Transfer perfekt: Paderborn holt Steffen Tigges vom 1. FC Köln

Simon Schneider | am: 07.08.25
Stürmer Steffen Tigges (links) konnte sich beim 1. FC Köln nie wirklich durchsetzen. Jetzt versucht es der 27-Jährige beim SC Paderborn.

Der Wechsel hatte sich abgezeichnet, nun ist er offiziell: Stürmer Steffen Tigges verlässt den 1. FC Köln und schließt sich mit sofortiger Wirkung dem SC Paderborn an. Bereits am Dienstag fehlte der 27-Jährige im Training der Domstädter, am Mittwoch wurde sein Wechsel zum Zweitligisten bestätigt. Tigges unterzeichnete bei den Ostwestfalen einen Vertrag bis zum 30. Juni 2027. Die Ablösesumme soll bei rund 400.000 Euro liegen.

Tigges, der 2022 für rund 1,5 Millionen Euro von Borussia Dortmund nach Köln gewechselt war, konnte sich beim FC nie dauerhaft als Stammkraft etablieren.

In seiner ersten Bundesliga-Saison erzielte er sechs Tore in 30 Einsätzen, danach wurde seine Rolle sukzessive kleiner. In der vergangenen Spielzeit kam er in der 2. Bundesliga zwar 16-mal zum Einsatz, allerdings fast ausschließlich als Joker – ein Treffer blieb ihm verwehrt.

Flexibel, aber ohne Perspektive beim FC

In der Saisonvorbereitung hatte sich Tigges noch einmal in den Dienst der Mannschaft gestellt und auf der für ihn ungewohnten linken Außenbahn gespielt – ein Versuch des neuen Trainers Lukas Kwasniok, den Angreifer weiter einzubinden. Doch mit der Verpflichtung von Kristoffer Lund für genau diese Position war klar: Die sportliche Perspektive für Tigges in Köln war endgültig nicht mehr gegeben.

FC-Sportdirektor Thomas Kessler erklärte dazu: „Wir haben im Sommer offen mit Steffen über seine Situation gesprochen. Es war allen klar, dass seine Chancen auf regelmäßige Einsatzzeit deutlich gesunken sind.“ Trotzdem lobte Kessler Tigges' Einstellung und Einsatzbereitschaft: „Er war stets ein absoluter Teamplayer und hat nie Unruhe verbreitet.“

Rückblick auf Höhen und Tiefen

Tigges selbst blickt mit gemischten Gefühlen zurück: „Die Zeit in Köln hat mich sportlich und menschlich geprägt. Wir hatten tolle Momente, aber auch schwere Phasen, die uns zusammengeschweißt haben.“ Seinen Abschied sieht er als bewussten Schritt: „Jetzt freue ich mich auf die neue Aufgabe in Paderborn.“

Tatsächlich war ein Abschied schon länger ein Thema. Bereits im vergangenen Winter galt Tigges als Wechselkandidat, nachdem er unter Trainer Gerhard Struber kaum noch eine Rolle spielte. Auch Interimstrainer Friedhelm Funkel setzte im Saisonfinale nicht mehr auf den Stürmer. Der Aufstieg in die Bundesliga änderte daran nichts – Tigges war beim FC nur noch Stürmer Nummer fünf hinter Ache, Bülter, Rondic und Waldschmidt.

Paderborn erwartet „Wucht und Präsenz“

Beim SC Paderborn erhält Tigges nun eine neue Chance. Sport-Geschäftsführer Sebastian Lange betonte: „Steffen bringt viel Laufbereitschaft, körperliche Präsenz und Erfahrung mit. Er ist im besten Fußballeralter und soll unser Angriffsspiel mit seiner Art bereichern.“ Geplant ist er als zentrale Spitze – seine Kopfballstärke und Robustheit sollen neue Impulse bringen.

Beim SCP wird Tigges Teil eines neu formierten Sturmtrios. Neben dem erfahrenen Adriano Grimaldi (33) und dem jungen Stefano Marino (21) soll er vor allem für mehr Torgefahr im Zentrum sorgen. Nach dem Abgang von Ilyas Ansah (Union Berlin) und Felix Platte (vereinslos) war hier Handlungsbedarf.

Hoffnung auf neuen Torriecher

Seine beste Quote hatte Tigges bislang in der Regionalliga West, wo er 2020/21 für Borussia Dortmund II 22 Tore und 15 Vorlagen sammelte. An diese Zahlen konnte er später in Köln nicht mehr anknüpfen – sein letzter Treffer datiert aus der Bundesliga-Saison 2023/24. In Paderborn hofft man nun, dass er seinen Torriecher wiederfindet und in der 2. Liga durchstartet.

Für Tigges ist es die Chance auf einen Neuanfang in vertrauter Umgebung – und vielleicht auch der Schritt zurück in den Fokus.

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen