Auf diesen Moment hatten die Spieler, Funktionäre und Fans des FC Liverpool schon seit Monaten hingefiebert: Am Mittwochabend bekam die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp endlich den Meister-Pokal der Premier League überreicht. Die Reds hatten den Titel zwar schon vor Wochen perfekt gemacht, die offizielle Zeremonie findet aber traditionell nach dem letzten Heimspiel der Saison statt. Und in diesem Match ließ der LFC es noch einmal richtig krachen. Das 5:3 gegen den FC Chelsea war ein echtes Spektakel und ein würdiges Vorspiel für die rauschende Meister-Party. Einziger Wermutstropfen: Wegen der Corona-Pandemie konnten keine Fans im legendären Stadion an der Anfield Road sein. Allerdings hatten sich Tausende Anhänger vor der Arena versammelt. Jürgen Klopp war in Bestform.
Dass der FC Liverpool im letzten Heimspiel noch einmal so ein Feuerwerk auf dem Rasen abbrennen würde, war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Zuletzt war bei den Reds doch ein gehöriger Spannungsabfall zu beobachten gewesen. Zu Hause gegen den FC Burnley (1:1) und bei Arsenal London (1:2) präsentierte sich die Klopp-Elf ziemlich uninspiriert.
Chelsea muss um Champions League zittern
“Ich hätte nicht gedacht, dass wir in dieser Situation so eine Leistung hinkriegen”, gab sich auch Jürgen Klopp im Anschluss an den 5:3-Sieg gegen den FC Chelsea positiv überrascht. Denn eigentlich stand die große Pokal-Übergabe am Mittwoch im Mittelpunkt.
Für Chelsea war die Niederlage übrigens durchaus bitter. Schon ein Remis hätte dem Team von Coach Frank Lampard gereicht, um die Qualifikation für die Champions League vorzeitig perfekt zu machen. Jetzt müssen die Blues am letzten Spieltag noch einmal zittern. Ein Punkt zu Hause gegen Wolverhampton wäre dann aber in jedem Fall genug für den Einzug in die Königsklasse.
Vier Treffer in der ersten Halbzeit
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Der FC Liverpool startete wie entfesselt und führte durch ein Traumtor von Keita (23.), einen Freistoß von Alexander-Arnold (38.) und einen Treffer von Wijnaldum (43.) schon früh mit 3:0. Die Gäste gaben sich allerdings nicht geschlagen, noch vor der Halbzeit traf Giroud zum 1:3-Anschlusstreffer aus Sicht der Blues.
In der zweiten Hälfte ging das Offensiv-Spektakel munter weiter, beide Mannschaften boten sich ein hochklassiges Duell mit offenem Visier. Als Robert Firmino in der 55. Minute zum 4:1 für Liverpool traf, schien die Partie eigentlich entschieden.
Christian Pulisic überragt bei den Blues
Aber dann drehte bei Chelsea der Ex-Dortmunder Christian Pulisic mächtig auf, der US-Amerikaner war der beste Spieler bei der Lampard-Elf. Erst bereitete Pulisic herrlich das 2:4 durch Abraham (63.) vor, dann traf er selbst zum 3:4 in der 73. Minute.
Erst das Tor zum 5:3 durch Oxlade-Chamberlain (85.) machte dann wirklich den Deckel drauf für den FC Liverpool. Die Reds beenden die Saison also ohne eine einzige Niederlage an der Anfield Road: Zu Buche stehen 18 Siege und ein Remis.
Jürgen Klopp und seine Titelsammlung
Danach nahmen die Reds den Meisterpokal in Empfang und feierten den ersten Titel in der Premier League seit 30 Jahren. Fans waren zwar nicht da, aber immerhin durften die Familien der Spieler und Offiziellen auf der Tribüne dabei sein. Sie mussten vorher einen negativen Coronatest vorweisen.
Jürgen Klopp feierte, sang und erinnerte in seinem Statement an den Gewinn der Champions League und der Club-WM: “Wir sind jetzt die Champions von England, Europa und der Welt. Demnächst sollten wir auf jeden Fall mal ein Foto mit allen drei Pokalen machen.”
