1. FC Köln: War es das mit dem Traum von der Rettung?

Verlässt Timo Horn den 1. FC Köln im Winter?
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Als Claudio Pizarro in der vierten Minute der Nachspielzeit eine perfekte Flanke von Marcel Risse per Kopf im Tor von Hannover 96 unterbrachte, war der Jubel im Rhein-Energie-Stadion grenzenlos. Mit einem 2:1-Sieg gegen die Niedersachsen hätte der 1. FC Köln trotz des unerwarteten Sieges des 1. FSV Mainz 05 am Tag zuvor bei Hertha BSC weiter halbwegs intakte Chance auf die Rettung gehabt, doch weil Risse vor seiner Flanke minimal im Abseits gestanden haben soll, nahm Schiedsrichter Markus Schmidt den Treffer nach Intervention des Video-Assistenten zurück.

In Köln war der Ärger natürlich groß, zumal es sich nicht um eine glasklare Fehlentscheidung handelte. Risse stand nur knapp im Abseits und wenn man das Bild nur eine Millisekunde früher anhält, schon gar nicht mehr. Dass trotz der nach wie vor gültigen Aussage, dass Abseitsentscheidungen mangels kalibrierter Linien vom Video-Assistenten eigentlich nicht verlässlich getroffen werden können, nun doch eingegriffen wurde, stieß beim FC auf reichlich Unverständnis: “Wer den Fußball liebt, dem ist in dieser Saison durch die Videobeweislage einiges genommen. Es geht nicht darum, dass die Entscheidung richtig war. Ich beklage die Willkür! Hier greift der Videoschiri ein, zuletzt beim Spiel in Leipzig greift er nicht ein, obwohl der HSV-Spieler eineinhalb Meter im Abseits war. Ich weiß nicht, was wir noch alles wegstecken müssen”, machte Torhüter Timo Horn in “Bild” seinem Ärger Luft.

Zwei Kölner wegen falscher Abseitspositionen zurückgepfiffen

Einem sehr nachvollziehbaren Ärger, war der FC doch gerade in der Hinrunde mehrfach Opfer des Videobeweises und auch gestern gegen Hannover wurden mi Simon Terodde und Simon Zoller zwei Kölner Angreifer auf dem Weg zum Tor wegen vermeintlichen Abseitspositionen zurückgepfiffen – beide Pfiffe waren falsch.

Weil unter dem Strich nur ein 1:1 stand, trennen den 1. FC Köln nun neun Punkte vom Relegationsplatz und vom rettenden Ufer. Diese bei nur noch elf ausstehenden Partien aufzuholen, dürfte höchst kompliziert werden. Noch sind der Glaube und die Hoffnung zwar vorhanden, doch ohne einen Überraschungscoup kommende Woche bei RB Leipzig müsste man das Träumen wohl aufgeben. Die Planungen sollten ohnehin schon ganz klar auf die 2. Bundesliga ausgerichtet sein.