Hamburger SV: Markus Gisdol vor dem Aus

HSV: Bruchhagen hält weiterhin an Markus Gisdol fest
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Der Hamburger SV befindet sich wieder einmal auf dem Weg in die 2. Bundesliga und ob die Hanseaten diesmal wieder, wie regelmäßig in den letzten Jahren, kurz vor knapp noch den Kopf aus der Schlinge ziehen und den ersten Abstieg der Vereinsgeschichte vermeiden können, erscheint fraglicher denn je. Das gestrige 0:2 im Kellerduell gegen den zuvor abgeschlagenen 1. FC Köln, der dem HSV nun bis auf drei Punkte auf die Pelle gerückt ist, war auf jeden Fall ein weiterer herber Rückschlag, der wohl auch personelle Konsequenzen haben wird.

Nachdem Sportdirektor Jens Todt schon nach Spielschluss ein Bekenntnis zu Trainer Markus Gisdol schuldig geblieben ist, kamen die Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen am Abend noch zu einer Krisensitzung zusammen, bei der es nur um die Trainerfrage gegangen sein dürfte. “Wir haben uns bereits beraten und werden das morgen wieder tun. Nun schlafen wir erst einmal eine Nacht darüber”, wollte Todt gegenüber dem “Kicker” aber noch keine Entscheidung verkünden.

Spekulationen um mögliche Nachfolger

Diese wird aber allgemein im Laufe des heutigen Sonntags erwartet. Nach einem erneuten Treffen der Verantwortlichen wird Gisdol, der in der vergangenen Saison zum Retter avanciert ist, dem in den letzten Monaten aber auch die mangelnde Qualität im Kader und personelle Fehlentscheidungen zum Verhängnis geworden sein, aller Voraussicht nach seinen Hut nehmen müssen. Alleine mit der Entlassung Gisdols ist es freilich nicht getan, muss doch gleichzeitig in der Kürze der Zeit ein geeigneter Nachfolger gefunden werden.

“Gehen Sie davon aus, dass ich meine Arbeit mache”, ließ Todt gegenüber dem “Kicker” zumindest durchblicken, den Trainermarkt und mögliche Gisdol-Nachfolger im Blick zu haben. Wer zum Kandidatenkreis zählen könnte, ist aber offen. Spekuliert wird in Hamburg vor allem über Namen mit einem Bezug zum HSV. Die Ex-Trainer Thomas Doll und Bruno Labbadia gelten ebenso als Kandidaten wie HSV-Legende Felix Magath und Ex-Profi Bernd Hollerbach. Magath soll indes schon abgewunken haben, während ein Comeback von Labbadia ein gutes Jahr nach seiner Entlassug ebenso schwer vorstellbar ist wie die Zusage von Doll, der in Ungarn mit Ferencvaros Budapest auf Titelkurs liegt. Hollerbach, der seit seinem Aus bei den Würzburger Kickers im Mai ohne Job ist, könnte allerdings durchaus eine Option darstellen.