Borussia Dortmunds Stürmer Maximilian Beier könnte schon bald zum drittteuersten deutschen Fußballprofi der Geschichte werden. Nach übereinstimmenden Berichten aus England und Deutschland soll Premier-League-Klub FC Brentford bereit sein, ein Paket in Höhe von rund 70 Millionen Euro für den 22-Jährigen auf den Tisch zu legen – mehr hat der Londoner Klub noch nie für einen Spieler bezahlt.
Für Beier, der erst im Sommer 2024 für knapp 30 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zum BVB wechselte, wäre es ein kometenhafter Karriereschritt. Dortmund müsste sich zugleich mit einem der größten Transfers der Vereinsgeschichte auseinandersetzen.
Nur zwei Deutsche waren teurer
In Dortmund wurde bislang nur für wenige Spieler mehr Geld gezahlt. Angeführt wird die Liste von Ousmane Dembélé, dessen Wechsel zum FC Barcelona dem BVB stolze 148 Millionen Euro einbrachte. Jude Bellingham (127 Mio./Real Madrid) und Jadon Sancho (85 Mio./Manchester United) folgen dahinter.
Unter deutschen Profis liegen lediglich Florian Wirtz (ca. 130 Mio./von Leverkusen nach Liverpool) und Kai Havertz (100 Mio./von Leverkusen zu Chelsea) noch über der Marke, die nun für Beier im Raum steht. Sollte Brentford ernst machen, würde der Angreifer in dieser prestigeträchtigen Rangliste auf Platz drei springen.
Beiers Bilanz in Dortmund
Seit seinem Wechsel ins Ruhrgebiet hat Beier 47 Pflichtspiele für die Schwarz-Gelben absolviert. Dabei kam er auf zehn Treffer und sechs Vorlagen – eine solide Quote, die allerdings nicht an seinen explosionsartigen Durchbruch bei Hoffenheim anknüpfen konnte. Sein Marktwert ist zuletzt sogar leicht gefallen, von 30 auf 25 Millionen Euro.
Das liegt auch an der Rolle im Team: Mal in der Startelf, mal nur auf der Bank, konnte sich der 1,85 Meter große Offensivspieler nie dauerhaft festbeißen. Auf den Flügeln, wo er zeitweise eingesetzt wurde, ist der BVB ohnehin dünn besetzt. Doch im Sturmzentrum hat mit Serhou Guirassy ein klarer Stammspieler die Nase vorn, und mit der möglichen Verpflichtung von Fábio Silva droht die Konkurrenz noch größer zu werden.
Transfer-Kettenreaktion durch Isak?
Spannend wird die Personalie auch durch einen möglichen Domino-Effekt in der europäischen Stürmerlandschaft. Hintergrund: Alexander Isak, einst beim BVB gescheitert und heute einer der gefragtesten Angreifer weltweit, drängt bei Newcastle United auf einen Wechsel zum FC Liverpool. Sollte der Deal über die Bühne gehen, müsste Newcastle Ersatz holen – im Gespräch ist Yoane Wissa vom FC Brentford.
Doch Brentford würde nur verkaufen, wenn gleichzeitig ein Nachfolger bereitsteht. Und genau hier kommt Beier ins Spiel: Gelingt der Tausch Wissa nach Newcastle und Isak nach Liverpool, würden die Bees in Dortmund zuschlagen wollen.
Rekordangebot der „Bees“
Konkret sollen die Londoner 55 Millionen Pfund fix plus fünf Millionen in Bonuszahlungen geboten haben – umgerechnet rund 70 Millionen Euro. Für Brentford wäre das ein absoluter Vereinsrekord. Dass Aston Villa ebenfalls Interesse zeigt, macht die Situation zusätzlich spannend.
BVB-Sportdirektor Lars Ricken und sein Team müssen sich mit diesem Angebot zwangsläufig befassen. Denn so sehr man Beier eigentlich halten möchte, wirtschaftlich wäre ein solcher Transfer kaum zu ignorieren.
Macht ein Abgang für Dortmund Sinn?
Sportlich könnte ein Verkauf durchaus nachvollziehbar sein. Beier passt nicht ideal in das System von Trainer Niko Kovac, während gleichzeitig andere Baustellen im Kader bestehen. Mit 70 Millionen Euro ließe sich gezielt in Spieler investieren, die besser zu den Dortmunder Vorstellungen passen.
In Brentford wiederum würde Beier in die Fußstapfen von Wissa treten, der in der vergangenen Premier-League-Saison mit 24 Torbeteiligungen zu den Top-Scorern zählte. Unterstützung gäbe es zudem von zwei deutschen Teamkollegen: Kevin Schade und Vitaly Janelt sind beim Londoner Klub längst feste Größen.
Showdown kurz vor dem Union-Spiel?
Noch ist offen, ob Dortmund das Mega-Angebot akzeptiert. Die Entscheidung könnte jedoch sehr schnell fallen – sicherlich noch vor dem Bundesliga-Duell mit Union Berlin am Sonntag. Denn danach schließt das Transferfenster. Gut möglich also, dass Maximilian Beier im Signal Iduna Park bereits nicht mehr im BVB-Trikot aufläuft.