Als einen der Gründe für die Bayern-Krise führte Trainer Niko Kovac vor einer Woche auch das Verletzungspech des Rekordmeisters an. “Ich habe ja nur noch 14 gesunde Feldspieler”, sagte Kovac fasst schon flehentlich vor der Champions-League-Partie gegen Benfica Lissabon. Jetzt gibt es für den Coach und alle Bayern-Fans aber eine gute Nachricht: Kingsley Coman und Thiago Alcantara sind nach ihren schweren Verletzungen wieder fit und stehen für die Partie in Bremen (Samstag um 15:30 Uhr) zur Verfügung.
Vor allem die frühe Rückkehr von Thiago kam für viele Beobachter in dieser Woche überraschend. Der spanische Mittelfeldregisseur hatte sich Ende Oktober beim DFB-Pokalspiel in Rödinghausen einen Riss des Außenbands und der Gelenkkapsel zugezogen. Nach der offiziellen Diagnose war erwartet worden, dass Thiago frühestens in der Woche vor Weihnachten wieder zur Verfügung stehen würde.
Übles Foul von Nico Schulz setzte Coman drei Monate außer Gefecht
Kingsley Coman war schmerzlich vermisst worden. Der Franzose befand sich in bestechender Form, bevor ihn ein brutales Foul von Hoffenheims Nico Schulz schon am ersten Spieltag außer Gefecht setzte. Inzwischen sind gut drei Monate vergangen und Coman mischte diese Woche im Training endlich wieder voll mit. Er wird für das Auswärtsspiel bei Werder ebenso wie Thiago zum Kader der Bayern zählen.
Auch Gnabry und Hummels wohl an Bord
Fraglich ist derweil noch Serge Gnabry: Der Nationalspieler plagt sich noch immer mit Muskelproblemen herum und absolvierte bis Mittwoch nur Lauftraining. Laut Trainer Niko Kovac befindet er sich aber “auf einem guten Weg” und könnte mit nach Bremen reisen. Definitiv an Bord ist Innenverteidiger Mats Hummels, der gegen Benfica mit einer Magen-Darm-Erkrankung noch gefehlt hatte. Der 29-Jährige hat den Virus inzwischen auskuriert und könnte an der Weser in der Startelf stehen.
Kovac: “Wir müssen gewinnen”
Dass Thiago und Coman von Anfang an auflaufen, scheint nach der langen Pause aber unrealistisch. Die Not sei bei “aktuell 17 gesunden Feldspielern” auch nicht mehr so groß, sagte Niko Kovac. Dem Trainer ist die Bedeutung der Partie in Bremen aber sehr bewusst: “Wir müssen gewinnen.” Auf die Gerüchte um seine eigene Entlassung angesprochen, wich Kovac auf der Pressekonferenz aus: “Ich versuche mich von dem, was außerhalb dieser Räume erzählt und nicht erzählt wird, freizumachen. Ich kann es sowieso nur mit Siegen beeinflussen.”
Bayerns beeindruckende Serie in Bremen
Klar ist, dass der überzeugende Sieg in der Champions League gegen Benfica (5:1) nichts mehr wert wäre, wenn nicht ein Dreier in Bremen folgt. “Wenn wir in Bremen nicht gewinnen, haben wir wieder Unruhe”, weiß auch Arjen Robben. Der niederländische Routinier war am Dienstag in überragender Verfassung und wird wohl auch gegen Werder in der Startformation stehen. Mut können die Bayern diesmal auch aus der Statistik schöpfen: Die letzten 16 (!) Bundesliga-Duelle mit Werder Bremen hat der FC Bayern allesamt gewonnen. In der vergangenen Saison gab es in Bremen durch Tore von Müller und Lewandowski ein souveränes 2:0.
Werder krasser Außenseiter
Die Statistik dürfte auch eine Rolle spielen, wenn man sich die Quoten der Wettanbieter anschaut. Dort sind die Gastgeber ganz klar in der Außenseiter-Rolle. Wer auf einen Heimsieg von Werder setzt, erhält bei Betsson im Erfolgsfall das 7,15-fache seines Einsatzes. Ein Remis wird mit 5,05 quotiert, für einen Auswärtssieg der Bayern gibt es bei Betsson die stabile Quote von 1,42. Die Sportwetten-Experten unserer Redaktion werden ihr Geld auf jeden Fall auf die “2” setzen – für uns steht außer Frage, dass die Bayern gewinnen werden.