Sind die Bayern zu stoppen?

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Nachdem der FC Bayern München in den vergangenen beiden Jahren mit 25 und zuletzt mit 19 Punkten Vorsprung auf Platz zwei die Deutsche Meisterschaft eingefahren hat, ist es kein Wunder, dass das Starensemble von der Isar auch vor Beginn der neuen Spielzeit der absolute Top-Favorit ist. Nicht wenige Fans anderer Vereine fürchten, dass die Bayern wieder frühzeitig alles klar machen und ähnlich wie nach der in diesem Jahr bereits im März perfekten Meisterschaft im Titelkampf gähnende Langeweile herrscht. Doch sind die Bayern in der Saison 2014/15 wirklich nicht zu stoppen?

 

Doch – Die Bayern sind zu stoppen!

Was auf den ersten Blick so erscheint, muss nicht auch wirklich so kommen. Hoffnung macht ein Blick in die Vergangenheit: sowohl nach der WM 2006 als auch nach der WM 2010, als die Bayern ebenso wie nun für die WM 2014 in Brasilien zahlreiche Nationalspieler abstellen mussten, hieß der Deutsche Meister nicht Bayern München. 2007 konnte der VfB Stuttgart und vier Jahre später Borussia Dortmund daraus Kapital schlagen, dass der Großteil des Bayern-Kaders keine echte Vorbereitung hatte und nur sehr schleppend in die Saison fand. Auch diesmal muss abgewartet werden, wie sich Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Co. nach der kräftezehrenden WM präsentierten und ob besonders die deutschen Weltmeister nach dem Gewinn des wichtigsten aller Titel noch richtig hungrig sind. Fraglich ist auch, in welcher Verfassung Dante ist, der bei der WM ein einziges Spiel bestreiten durfte und mit Brasilien gegen Deutschland eine historische 1:7-Pleite über sich ergehen lassen musste. Gar nicht mehr dabei ist mit Toni Kroos einer der überragenden Spieler der WM und auch der vergangenen Saison, der künftig für Real Madrid die Schuhe schnürt und im Bayern-Mittelfeld trotz hochkarätiger Alternativen eine Lücke hinterlässt. Zu ersetzen gilt es auch den zu den Atletico Madrid gewechselten Mario Mandzukic, für den mit Robert Lewandowski aber mehr als ein Ersatz geholt wurde. Ob die weiteren Neuzugänge Juan Bernat und Sebastian Rode zu Verstärkungen werden oder sich mit einer Mitläuferrolle begnügen müssen, werden erst die nächsten Monate zeigen.

 

Nein – Die Bayern marschieren wieder zum Titel

Bei allen möglichen Problemen und Problemchen, die im Laufe einer Saison auftauchen können, verfügt der FC Bayern weiterhin über den mit Abstand besten Kader der Bundesliga, der mit Neuzugang Lewandowski im Angriff noch einmal an Qualität gewonnen hat. Mit Manuel Neuer, Jerome Boateng, Philipp Lahm, Thomas Müller und Bastian Schweinsteiger steht eine überragende Achse an Weltmeistern in der Wunschelf, die mit international anerkannten Stars wie Arjen Robben oder Franck Ribery auf höchstem Niveau ergänzt wird. Schwachstellen muss man im Team von Trainer Pep Guardiola schon mit der Lupe suchen und wird selbst dann kaum fündig. Alles andere als der erneute Titelgewinn wäre daher eine große Überraschung und wird wohl nur dann eintreten, wenn sich mehrere Stammkräfte gravierende Formschwächen erlauben oder aber verletzt ausfallen. Zwei oder drei Ausfälle könnte der deutsche Rekordmeister indes noch ohne nennenswerten Qualitätsverlust kompensieren.

 

Anders als in der Bundesliga, wo gegen viele Teams auch eine Münchner B-Elf reichen dürfte, werden die Bayern in der Champions League ab der K.o.-Phase sicherlich wieder mächtig gefordert. Um dann bestehen zu können, muss Trainer Guardiola einen Alternativplan entwerfen, sollte das eigene, auf viel Ballbesitz und Dominanz ausgelegte Spiel nicht durchzusetzen sein. Andernfalls droht abermals das Aus gegen einen starken Gegner wie Real Madrid in der letzten Saison. Die Königlichen hatten sich eine Strategie gegen die Münchner Spielweise zurecht legt und diese angesichts der hohen Qualität im Team auch umsetzen können. In diesem Bereich liegt es vor allem an Coach Guardiola, die Lehren aus dieser Niederlage zu ziehen und für mehr Flexibilität zu sorgen. In der Bundesliga dagegen sollte bei normalem Verlauf auch das gewohnte Konzept für den Titel ausreichend sein.