Angst vor neuer Verletzung: Marco Reus nicht im deutschen EM-Aufgebot

Reus keine EM
Marco Reus (rechts) wird bei der Europameisterschaft nicht für Deutschland spielen. Zu groß ist die Sorge des BVB-Kapitäns vor einer erneuten Verletzung. (Foto: foto2press)

Mal wieder wird ein bedeutendes Turnier ohne Marco Reus stattfinden! Die anstehende EM sagte der 31-Jährige aber diesmal freiwillig ab. Dienstagabend ließ der BVB-Star die Bombe platzen: Marco Reus hat sich gegen eine EM-Teilnahme entschieden. Diesen Entschluss habe er gemeinsam mit Bundestrainer Joachim Löw gefasst, so Reus. Als Grund gab der 44-fache Nationalspieler an, dass er seinem Körper nach einer intensiven und kräftezehrenden Saison Zeit geben wolle, sich zu erholen. Sportlich hätte es jeden Grund für eine Reus-Teilnahme gegeben. Der Dortmunder war zuletzt in überragender Form. Im Pokalfinale in Berlin, als der BVB gegen RB Leipzig mit 4:1 gewann, war Reus noch vor den beiden Doppeltorschützen (Haaland, Sancho) der beste Mann auf dem Platz.

Reus, der in seiner Karriere immer wieder mit Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, betonte, die Entscheidung im Einvernehmen mit Löw getroffen zu haben. Mit dem Verzicht des 31-Jährigen Dortmunders hat Jogi Löw nach der verletzungsbedingten Absage von Torwart Marc-André ter Stegen den Ausfall eines weiteren Leistungsträgers zu beklagen. Das EM-Turnier startet am 11. Juni und dauert bis zum Finaltag am 11. Juli.

Reus spricht von “schwerer Entscheidung”

Reus gab an, dass ihm die Entscheidung “sehr schwer gefallen” sei, da er immer voller Stolz gewesen sei, wenn er für sein Land auflaufen durfte. Doch wolle er nach einer seinem Körper nach einer kräftezehrenden Saison eine Erholungspause gönnen.

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Der Dortmunder versprach seinen Fans gleichzeitig, die Zeit “sinnvoll zu nutzen”, um nach der Sommerpause optimal in die neue Saison starten zu können. Er wünsche dem Bundestrainer und dem deutschen Team alles Gute für die EM. Er werde bei dem Turnier nun “als Fan mitfiebern und die Daumen drücken.”

Marco Reus und die Nationalelf: eine unglückliche Liebe

Die Karriere von Marco Reus beim DFB ist von etlichen bitteren Rückschlägen geprägt. Sowohl für die EM 2016 als auch für die WM 2014 war er nach starken Saison-Vorleistungen gesetzt. Doch verpasste der Mittelfeld-Star beide Male das Turnier im letzten Moment, weil Verletzungen einen Strich durch die Rechnung machten.

Das WM-Finale 2014 in Brasilien als Deutschland den Titel holte, verfolgte der Dortmunder mit einem Riss des Syndesmosebands am Fernseher. Als er dann 2018 endlich topfit und dabei war, schied die DFB-Elf in der WM-Vorrunde kläglich aus.

Müller und Hummels wohl nominiert

Die Zeichen verdichten sich, dass ein anderer Dortmunder in das DFB-Team zurückkehren wird. Neben Thomas Müller soll nun wohl auch Mats Hummels für den deutschen Kader nominiert werden. Die beiden Routiniers aus der Weltmeister-Mannschaft von 2014 waren nach dem enttäuschenden frühen Aus bei der WM 2018 von Jogi Löw aussortiert worden, um einen Generationswechsel einzuleiten.

Beide sollen nun nach starken Saison-Leistungen in das deutsche Aufgebot zurückkehren. Einzig dem ebenfalls nach der letzten WM ausgebooteten Jérome Boateng bleibt ein Comeback weiter verwehrt. Löw will den vollständigen EM-Kader am heutigen Mittwoch vorstellen.

Auftaktspiel am 15. Juni gegen Frankreich

Die deutsche Nationalmannschaft startet am 15. Juni 2021 in die Europameisterschaft. Zum Auftakt steht gleich eine hammerharte Aufgabe: Das DFB-Team trifft in München auf den amtierenden Weltmeister Frankreich (Anstoß ist um 21 Uhr).

Weitere Gegner in der Vorrunde sind der Titelverteidiger Portugal sowie die Auswahl Ungarns. Damit ist klar, dass Deutschland von Anfang an am Leistungslimit spielen muss. Ein Hereintasten ins Turnier ist diesmal nicht möglich, sonst droht erneut das frühe Aus nach der Gruppenphase. Es wäre ein Alptraum-Abschied für Jogi Löw.