1. FC Köln mit langer Vorbereitung auf Top- Spiel gegen Union

Marco Höger
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Alles Gold war es noch nicht, was da glänzte, zum Kölner Auftakt bei der Mission Wiederaufstieg aus dem deutschen Unterhaus. Doch am Ende stand dennoch ein – dem Ergebnis nach – souveräner Sieg gegen den VfL Bochum. Dem krassen Aufstiegsfavoriten wurde dennoch eindrucksvoll vor Augen geführt, wie erbittert die Gegner in dieser Zweitligasaison gerade gegen den vermeintlich sicheren Liga- Primus Widerstand leisten werden. Und in dieser Woche werden die Kölner Spieler mit einer weiteren Eigenheit der Zweiten Liga vertraut gemacht: fast eineinhalb Wochen Vorbereitung. 

Im vergangenen Jahr, zumindest in der Hinrunde, war der 1. FC Köln noch international in der Europa League vertreten, traf auf Gegner wie den großen FC Arsenal London. Damit einher gingen einige englische Wochen mit wenig Zeit für Regeneration, Training und Analysen. Das glatte Gegenprogramm wird den Geißböcken gleich zwischen dem ersten und dem zweiten Spieltag der neu gestarteten Zweitliga- Saison vorgeführt. Denn zwischen dem Spiel am vergangenen Samstag Mittag in Bochum und der nächsten Aufgabe am kommenden Montag gegen einen weiteren ambitionierten Zweitligisten, Union Berlin, liegen beinahe eineinhalb Wochen.

Für den Kölner Coach Markus Anfang geht es nun also darum die Belastung während der langen Trainingszeit richtig zu steuern, die Spannung aber vor dem nächsten wichtigen Aufeinandertreffen mit einem Klub, der die großen Kölner nur zu gerne stürzen würde, auch rechtzeitig wieder aufzubauen. Doch anders als seine Spieler hat Anfang mit dieser Situation reichlich Erfahrung. Schließlich führte der junge Trainer im vergangenen Jahr bereits den Aufsteiger aus Kiel sehr erfolgreich durch die zweite Liga. Am Ende stand für die Störche sensationell Platz Drei zu Buche.

Anfang betont: Köln braucht alle Spieler des Kaders

Auch in dieser Woche hat sich Anfang viele Gedanken gemacht, was er mit der reichlichen Vorbereitungszeit anstellt. “Aufgrund der langen Woche hatten wir überlegt, ob wir noch einmal einen zusätzlichen freien Tag einstreuen. Doch dann hätten wir an anderen Tagen Doppeleinheiten machen müssen. Wir haben uns dagegen entschieden und beschlossen, dass wir lieber jeden Vormittag trainieren.”

Und das Training schadet seiner Mannschaft sicherlich nicht. Auch Keeper Timo Horn blickt mit gemischten Gefühlen zurück auf den Auftakt gegen Bochum: “Gerade in der ersten Halbzeit haben wir Probleme gehabt. Spielerisch war das noch nicht gut von uns. Das 1:0 (Eigentor; Anm.d.Red.) war auch etwas glücklich.” Allerdings: “Unter dem Strich steht der Sieg – und das ist das alles Entscheidende.”

Daran, dass Siege in Zukunft auch wieder etwas souveräner und deutlicher ausfallen, will auch der lange verletzte Marco Höger bald wieder mitarbeiten. Markus Anfang betont, dass er sich keinesfalls nur auf einen engen Kernkader verlassen will, sondern dass er jeden Mann braucht. So auch Marco Höger. “Für uns ist wichtig, dass wir alle Spieler an Bord haben. Wir brauchen alle. Högi wird nach und nach ins Mannschaftstraining integriert. Darüber freuen wir uns”, meint Trainer Anfang. Übereilen will er einen Einsatz von Höger derweil natürlich nicht: “Wir lassen ihm alle Zeit. Er muss nachhaltig fit werden.” Ansonsten steht bei dem verletzungsgeplagten Führungsspieler womöglich schnell die nächste schlimme Diagnose an.