Adeyemi, Haaland und Co.: Warum aus Salzburg so viele Top-Stars kommen

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Karim Adeyemi ist ziemlich sicher der nächste Weltstar aus dem RB-Kosmos. Der deutsche Nationalspieler wird wohl von RB Salzburg zu Borussia Dortmund wechseln. (Foto: AFP)

Mit Enock Mwepu (Brighton & Hove Albion) und Patson Daka (Leicester City) hat Red Bull Salzburg im zurückliegenden Sommer wieder zwei in der Mozarstadt gereifte Akteure für teures Geld in die englische Premier League verkauft. Das Duo verlängerte damit eine stattliche Liste von Profis, auf der unter anderem auch Naby Keita, Sadio Mané, Dominik Szoboszlai oder Erling Haaland stehen, die sich in jüngerer Vergangenheit bei den Roten Bullen für Wechsel zu Top-Klubs respektive in die Top-Ligen empfohlen haben. Und schon jetzt fällt die Prognose nicht schwer, dass auch der Sommer 2022 wieder den einen oder anderen Transfer dieser Kategorie bringen wird, sicherlich mit dem von halb Europa gejagten Karim Adeyemi als heißestem Kandidaten.

Die Vielzahl an Stars, die in Salzburg und damit in der im internationalen Vergleich bescheidenen österreichischen Bundesliga die ersten Schritte im Profifußball macht, ist dabei sicherlich kein Zufall. Vielmehr gibt es gute Gründe für die Häufung an Top-Talenten, die oft schon nach kurzer Zeit in Salzburg weiterziehen.

Finanzkraft: Geld spielt dank Red Bull selten eine Rolle

Ein wesentlicher Faktor dafür, dass Salzburg nicht nur die besten Talente Österreichs in der eigenen Akademie versammeln kann, sondern auch aus anderen Länder hochveranlagte junge Spieler anlocken kann, ist natürlich die Unterstützung von Red Bull.

Während andere Vereine im Land, etwa die Wiener Traditionsklubs Rapid und Austria schon alleine mit der Profimannschaft genügend wirtschaftliche Sorgen haben, spielt Geld in Salzburg (fast) keine Rolle.

Millionenbeträge für 16-Jährige wie einst Adeyemi oder die zweite aktuelle Sturmhoffnung Benjamin Sesko sind für viele andere Vereine auch außerhalb Österreichs schlicht utopisch, weshalb auch schnell klar ist, warum sich im Salzburger Nachwuchs weitaus mehr Potential tummelt als andernorts.

Scouting: Ein super Auge für die größten Talente

Geld alleine freilich nützt nur wenig, wenn es nicht sinnvoll eingesetzt wird. Genau das aber passiert in Salzburg, wo auch abseits des Platzes – wiederum mit dem Einsatz enormer Finanzmittel – jede Menge Know-How gebündelt wird. So auch in der Scouting-Abteilung, deren Qualität auch im internationalen Vergleich auf höchstem Level anzusiedeln ist.

Die vielen Stars, die in Salzburg aus- und weiterbildet wurden, dafür aber zunächst entdeckt werden mussten, dienen diesbezüglich als starke Referenz.

Ausbildung: Salzburg beschäftigt die junge Trainer-Elite

Wie im Scouting sind auch in der Red-Bull-Akademie nur ausgewählte Spitzenkräfte damit betraut, die Rohdiamanten zu schleifen und auf eine Profi-Karriere vorzubereiten. Sämtliche eingesetzten Trainer werden kontinuierlich und gezielt weiterentwickelt, im Idealfall bis zur Ernennung zum Profi-Cheftrainer wie aktuell Matthias Jaissle.

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Natürlich passiert es auch in Salzburg, dass vermeintliche Top-Talente irgendwann einmal nicht mehr die erhofften Fortschritte machen und stagnieren, doch die vielen jungen Spieler, die nicht nur oben anklopfen, sondern auch den Durchbruch schaffen, sprechen für sich.

Dazu trägt sicherlich auch die Partnerschaft mit dem FC Liefering bei, der in der zweiten Liga Österreichs spielt und letztlich nichts anderes als das Salzburger Farmteam darstellt. Talente, für die der Sprung zu den Profis zunächst noch etwas zu groß ist, können sich in bekanntem Umfeld und mit regelmäßiger Spielpraxis auf immer noch gutem Niveau weiterentwickeln.

Beispielsweise spielte auch Adeyemi von Sommer 2018 an eineinhalb Jahre für Liefering, um dann mit der Erfahrung aus 35 Zweitliga-Spielen (15 Tore, zwölf Vorlagen) bei den Roten Bullen durchzustarten.

Umfeld: In der österreichischen Bundesliga kann man sich ohne Druck entwickeln

Ein Umweg über Liefering ermöglicht es den Salzburger Talenten, sich etwas außerhalb des medialen Fokus und ohne frühen Erfolgsdruck weiterzuentwickeln. In diesem Zusammenhang ist aber auch die Dominanz der Roten Bullen in der österreichischen Bundesliga sicher kein Nachteil.

Denn während einzelne Niederlagen zu verkraften sind, können weitgehend ohne großes Risiko gezielt Talente eingebaut werden, ohne dass die Mannschaft schwächer wäre als ein Gegner auf nationaler Ebene.

Profis, die den Sprung geschafft haben, wird die österreichische Liga zwar auch schnell zu klein, doch um Fuß zu fassen und überhaupt die Chancen zu erhalten, die in Top-Ligen sicherlich nicht zu schnell kämen, ist das Umfeld in der Alpenrepublik optimal.