VfB Stuttgart: Pokal-Aus ein Vorgeschmack auf die Saison? – Testspieler Mendoza überzeugt

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Den Auftakt in die neue Saison, in der nach einem verkorksten Jahr mit dem Fast-Abstieg eigentlich alles besser werden sollte, hat man sich beim VfB Stuttgart sicherlich anders vorgestellt als gleich in Runde eins im DFB-Pokal die Segel streichen zu müssen. Beim VfL Bochum lieferten die Schwaben am Samstag aber eine ganz schwache Leistung ab und verloren beim Zweitligisten durch zwei Tore von Simon Terodde völlig verdient mit 0:2.

 

Trainer Armin Veh, der sich den Einstand auf der VfB-Bank sicherlich auch anders gewünscht hätte, machte nach dem Abpfiff denn auch keinen Hehl daraus, dass in den nächsten Tagen und Wochen noch viel Arbeit wartet: “Wir haben uns mit dem 0:1 das Leben selbst schwer gemacht. Das darf uns so nicht passieren. Danach haben ganz ordentlich gespielt, allerdings haben wir es im letzten Drittel nicht geschafft, uns Torchancen zu erspielen.

 

Der VfL hat klasse gekontert, zu Beginn der 2.Hälfte einmal überragend. Das 2:0 so kurz nach der Pause war dann der Knackpunkt. Wir hatten dann zwar noch genügend Zeit, aber wir waren zu hektisch in unseren Aktionen. Wir wollten, haben aber zu wenig mit Kopf gespielt. So haben wir am Ende verdient verloren. Die Niederlage ist sicher nicht schön, aber wir müssen und werden weiter arbeiten. Vor allem auch daran, dass wir in solchen Situationen mental stärker werden.”

 

Neuzugänge enttäuschend

Die Hoffnung, dass das Team mit den Neuzugänge Florian Klein, Oriol Romeu und Filip Kostic stärker wird, hat sich zumindest in Bochum nicht erfüllt. Während der vom FC Chelsea ausgeliehene Romeu das 0:1 mit einem kapitalen Schnitzer verschuldete, sorgte Kostic über die linke Seite nur selten für Schwung. Rechtsverteidiger Klein zeigte immerhin positive Ansätze, wird sich aber auch steigern müssen. Der vom 1. FC Nürnberg gekommene Daniel Ginczek ist derweil nach überstandenem Kreuzbandriss erst ins Training eingestiegen und wird vor Mitte September keine Alternative sein.

 

Eigentlich waren die Transferaktivitäten mit der fünf Millionen Euro teuren Verpflichtung von Kostic, der vom FC Groningen losgeeist wurde, zwar abgeschlossen, doch womöglich tut sich auf Seiten der Zugänge nun doch noch etwas. So bestritten die Schwaben einen Tag nach dem Pokal-Aus in Bochum ein Testspiel beim SV Fellbach und gewannen beim Landesligisten letztlich klar mit 11:2. Dabei machte der als Testspieler aufgebotene Kolumbianer John Stiven Mendoza nicht nur wegen seiner zwei Tore auf sich aufmerksam. Der 22 Jahre alte Offensivmann von Deportivo Cali dürfte nun weitere Gelegenheiten erhalten, sich im Training für einen Vertrag anzubieten.

 

Europa League in weiter Ferne

Während die Verantwortlichen des VfB um Coach Veh und Sportvorstand Fredi Bobic in Sachen Zielsetzung ohnehin sehr zurückhaltend aufgetreten sind, dürfte die Pleite in Bochum auch den kühnsten Optimisten im Umfeld die Augen geöffnet haben. Die Champions League ist für den VfB in der Saison 2014/15 jedenfalls in weiter Ferne und auch für die Europa League müsste schon einiges zusammenkommen. Vielmehr geht es zuallererst darum, zu Beginn gut zu punkten und sich von der gefährdete Zone fernzuhalten.

 

Misslingt der Start, was angesichts schwerer Spiele bei Borussia Mönchengladbach, beim FC Bayern München und bei Borussia Dortmund an den ersten fünf Spieltagen zumindest nicht auszuschließen ist, droht dem VfB ansonsten wieder ein längerer Aufenthalt im Tabellenkeller. Denn wohin ein angeknackstes Selbstvertrauen führen kann, hat das vergangene Jahr gezeigt, als der VfB-Kader eigentlich auch zu stark war für den letztlich nur dank der Schwächen der Konkurrenz gemeisterten Abstiegskampf.