Arjen Robben hat beim FC Bayern München eine Ära geprägt und dem deutschen Rekordmeister zu zahlreichen Titeln verholfen. Nun ist nach zehn Jahren Schluss! Der niederländische Ex-Nationalspieler bestätigte am Sonntag bei einem Fanclub-Treffen, dass er den FC Bayern im kommenden Sommer verlassen wird. Das Ende seiner glanzvollen Karriere bedeutet dieser Entschluss aber wohl nicht. Angeblich will Robben in seinem Heimatland noch ein paar Jahre dranhängen.
“Ja, es stimmt. Es ist meine letzte Saison beim FC Bayern. Es waren zehn wundervolle Jahre. Und dann ist es auch gut. Die Entscheidung habe ich schon vor ein paar Wochen getroffen”, sagte der 34-Jährige bei “Omnisport”. Arjen Robben war 2009 von Real Madrid zu den Bayern gewechselt und hatte gemeinsam mit Franck Ribery eine der besten Flügelzangen der Welt gebildet. Legendär ist sein “Robben-Move”, bei dem er von der rechten Seite nach innen zieht und mit seinem starken linken Fuß zum Torabschluss kommt.
Verträge nur aus “Dankbarkeit” verlängert?
Nur wenige Stunden zuvor hatte bereits Präsident Uli Hoeneß bei einem weiteren Fanclub-Besuch das Ende der Robben-Ära angekündigt. Der Niederländer würde ebenso wie Ribery “sehr wahrscheinlich” seine letzte Saison für den FCB spielen. Für Verwunderung sorgte auch die Aussage von Hoeneß auf der Jahreshauptversammlung am Freitag, auf der er verkündete, der Verein habe die Verträge mit Robben und Ribery lediglich “aus Dankbarkeit” nochmal um ein weiteres Jahr verlängert.
Vor den Mitgliedern hatte sich Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge noch demonstrativ vor die beiden Routiniers gestellt und fast schon pathetisch gesagt: “Das Duo ‘Robbery' bekommt ein eigenes glorreiches Kapitel in unserer Geschichte. Sie haben über 700 Spiele absolviert, dabei 261 Tore geschossen und 289 Vorlagen gegeben. Sie sind Legenden des FC Bayern.”
Starker Robben gegen Benfica
Dass Robben und Ribery den Bayern aber auch aktuell noch helfen können, wurde vor allem vergangene Woche in der Champions League offensichtlich. Vor allem Robben war beim 5:1 gegen Benfica Lissabon der beste Mann auf dem Platz und erzielte zwei Treffer. Was Rummenigge offenbar verzückte: “Was über die beiden in den vergangenen Wochen geschrieben wurde, war ungehörig, manchmal sogar schäbig. Gerade deshalb habe ich mich für sie am Dienstag unheimlich gefreut. Man sollte sie nicht am Alter, sondern an ihrer Qualität messen.”
Spielt Robben in Holland weiter?
Franck Ribery wollte seinen Abschied auf Nachfrage allerdings noch nicht bestätigen. “Du weißt nie, was im Leben passiert”, wird der Franzose zitiert. Denkbar ist auch, dass der FC Bayern den 35-Jährigen mit einer anderen Funktion im Club betraut. Arjen Robben wird die Fußballschuhe unterdessen wohl nicht an den Nagel hängen. Medienberichten zu Folge plant der Niederländer, seine Karriere entweder beim FC Groningen oder beim PSV Eindhoven fortzusetzen. Bei beiden Vereinen hatte Robben bereits zum Beginn seiner Karriere gespielt.
Hoeneß kündigt Transferoffensive an
Uli Hoeneß hat unterdessen eine “sehr, sehr offensive Transferpolitik” für den kommenden Sommer angekündigt. “Die Kassen sind gut gefüllt”, sagte der Präsident. Die Bayern wollen das Gesicht der Mannschaft radikal verändern und den Kader dabei vor allem verjüngen. Da ist es nur logisch, dass die Ära von Arjen Robben und Franck Ribery enden soll. Als größter Triumph der beiden gilt der Champions-League-Sieg im Jahr 2013. Damals schoss Robben im Finale gegen Borussia Dortmund kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer.
Samstag gegen Nürnberg
Sportlich scheinen die Bayern jedenfalls so langsam wieder in die Spur zu kommen. Dem Sieg über Benfica folgte am Samstag ein verdienter 2:1-Auswärtsdreier bei Werder Bremen. Die nächste Aufgabe wartet auf die Kovac-Elf am kommenden Wochenende mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg. Nach dem 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf wollen die Bayern auf keinen Fall wieder Punkte gegen einen Aufsteiger verschenken. Nach Einschätzung der Buchmacher wird das auch nicht passieren. Für einen Bayern-Heimsieg gibt es bei Betsson lediglich eine Quote von 1,08.