Die Spannung ist raus – Macht der FC Bayern München die Liga kaputt?

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Wenn der gemeine Fußballfan sich in diesen Tagen mit dem Kampf um die Meisterschaft beschäftigt und einen Blick auf die Tabellenspitze der Bundesliga wirft, dann wird er sich betrübt und gelangweilt einem anderen Thema zuwenden – sofern er nicht Anhänger des FC Bayern ist. Nach dem elften Spieltag thront der Rekordmeister mit vier Punkten Vorsprung auf Platz eins und geht man nach den Fußballexperten, dann ist die Schale über Jahre hinaus von den Münchnern abonniert. Auch der Buchmacher MyBet ist von der Titelverteidigung der Bayern (Quote: 1,03) überzeugt. Doch kann man dem FCB dafür einen Vorwurf machen?

 

Der Rekordmeister im internationalen Wettbewerb

Fakt ist, dass die Mannschaft von Pep Guardiola das weltweite Aushängeschild der Bundesliga ist. Dieses Renommee haben sie sich über Jahrzehnte hinweg durch nationale und internationale Erfolge verdient. Davon profitiert nicht nur der Verein, sondern auch die Liga und selbstverständlich wollen die Münchner weiterhin auf höchstem Niveau sportlich – und damit auch wirtschaftlich – erfolgreich sein.

 

Dazu müssen sie sich mit Real Madrid oder dem FC Chelsea messen können, was eine entsprechende Kaderqualität voraussetzt. Nicht von ungefähr zählen die Bayern mit einer Quote von 4,50 (bwin) zu den Top-Anwärtern auf den Champions-League-Titel. Dass die Münchner durch die notwendige Stärke der Mannschaft in der Liga momentan fast konkurrenzlos sind, ist eine Art Nebeneffekt.

 

Einerseits sind die Bayern nicht für die mangelnde Konkurrenz verantwortlich…

Dass diese nationale Überlegenheit der Münchner nicht nur für Langeweile sorgt, sondern auch für die internationale Vermarktung der Liga Gift ist, versteht sich von selbst. Dennoch gibt es auch in der Bundesliga Konkurrenten die durchaus mit den Bayern mithalten könnten.

 

Beispielsweise hat der VfL Wolfsburg mit dem VW-Konzern im Rücken durchaus die finanziellen Möglichkeiten ein ernstzunehmender Gegner zu sein, investierte die Gelder in der Vergangenheit aber oft in die falschen Spieler und in zu hohe Gehälter – was man nicht den Bayern anlasten kann. Erst unter dem jetzigen Manager Klaus Allofs ist ein Plan zu erkennen und die finanziellen Mittel werden sinnvoll und dosiert investiert. Derzeit sind die Wölfe der härteste Bayern-Verfolger und können mit einem Sieg in der nächsten Partie gegen den FC Schalke (Quote 2,80 bei Tipico) weiter dran bleiben.

 

…andererseits schwächen die Münchner die Konkurrenz absichtlich

shutterstock 158329085 XiXinXingIn den letzten Jahren bereitete Borussia Dortmund den Verantwortlichen bei Bayern schlaflose Nächte. In den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 hieß der Deutsche Meister Dortmund und das Spiel zwischen beiden Kontrahenten avancierte zum deutschen Classico. Daraufhin verfolgten die Münchner eine Transferpolitik, die ihnen immer wieder von anderen Bundesligisten vorgeworfen wird.

 

Sie schwächten den BVB indem sie zunächst überraschend Mario Götze (2013/14) und anschließend Robert Lewandowski (2014/15) nach München lotsten. Blickt man auf die aktuelle Tabelle, in der die Dortmunder auf dem 15. Tabellenplatz stehen, so scheint das Kalkül der Münchner voll aufgegangen zu sein. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass der FCB die besten Spieler in den eigenen Reihen sehen will, aber diese Transfers hatten zumindest einen bitteren Beigeschmack.

 

Ist Marco Reus der Nächste?

Und die beiden genannten Verpflichtungen könnten noch nicht einmal das Ende der Fahnenstange sein. Möglicherweise ist Marco Reus der nächste Dortmunder, den es in die bayrische Landeshauptstadt zieht. Laut Karl-Heinz Rummenigge ist der Kumpel von Mario Götze im Sommer für 25 Millionen Euro zu haben.

 

Auch wenn Uli Hoeneß gegenüber den Bayern-Verantwortlichen mit der Frage, „Wollt Ihr denn schon an Weihnachten Meister sein?“, angeblich seine Bedenken kund tat, dürften sich die Münchner – das Einverständnis von Reus vorausgesetzt – diese Verpflichtung nicht entgehen lassen. Dies wäre der nächste Nackenschlag für die Borussen und ein weiterer Schritt in Richtung schottische Verhältnisse.

 

Sollte Phillip Lahm bis 2030 auch noch Kanzler werden (Quote 501 bei MyBet), dann wäre die absolute Bayern-Dominanz in Deutschland perfekt.