BVB-Blamage gegen Lazio Rom: Lucien Favre vor dem Derby unter Druck

Rangnick als Favre-Nachfolger beim BVB
BVB-Trainer Lucien Favre steht mal wieder massiv im Kreuzfeuer der Kritik. Ralf Rangnick wird als Nachfolger handelt. (Foto: foto2press)

Nach der enttäuschenden 1:3-Niederlage gegen Lazio Rom ist die Stimmung bei Borussia Dortmund am Boden. Der Start in die Champions League wurde am Dienstag gehörig verpatzt, die Fans waren vor dem heimischen TV-Bildschirm entsetzt angesichts des Auftritts. BVB-Lizenzspielerchef nahm anschließend deutliche Worte in den Mund und sprach von einer “desolaten Leistung”. Der Druck vor dem Revierderby am kommenden Samstag (18:30 Uhr) gegen Schalke 04 ist deutlich gestiegen – vor allem für Trainer Lucien Favre. Der Schweizer steht schon seit Monaten in der Kritik, die Gerüchte um Ralf Rangnick als möglichen Nachfolger reißen nicht ab. Sollte auch die Partie gegen Schalke schief gehen, sind Konsequenzen nicht mehr ausgeschlossen.

Im Grunde war es ein altbekanntes Muster, aber das machte die Pleite gegen Lazio Rom aus Dortmunder Sicht nicht besser. Mal wieder war der BVB einem Gegner qualitativ deutlich überlegen, aber wieder einmal setzte es eine komplett unnötige Niederlage.

Erst Augsburg, dann Rom: Nächster Rückschlag für den BVB

Die Italiener waren einfach bissiger, leidenschaftlicher und deutlich effizienter. Das reichte, um den BVB – der deutlich mehr Ballbesitz hatte und optisch drückend überlegen war – in die Schranken zu weisen. Es gab viele Parallelen zur peinlichen 0:2-Niederlage der Dortmunder am 2. Bundesliga-Spieltag gegen den FC Augsburg.

Auch dass der BVB bei Auswärtsspielen in der Champions League enttäuscht, ist nicht wirklich etwas Neues. In der vergangenen Saison kassierte die Borussia gegen Inter Mailand (0:2), den FC Barcelona (1:3) und Paris Saint Germain (0:2) jeweils klare Niederlagen. Jede einzelne davon wäre vermeidbar gewesen.

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Keine Lust mehr auf den Favre-Fußball

Die Philosophie von Trainer Lucien Favre geht den Fans und Insidern von Borussia Dortmund mehr und mehr auf die Nerven. Die Borussia stirbt in Ballbesitz und Schönheit. Mutiges Pressing findet nicht statt. Nach der erwähnten Blamage gegen Augsburg kommentierte Favre allen Ernstes, man müsse eben noch geduldiger sein.

Dabei hatte seine Mannschaft gerade 90 Minuten lang Querpässe gespielt und gegen einen biederen und limitierten Gegner verloren. Ähnlich lief es nun in der Champions League gegen Lazio Rom ab.

Guerreiro erwischt rabenschwarzen Tag

Erschreckend war auch, wie einfach die Italiener ihre Tore erzielten konnten. Dem 1:0 für Lazio war ein katastrophaler Fehlpass von Thomas Meunier vorausgegangen. Das zweite Tor der Römer fiel nach einer Ecke. Und beim dritten Treffer ließ der BVB sich klassisch auskontern, hier sahen Mats Hummels und Raphael Guerreiro verdammt schlecht aus.

In der Offensive war Erling Haaland der einzige Aktivposten. Kapitän Marco Reus stand zwar in der Startelf, war aber über die gesamte Spielzeit nicht zu sehen. Jadon Sancho ist schon seit Wochen komplett außer Form, Raphael Guerreiro erwischte einen rabenschwarzen Tag und der junge Jude Bellingham wirkte gegen die aggressiven Italiener überfordert.

Ist das Derby schon ein Endspiel für Favre?

Lizenzspieler-Boss Sebastian Kehl nannte den BVB-Auftritt zu Recht “desolat” und Coach Favre wirkte bei seinem Statement schon fast hilflos: “Wenn man nicht läuft und wenn man nicht kämpft, dann kann man im Fußball auch nicht gewinnen.”

Die Saison 2020/2021 ist noch jung, aber hinter den Dortmunder Zielen gibt es jetzt schon große Fragezeichen. Oder genauer gesagt: Zweifel daran, ob die Trainerposition noch richtig besetzt ist.

Am Samstag im emotionalen Derby gegen Schalke ist der BVB fast schon zum Gewinnen verdammt. Ansonsten dürfte die Stimmung endgültig kippen. Der Name von Ralf Rangnick geistert schon seit Monaten durch Dortmund. Der 62-Jährige wäre sofort verfügbar und wohl der logische Favre-Nachfolger.