zu) vieles von Konoplyanka und Yarmolenko abhängt, die von stärkeren Gegnern durchaus auch einmal aus dem Spiel genommen werden können. Und im zentralen Mittelfeld fehlt ein Taktgeber wie es einst Anatoliy Tymoshchuk war. Tymoshchuk ist zwar offiziell noch Kapitän, mit bei EM-Start 37 Jahren aber längst über den Zenit hinaus und nur noch Ergänzungsspieler.

 

Deutschland bei der EM 2016: Unsere Prognose

prognoseweissDie Ukraine wird es schwer haben, die Vorrunde zu überstehen. Gegen Deutschland dürfte das Team weitgehend chancenlos sein und auch Polen scheint insgesamt stärker. Lediglich gegen Nordirland ist die Ukraine leichter Favorit, doch ob drei Punkte für das Achtelfinale reichen, ist offen. Falls der Sprung unter die letzten 16 gelingt, dürfte dann der Weg zu Ende sein.