Frauen Champions League: ZDF überträgt live im Hauptprogramm!

Simon Schneider | am: 04.08.25
Georgia Stanway und der FC Bayern sind auch in dieser Saison in der Frauen Champions League am Start. Erstmals wird das ZDF die Spiele live im Hauptprogramm übertragen.

Ein echter Meilenstein für den Frauenfußball im deutschen Fernsehen: Ab der Saison 2025/26 überträgt das ZDF Spiele der UEFA Women’s Champions League live im Hauptprogramm. Möglich macht dies eine neue Rechtevereinbarung der Europäischen Rundfunkunion (EBU), zu deren Mitgliedern auch das ZDF zählt. Damit kehrt Spitzenfußball der Frauen auf die große TV-Bühne zurück – kostenlos und für alle frei empfangbar.

Der öffentlich-rechtliche Sender bestätigte auf Nachfrage, dass künftig sowohl live als auch nachträglich über die Königsklasse des europäischen Frauenfußballs berichtet wird – im klassischen TV und digital über die ZDFmediathek.

Mehr Sichtbarkeit für den Frauenfußball

Ab der kommenden Saison können Fußballfans somit regelmäßig Spiele der besten europäischen Teams zur Primetime verfolgen. Ein echtes Statement für mehr Sichtbarkeit des Frauenfußballs im Free-TV.

In der offiziellen Mitteilung der EBU heißt es, man habe sich mit der Agentur UC3 auf ein umfassendes Rechtepaket geeinigt, das bis einschließlich der Saison 2029/30 gilt. Dieses umfasst TV-, Digital- und Radioübertragungen in 24 Ländern. Pro Spielwoche wird mindestens ein Spiel übertragen, hinzu kommen ausgewählte Qualifikationsspiele sowie beide Halbfinals und das große Finale. Eine echte Aufwertung für den Wettbewerb – und für das Publikum.

Disney+ zeigt weiterhin alle Partien

Parallel zum Einstieg des ZDFs in die Berichterstattung bleibt auch Disney+ ein zentraler Player im medialen Umfeld der Frauen-Champions-League. Der Streamingdienst hat sich die Rechte an sämtlichen 75 Spielen des Wettbewerbs für zunächst fünf Jahre gesichert und zeigt alle Partien live. Damit folgt Disney+ auf den bisherigen Rechteinhaber DAZN.

Karl Holmes, General Manager von Disney+ für die Wirtschaftsregion Europa, Naher Osten und Afrika, bezeichnete die Königsklasse der Frauen als „Inbegriff von sportlicher Exzellenz, Einsatz und Leidenschaft“. Es sei eine „große Ehre“, Teil der Entwicklung des Wettbewerbs zu sein.

FC Bayern und Wolfsburg sicher dabei, Frankfurt hofft

Für die neue Saison stehen mit dem FC Bayern München und dem VfL Wolfsburg zwei deutsche Topteams bereits als Teilnehmer fest. Eintracht Frankfurt muss hingegen noch den Umweg über die Qualifikation nehmen. Als Tabellendritter der Bundesliga starten die Hessinnen in der ersten Runde, die in Form eines Miniturniers am 4. und 7. September ausgespielt wird.

Die Eintracht bekommt es dort mit drei anderen Teams zu tun – im K.o.-Modus wird das Ticket für die zweite Qualifikationsrunde vergeben, die dann in Hin- und Rückspiel am 18./19. sowie 25./26. September ausgespielt wird. Erst danach winkt die Teilnahme an der Gruppenphase, die vom 8. Oktober bis zum 18. Dezember läuft.

Mögliche Gegner in der ersten Runde kommen unter anderem aus Schweden, den Niederlanden, Norwegen, Portugal oder Island. Die Auslosung dieser Mini-Turniere fand am 5. Juli im UEFA-Hauptquartier in Nyon statt.

Verstärkung für Eintracht Frankfurt: Amanda Ilestedt kommt

Für den Weg in die Königsklasse hat sich Eintracht Frankfurt prominent verstärkt: Amanda Ilestedt, frischgebackene Champions-League-Siegerin mit dem FC Arsenal, wechselt an den Main. Die 32-jährige Innenverteidigerin unterschrieb einen Vertrag bis 2028 und bringt jede Menge internationale Erfahrung mit.

Ilestedt war bereits in Schweden, Deutschland, Frankreich und England erfolgreich und gewann Titel in allen vier Ländern – unter anderem mit dem FC Rosengård, Bayern München und Paris Saint-Germain. In der vergangenen Saison kehrte sie nach einer kurzen Babypause auf den Platz zurück und krönte ihr Comeback mit dem Gewinn der Champions League.

Auch auf Nationalmannschaftsebene gehört Ilestedt zu den erfahrensten Spielerinnen Schwedens. Über 70 Länderspiele, zwei WM-Bronzemedaillen und eine Olympia-Silbermedaille sprechen eine deutliche Sprache. Für die EM 2025 in der Schweiz stand sie erneut im Kader der Skandinavierinnen.

“Ich will Titel holen – auch mit Frankfurt”

Bei ihrem Wechsel ließ Ilestedt durchblicken, dass sie sich bewusst für Eintracht Frankfurt entschieden hat. „Ich spüre, dass ich genau jetzt in meiner Karriere hierherpasse“, erklärte sie bei ihrer Vorstellung. Sie wolle mit ihrer Erfahrung dazu beitragen, das Team sowohl in der Bundesliga als auch international voranzubringen. „Ich bin gekommen, um Spiele zu gewinnen – und um Titel zu holen.“

Mit der Verpflichtung Ilestedts sendet die Eintracht ein klares Signal: Man will nicht nur erneut die Champions-League-Gruppenphase erreichen – sondern auch dort für Furore sorgen.

Frauen-Vereinsfußball auf der großen Bühne

Die Rückkehr der UEFA Women’s Champions League ins frei empfangbare Fernsehen ist jedenfalls ein starkes Zeichen. Mit dem ZDF als Partner bekommt der Wettbewerb eine neue Bühne, die ihn einem breiten Publikum näherbringt. In Kombination mit Disney+ als Streaminganbieter ist der Frauenfußball medial so präsent wie nie.

Und sportlich? Mit Frankfurt, Bayern und Wolfsburg sind erneut drei ambitionierte deutsche Teams am Start. Es könnte eine spannende Saison werden – live im Free-TV.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen