Der Druck war enorm, aber Eintracht Frankfurt hat ihm standgehalten: Das gestrige 4:1 gegen Hannover 96 war der erste Heimsieg der Saison. Vorerst hat sich die Eintracht aus dem Tabellenkeller verabschiedet, Trainer Adolf Hütter dürfte zunächst mal etwas ruhiger arbeiten dürfen. Für Hannover brechen hingegen schwere Zeiten an.
Eintracht-Kapitän Marco Russ hatte eine gewisse Vorahnung: “Der unbedingte Wille hat heute gestimmt. Das hat man schon vor dem Spiel gemerkt. Es war so eine ganz besondere, positive Stimmung im Stadion. Wir wollten diesen Sieg unbedingt und das haben wir von Anfang an auch verkörpert.” Damit hatte Russ – der gestern sein 300. Bundesligaspiel absolvierte – absolut Recht. Es war beeindruckend, mit welchem Willen und welcher Leidenschaft die Eintracht auf den Platz kam.
Erstes Bundesligator von Evan Ndicka
Hannover wirkte von der ersten Minute an unterlegen, kam immer einen Schritt zu spät. Schon früh hatte man den Eindruck, dass die Frankfurter Führung nur eine Frage der Zeit sein würde. Da war es fast schon überraschend, dass er für die Eintracht erlösende Treffer erst in der 36. Minute fiel. Und er war eine französische Co-Produktion: Sebastien Haller gewann im Strafraum das entscheidende Kopfballduell, in der Mitte vollstreckte Evan Ndicka mit viel Ruhe und Übersicht. Es war das erste Bundesligator des 19-jährigen Abwehrspielers.
De Guzman erzielt mit dem 3:0 die Vorentscheidung
Als sich alle schon auf die knappe Pausenführung eingestellt hatten, schlug die Eintracht nochmal zu. Wieder leistete Haller die Vorarbeit, diesmal vollstreckte Ante Rebic. Sekunden vor dem Halbzeitpfiff stand es 2:0. Auch in der zweiten Hälfte war ein Aufbäumen der Gäste nicht zu bemerken. Hannover spielte einfallslos und wirkte komplett verunsichert. Ein wunderbarer Konter über Haller, Rebic und de Guzman führte dann zum vorentscheidenden 3:0 (59.).
Erst in der 86. Minute gab Hannover ein Lebenszeichen von sich, da war es freilich schon viel zu spät. Eine schöne Kombination über Weydandt und Wood schloss Muslija mit seinem ersten Tor im ersten Spiel für Hannover zum 3:1 ab. Das Schlusswort hatte allerdings wieder die Eintracht. Nach Pass von de Guzman erzielte der eingewechselte Jovic den 4:1-Endstand (89.).
Eintracht-Coach Adolf Hütter ist erleichtert
Frankfurts Trainer Adolf Hütter gab sich nach dem Spiel sehr erleichtert: Ich freue mich unglaublich – auch für die Fans. Es war ein verdienter Sieg, die drei Punkte nehmen wir sehr gerne mit. Dar war heute der erste Heimsieg, ein echter Befreiungsschlag. Nach dem 3:0 war die Partie entschieden.” Durch den Dreier hat sich die Eintracht jetzt auf Tabellenplatz 11 geschoben, der missglückte Saisonstart ist halbwegs repariert.
Donnerstag in der Europa League gegen Lazio Rom
Was der Sieg gegen Hannover wert ist, muss die Eintracht am Donnerstag in der Europa League gegen Lazio Rom beweisen. In der Frankfurtrer Commerzbank-Arena erwartet die Fans ab 21 Uhr ein echter Leckerbissen. Die Buchmacher erwarten ein sehr enges Duell. Bei Bet3000 gibt es für einen Sieg der Eintracht die Spitzenquote von 2,60.