Bundesliga, 24. Spieltag: Mainz empfängt den VfL Wolfsburg zum Abstiegskrimi

Bundesliga, 24. Spieltag: Mainz empfängt den VfL Wolfsburg zum Abstiegskrimi
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Bundesliga, 24. Spieltag: Mainz empfängt den VfL Wolfsburg zum Abstiegskrimi

Der 1. FSV Mainz 05 und der VfL Wolfsburg eröffnen den 24. Spieltag in der Fußball Bundesliga, das Duell zwischen den 05er und de Wölfen ist ein echter Abstiegskrimi. Beide Mannschaften stecken tief im Tabellenkeller fest, mit einem Heimsieg könnten die Mainzer am VfL in der Tabelle vorbeiziehen. Bei den Niedersachsen feiert Bruno Labbadia seine Debüt auf der Trainerbank. Der 52-jährige will mit einem Auswärtserfolg die Kehrtwende in Wolfsburg einläuten.

Auf den ersten Blick ist das Duell zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem VfL Wolfsburg heute Abend in der Opel Arena alles andere als ein Topspiel. Dennoch hat die Partie ihren ganz besonderen Reiz, denn es ist ein echtes Abstiegsduell zwischen dem Tabellen-16 und 14.

Für beide Teams wäre ein Sieg enorm wichtig, während Mainz mit einem Heimerfolg den Relegationsplatz verlassen würde und sogar an Wolfsburg vorbei ziehen könnte, braucht der VfL nach zuletzt drei Niederlagen in Folge erneut ein Erfolgserlebnis im Abstiegskampf. Zudem wäre ein Sieg für Neu-Trainer Bruno Labbadia wichtig um einen gelungenen Einstand bei den Wölfen zu feiern.

Bruno Labbadia: Haben alles selbst in der Hand

Keine 24 Stunden nach dem der VfL Wolfsburg den Rücktritt von Martin Schmidt bekannt gegeben hat, präsentierte man mit Bruno Labbadia bereits einen Nachfolger. Labbadia ist kein Unbekannter in der Bundesliga und hat bereits Vereine wie den Hamburger SV und Bayer Leverkusen trainiert. Beim HSV hat er bereits viel Erfahrung in Sachen Abstiegskampf gesammelt und den Verein zwei Mal vor einem Gang in die zweite Liga bewahrt. Gerüchten zu Folge war Labbadia jedoch nur Plan B in Wolfsburg, die Verantwortlichen waren auch an Markus Weinzierl interessiert, dieser hat sich jedoch gegen ein Engagement bei den Niedersachsen ausgesprochen.

Es wird spannend zu sehen ob und was Labbadia in den wenigen Tagen in Wolfsburg bewegen konnte. Eigenen Aussagen zu Folge hat er weniger an fußballerischen Dingen gearbeitet, sondern viel mit einzelnen Spielern gesprochen: “Ich habe viele Einzelgespräche geführt und geschaut, was jetzt wichtig ist. Ich habe den Spielern gesagt, dass ich sie unterstütze und dass sie sich auf das Wesentliche konzentrieren müssen. Wir müssen als Einheit auftreten. Ich haben den Spielern gesagt, dass ich sie in allem, was ich habe, unterstützen werde” Auch wenn ein Sieg zum Auftakt sicherlich ideal wäre, weiß der 52-jährige, dass seine Premiere beim VfL auch in die Hose gehen kann: “Ich gehe nicht davon aus, dass am Freitag schon alles funktioniert. Aber ich habe der Mannschaft gesagt, dass sie mutig sein soll. Fehler passieren.”

Nicht nur mit Blick auf die aktuelle Stimmungslage in Wolfsburg hat Labbadia nicht die besten Voraussetzungen, auch personell muss er Rückschläge hinnehmen. Mit Brooks (Aufbautraining nach Knieproblemen), Gerhardt (Teilriss der Syndesmose), Jung (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Tisserand (Sehnenriss im Oberschenkel), Uduokhai (Aufbautraining nach Kniereizung), Blaszczykowski (Rückenprobleme) und Camacho (Aufbautraining nach Sprunggelenkoperation) fehlen gleich 7 Spieler verletzt.  Neben den Verletzten fehlt in Mainz auch der gelbgesperrte Maximilian Arnold. Labbadia hat jedoch bereits ein fixes Bild jener Spieler, die unter ihm gesetzt sind: “Ich habe meine Stammelf zum größten Teil bereits in Kopf, es gibt aber noch die eine oder andere Kleinigkeit, die es abzuwarten gilt.”

Den letzten Sieg für den VfL Wolfsburg gab es vor knapp vier Wochen, als man sich im Nordderby 1:0 bei Hannover 96 durchgesetzt hat. Am vergangenen Wochenende kassierte man eine knappe 1:2-Heimniederlage gegen den FC Bayern. Ein Erfolg gegen Mainz wäre auch für das Selbstvertrauen der Wölfe extrem wichtig, denn die nächsten Wochen stehen richtungweisenden Partie an: Bayer Leverkusen, 1899 Hoffenheim und Schalke 04 heißen dann die nächsten Gegner des VfL.

Mainz möchte gegen Wolfsburg nachlegen

Auch wenn der 1. FSV Mainz 05 am vergangenen Spieltag einen 2:0-Auswärtserfolg gegen Hertha BSC Berlin gefeiert hat und damit die Niederlagenserie von vier Spielen beendet wurde, möchte man den etwas überraschenden Sieg nun mit einem weiteren Heimerfolg “vergolden”. Der Druck bei den Rhein-Hessen ist nach wie vor groß, mit 23 Punkten liegt man auf Rang 16, bei einer Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten würde man eine große Chance liegen lassen die Abstiegszone zu verlassen.

FSV-Coach Sandro Schwarz macht zudem kein Geheimnis daraus, dass durch den Trainerwechsel in Wolfsburg die Vorbereitung auf das Spiel ein bisschen komplizierter geworden ist: “Die Vorbereitung auf das Spiel ist für uns jetzt relativ schwierig.” Während man die Taktik und Spielweise von Ex-05er-Coach Schmidt ziemlich gut einschätzen und analysieren konnte, sieht dies bei Labbadia nun ein wenig anders aus. Laut Sportdirektor Rouven Schmidt ändert dies jedoch nichts daran, dass man unbedingt gewinnen möchte: “Wenn wir früh ein Tor vorlegen, ist es egal, ob da einer mit langen Haaren oder mit Seitenscheitel steht.”

Während Wolfsburg sich mit extrem personellen Sorgen quält, sieht dies in Mainz deutlich anders aus. Dort kann Schwarz aus dem Vollen schöpfen. Diallo wird nach seiner Gelbsperre wieder Training zurück kehren. Auch Nigel de Jong, der in Berlin noch auf der Bank blieb, dürfte aller Voraussicht nach wieder in die Startelf zurückkehren.

Mainz – Wolfsburg: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften

1. FSV Mainz 05: Adler – Balogun, Bell, Diallo – Brosinski, Holtmann – N. de Jong – Gbamin, Latza – Quaison, Berggreen

VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Bruma, Knoche, G. Itter – Guilavogui, Bazoer – Steffen, Didavi, Malli – Origi