Der FC Sevilla startet in die neue Spielzeit mit großen Fragezeichen. Nur ein Zähler trennte die Andalusier in der vergangenen Saison vom Abstiegsplatz – eine bittere Bilanz für den siebenmaligen Europa-League-Sieger. Auch der Auftakt 2025/26 verlief enttäuschend: Beim 2:3 in Bilbao zeigte das Team von Neu-Coach Matías Almeyda zwar Moral, stand am Ende aber erneut mit leeren Händen da. Nun wartet das erste Heimspiel im Estadio Ramón Sánchez-Pizjuán, und die Erwartungen sind hoch.
Für Almeyda wird es ein emotionaler Abend: 29 Jahre nach seiner aktiven Zeit im Sevilla-Trikot kehrt er als Trainer an die Seitenlinie zurück. Ein Sieg gegen Getafe wäre nicht nur für das Selbstvertrauen, sondern auch für die angespannte Tabellenlage enorm wichtig. Bleibt der Erfolg aus, droht direkt ein Fehlstart – eine Situation, die die Anhänger nur allzu gut aus der Vorsaison kennen.
Sevilla unter Druck – Defensive wacklig, Offensivkräfte fehlen
Die Probleme der Gastgeber sind vielschichtig. Im ersten Saisonspiel offenbarte Sevilla erneut Defensivschwächen, dazu plagen Almeyda Verletzungssorgen: Offensivkräfte wie Idumbo und Januzaj fallen bis nach der Länderspielpause aus. Auch Langzeitverletzte wie Jordán und Nianzou fehlen weiterhin.
Die jüngste Formkurve ist ernüchternd: Aus den letzten vier Pflichtspielen gab es nur einen Sieg, drei gingen verloren. Zudem kassierte Sevilla in nahezu jeder Partie Gegentreffer und konnte selten zur Halbzeit führen. Der Verkauf von Abwehrchef Badé an Bayer Leverkusen brachte zwar 30 Millionen Euro ein, schwächt aber das ohnehin wackelige Zentrum zusätzlich.
Hoffnungsträger bleibt Stürmer Akor Adams, der jüngst für die nigerianische Nationalmannschaft nominiert wurde. Auf den Außenbahnen sollen Lukébakio und Rückkehrer Rubén Vargas für Impulse sorgen.
Almeyda wird wohl am 4-1-4-1-System festhalten: Vlachodimos hütet das Tor, davor verteidigen Carmona, Kike Salas, Marcão und Pedrosa. Im Mittelfeld sollen Gudelj, Sow und Agoumé die Zentrale stabilisieren.
Getafe startete selbstbewusst in die neue Saison
Ganz anders die Ausgangslage bei den Gästen aus der Madrider Vorstadt. Getafe feierte zum Auftakt einen 2:0-Auswärtssieg bei Celta Vigo und grüßt überraschend von Platz vier. Trainer José Bordalás, bekannt für seine taktische Disziplin, sprach dennoch mit Respekt über den kommenden Gegner: Sevilla bleibe „ein Klub mit internationalem Format“, so sinngemäß der erfahrene Coach.
Die Azulones hatten im Vorjahr lange um Europa mitgespielt, brachen aber am Saisonende ein – sieben Niederlagen aus den letzten acht Spielen verhinderten das Happy End. Dennoch bringt das Team genügend Qualität mit, um in Andalusien zu punkten. Vor allem das Sturmduo Uche und Adrián Liso dürfte für Gefahr sorgen, sofern sich Räume ergeben.
Taktik: Getafe setzt auf bewährte Stabilität
Bordalás dürfte wie gewohnt auf ein kompaktes 5-3-2 bauen. Keeper Soria wird von einer robusten Fünferkette mit Djené und Bekhoucha geschützt. Im Mittelfeld bilden Milla, Martín und Arambarri das Herzstück, während Liso und Uche vorne auf Konter lauern.
Personell gibt es abseits administrativer Probleme – mehrere Neuzugänge sind wegen Salary-Cap-Regeln noch nicht spielberechtigt – keine größeren Ausfälle. Die eingespielte Defensive machte bereits in Vigo einen stabilen Eindruck, auch wenn Celta die besseren Chancen hatte. Genau diese defensive Ausrichtung dürfte in Sevilla erneut der Schlüssel sein.
Direkter Vergleich: Tore oft Mangelware
Die jüngsten Duelle zwischen beiden Teams lassen wenig Spektakel erwarten. In den letzten drei La-Liga-Partien fiel maximal ein Treffer, das jüngste Aufeinandertreffen im Februar endete torlos. In fünf Ligaspielen seit Ende 2023 traf nie mehr als ein Team. Selbst Sevillas klare Siege gegen Getafe fielen selten hoch aus – oft entschied ein frühes Tor die Partie.
Historisch spricht der direkte Vergleich leicht für Sevilla: Drei Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage aus den letzten fünf Duellen. Dennoch mahnt die aktuelle Form beider Klubs zur Vorsicht, insbesondere was die Toranzahl betrifft.
Prognose & Wett-Tipp für FC Sevilla – FC Getafe: Unter 1,5 Tore!
Beide Teams sind defensivstark und scheinen im Moment primär auf Sicherheit bedacht. Sevilla muss zunächst Stabilität finden, Getafe vertraut auf seine bewährte kompakte Spielweise. Die Offensivreihen sind zudem von Ausfällen und fehlender Eingespieltheit betroffen.
Auch die Statistik unterstreicht die Tendenz: In den letzten drei Duellen fiel maximal ein Tor. Ein torarmes Spiel liegt also auf der Hand.
Unser Wett-Tipp: Bei Sevilla gegen Getafe fallen weniger als 1,5 Tore. Beim Wettanbieter Supabet gibt es dafür eine attraktive Quote von 2,55. Angesichts der defensiven Ausrichtung beider Mannschaften und der torarmen Historie ist dies eine interessante Option für Value-Tipper.