Buffon schwärmt vom neuen Abtenteuer und lobt Tuchel, Trapp, Mbappé

Gianluigi Buffon

Im zarten Alter von 40 Jahren hat sich Gianluigi Buffon nochmal in ein neues Abenteuer gestürzt. Seit der aktuellen Saison spielt er nun für Paris Saint-Germain und zeigt sich von seinem neuen Klub begeistert. Viel Lob bekommen dabei sein Coach und Ersatztorwart Kevin Trapp, der unterdessen vor dem Absprung steht.

“Ich fühle mich besser als noch vor fünf, sechs oder sieben Jahren”, so der mittlerweile 40-jährige Torwart Gianluigi “Gigi” Buffon. Im Sommer wechselte er nach 17 Jahren bei Juventus Turin nach Paris. Im Interview mit “France Football” plauderte der italienische Routinier ganz offen über sein neues Abenteuer.

“Ich hatte keine Ahnung, was die anderen Spieler von mir halten werden, und ich war, ehrlich gesagt, schon etwas besorgt”, so der Weltmeister von 2006 über seinen Abgang in Turin. Dennoch habe er den Schritt in die französische Hauptstadt nicht bereut. “Nach 40 Jahren in Italien ist es nie einfach, über Nacht sein Leben und seine gesamte Umgebung zu ändern”, so Buffon im Interview. “Manchmal scheuen wir davor zurück, unsere Komfortzone zu verlassen, meistens aus Faulheit oder aus Angst, weil das Neue immer etwas gruselig ist. Aber ich bin das genaue Gegenteil davon, ich stelle mich gerne neuen Herausforderungen. Ich bin ein Freund des Wettbewerbs, ich mag es, mich weiterzuentwickeln, mich Schwierigkeiten entgegenzustellen, und ich weiß genau, was zu tun ist, um damit klarzukommen. Wenn man mich jetzt fragt, ‚Fühlst Du Dich jetzt anders als mit 35 Jahren‘, dann würde ich antworten: Ich fühle mich viel besser.”

Lobende Worte fand Buffon dabei auch für seinen neuen Trainer Thomas Tuchel (45): “Der Trainer ist jemand, der eine unglaubliche Energie und unglaublichen Enthusiasmus vermittelt”. Tuchel folgte im Sommer auf den Unai Emery (46), der in Paris zwar Meister wurde, allerdings in der Champions League erneut früh scheiterte.

Areola und Trapp sind für Buffon wie “Brüder”

Einen Freund hat Gigi Buffon ausgerechnet in Kylian Mbappé (19) gefunden – obwohl der Torwart-Oldie mehr als doppelt so alt ist wie der Weltmeister. “Wir scherzen viel zusammen herum”, so Buffon. “Er hat mir gesagt: ‘Ich habe mir niemals vorstellen können, dass ich eines Tages mit dir zusammenspiele.' Er hat sich das WM-Finale 2006 angeschaut, als er ein Kind war, und spielte 2017 gegen mich im Champions-League-Halbfinale. So ist das Leben: Es passieren Dinge, die du dir nicht vorstellen kannst.”

Buffon sprach auch über die beiden anderen Keeper bei Paris Saint-Germain, Alphonse Areola (25) und Kevin Trapp (28). “Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander”, so Buffon. “Wir sind nicht nur Team-Kollegen, sondern Brüder. Ihre Einstellung ist vorbildlich, und es ist wichtig, in einer Mannschaft Respekt und Wertschätzung für die anderen zu empfinden. Ein Team wie PSG spielt 60 Spiele pro Saison, und es ist richtig, drei gute Keeper zu haben. Wenn Alphonse oder Kevin spielen, bin ich ihr erster Fan.” In der Liga kam Areola zuletzt sogar zum Einsatz, während der deutsche Nationaltorwart weiter außen vor bleibt. Areola wurde als französischer Ersatzkeeper auch Weltmeister in Russland.

Um Kevin Trapp ranken sich schon länger Wechselgerüchte. Nachdem er fast eine komplette Spielzeit auf der Pariser Bank verbrachte und er nun nur noch die Nummer 3 bei PSG ist, könnte ein Leihgeschäft folgen. Medienberichten zufolge soll OGC Nizza interessiert sein, den dreimaligen deutschen Nationalspieler unter Vertrag zu nehmen. Möchte der ehemalige Frankfurter im Nationalteam bleiben, braucht er dringend Spielpraxis, die er in Nizza wohl erhalten würde. Fakt ist: Trapp fühlt sich in Frankreich sehr wohl, spricht fließend Französisch und kennt die Ligue 1 sehr gut. Seit drei Jahren steht er in Paris unter Vertrag. Bislang kam er in 91 Pflichtspielen zum Einsatz. In der vergangenen Saison wurde er in der Liga nur noch vier Mal eingesetzt. Bundestrainer Joachim Löw hat am heutigen Mittwoch seinen Kader für die nächsten Länderspiele berufen. Kevin Trapp fehlt. Allerdings hat das Trainerteam mit Manuel Neuer (32) und Marc-André ter Stegen (26) nur zwei Torhüter berufen.