Bundesliga, 27. Spieltag: Freiburg empfängt den VfB Stuttgart

Bundesliga: Kampf um Europa
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Der SC Freiburg und der VfB Stuttgart eröffnen heute Abend im Schwarzwald Stadion den 27. Spieltag in der Fußball Bundesliga. Während die Freiburger mit einem Heimsieg den Vorsprung auf die Abstiegszone weiter ausbauen möchte, könnten die Schwaben mit einem Erfolg näher an das international Geschäft rücken. Das Team von Tayfun Korkut ist seit Wochen in einer überragenden Form und seine letzten beiden Auswärtsspiele beide gewonnen.

Das sog. „Baden Württemberg-Derby“ zwischen dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart gehört eher zu den kleineren Derbys im deutschen Fußball, dennoch geht es für beide Teams heute Abend, zu Beginn des 27. Spieltags in der Fußball Bundesliga, um viel. Der Sport-Club ist nach eher durchwachsenen Wochen und drei Spielen in Folge ohne Siege wieder in der Nähe der Abstiegszone. Lange Zeit spielte das Thema Abstiegskampf in Freiburg keine Rolle, mit 30 Punkten fehlen dem SCF jedoch noch 10 Punkte um auf der sicheren Seite zu sein. Mit einem Heimsieg gegen den VfB möchte man den ersten Schritt auf dem Weg dorthin machen.

Der VfB hingegen hat sich mit seiner Siegesserie von vier Spielen in Folge aus dem Tabellenkeller ins –Mittelfeld katapultiert und mischt plötzlich im Rennen um einen Europapokal-Platz mit. Lediglich sechs Punkte trennen die Schwaben derzeit davor kommende Saison international zu spielen. Auch wenn die Verantwortlichen und Spieler in Stuttgart davon nichts wissen möchten, bei den Fans ist dieses Thema durchaus präsent.

Freiburg steckt in einer Tor- und Ergebniskrise

Der SC Freiburg ist ein echtes Phänomen im deutschen Fußball, es gibt wohl kaum einen anderen Verein in der Bundesliga, der mit Krise so gut und „gelassen“ umgeht wie die Freiburger. Mit lediglich 2 Siegen aus den letzten 10 Spielen hat das Team von Christian Streich alles andere als überragenden Fußball in den letzten Wochen gespielt. In den letzten beiden Spielen blieb man sogar jeweils ohne einen eigenen Treffer. Der Einsatz und der Wille beim Sport-Club stimmen, mit 119,8 Kilometer pro Spiel läuft Freiburg mehr als jedes andere Team in der Liga. Lediglich in der Effizienz und im fußballerischen Teil im Freiburger Spiel gibt es noch Nachholbedarf. Besonders erschreckend ist die Tatsache, dass man mit nur 44 Prozent sogar weniger am Ball als die abstiegsgefährdeten Kölner und Hamburger.

Auch wenn die Ergebnisse in den letzten Spielen ausgeblieben sind, Christian Streich zeigt sich vor dem Spiel gegen den VfB optimistisch: „Wir spielen am Freitagabend, wir haben ein Heimspiel unter Flutlicht und es sind jetzt noch acht Spiele. Natürlich sind wir hochmotiviert und glauben an uns.“ Von Panik möchte Streich nichts wissen: „Wir stehen gut da und wenn wir es am Ende packen, in der Liga zu bleiben, dann wäre jeder der Jungs ein Stück weiter. Und wir wollen es packen.“

Personell wird Streich im Derby die eine oder andere Veränderung im Vergleich zum Berlin-Spiel vornehmen müssen. Amir Abrashi hat sich gegen die Hertha einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und fällt für den Rest der Saison aus. Auch Caleb Stanko hat sich im Training eine Meniskusverletzung im rechten Knie zugezogen und musste ebenso operiert werden. Last but not least wird auch Yoric Ravet das Spiel gegen den VfB verpassen. Die Wadenzerrung gegen Berlin hat sich als Muskelfaserriss erwiesen.

Die Minimalisten aus Stuttgart wollen wir gewinnen

Während es beim SC Freiburg zuletzt eher suboptimal lief, gehört der VfB Stuttgart zu den besten Rückrunden-Teams in der Fußball Bundesliga. Das Team von Tayfun Korkut belegt derzeit den 3. Platz in der Rückrunden-Tabelle und hat 4 seiner letzten 5 Spiele gewonnen. Unter anderem setzte man sich dabei auch zwei Mal auswärts durch, mit 3:2 gegen den 1. FC Köln und mit 1:0 beim FC Augsburg.

Durch die starken Leistungen in den vergangenen Wochen ist eine echte Euphorie in Stuttgart ausgebrochen, die es in dieser Saison bis dato noch nie wirklich gab. Mit 34 Punkten hat der VfB satte 9 Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone, vor fünf Wochen sah dies noch deutlich anders aus. Die Fans träumen schon von Europa, denn auf einen Europa League-Platz hat Stuttgart nur sechs Zähler Rückstand. Dennoch konzentriert VfB-Coach Korkut nach wie vor ausschließlich auf das Thema Klassenerhalt: „Hätten wir drei Punkte mehr, dann wären wir noch näher dran, wo wir hinwollen. Die Mannschaft hat sich eine Regelmäßigkeit erarbeitet in Sachen Ordnung und Bereitschaft, die uns da hingebracht hat, wo wir im Moment stehen. Ein gutes Ergebnis ist wichtig, um mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause zu gehen.“

Korkut möchte sich mit einem positiven Ergebnis in die Länderspielpause verabschieden und setzt dabei vor allem auf Stürmer Mario Gomez, der in den letzten drei Spielen alle vier Auswärtstreffer für Stuttgart erzielt hat: „Ich bin sehr zufrieden mit Mario Gomez und froh, dass er bei uns ist.“

Personell kann Korkut nahezu aus dem Vollen schöpfen, nur Carlos Mane (Sehnenriss im Oberschenkel) und M. Zimmermann (Aufbautraining nach Kreuzbandriss) stehen dem VfB-Cheftrainer nicht zur Verfügung. Durch die zu erwartende Rückkehr von Timo Baumgartl (nach Gehirnerschütterung) dürfte Holger Badstuber wahrscheinlich wieder aus der Innenverteidigung auf die Sechs rücken (für Dennis Aogo). Weitere Änderungen sind eher unwahrscheinlich.

Freiburg – Stuttgart: Die voraussichtlichen Aufstellungen der beiden Mannschaften

SC Freiburg: Schwolow – P. Stenzel, Gulde, Söyüncü, C. Günter – Höfler, R. Koch – Höler, Haberer – Petersen, Kleindienst

VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Baumgartl, Pavard, Insua – Badstuber – Ascacibar – Er. Thommy, Gentner – Gomez, Ginczek

Anpfiff der Partie ist heute Abend um 20:30 Uhr im Schwarzwald Stadion. Eurosport wird die Partie live im deutschen TV übertragen.