BVB-Trainer Kovac warnt: “Brauchen dringend noch Qualität”

Simon Schneider | am: 14.08.25
Dortmunds Trainer ist alles andere als zufrieden mit dem aktuellen BVB-Kader.

Wenige Tage vor dem Pflichtspielauftakt sieht Borussia Dortmunds Trainer Niko Kovac deutlichen Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt. Der 53-Jährige machte klar, dass der aktuelle Kader den hohen Anforderungen der kommenden Saison noch nicht genügt. „Wenn wir auf mehreren Wettbewerben bestehen wollen, brauchen wir nicht nur einen großen, sondern auch einen qualitativ starken Kader“, betonte Kovac im Gespräch. Gerade bei einem Dreifachbelastungsprogramm sei dies unverzichtbar.

Der BVB war in der vergangenen Spielzeit nur knapp als Vierter in die Champions League gerutscht. Ein Szenario, das Kovac in der neuen Saison unbedingt vermeiden will. „Unser Ziel ist es, die Qualifikation deutlich früher klarzumachen“, erklärte er. „Dafür brauchen wir jetzt die richtigen Entscheidungen.“

Schwieriger Markt – Konkurrenz aus England

Die Suche nach Verstärkungen gestaltet sich jedoch alles andere als einfach. Kovac lobte die enge Abstimmung zwischen Sport-Geschäftsführer Lars Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der Scouting-Abteilung und dem Trainerteam.

Alle handelten „Hand in Hand“. Doch der Markt sei kompliziert – nicht zuletzt wegen der finanziell übermächtigen Premier-League-Klubs. „Wir müssen klug und geduldig vorgehen, rationale Entscheidungen sind jetzt wichtiger als emotionale Schnellschüsse“, so der Coach.

Nach Informationen der Sport Bild stehen unter anderem Angreifer Fábio Silva (Wolverhampton Wanderers) und Mittelfeldtalent Facundo Buonanotte (Brighton & Hove Albion) auf der Wunschliste. Auch eine Rückkehr von Jadon Sancho sowie eine Verpflichtung des zuletzt vom FC Chelsea ausgeliehenen Carney Chukwuemeka sind weiterhin Optionen.

Massive Verletzungssorgen in der Abwehr

Während die Planungen laufen, bereiten Kovac vor allem die Personalsorgen in der Defensive Kopfzerbrechen. Nationalspieler Nico Schlotterbeck arbeitet nach einem Meniskusriss im linken Knie an seinem Comeback. Zwar steht er inzwischen wieder im Balltraining, ein Einsatz wird jedoch frühestens im Oktober erwartet.

Noch schwerer wiegt der Ausfall von Niklas Süle. Der 29-Jährige zog sich im Test gegen Juventus Turin eine Muskelverletzung in der Wade zu und wird mindestens zwei Monate fehlen. Damit bleiben Kovac zum Saisonstart als etatmäßige Innenverteidiger nur Neuzugang Waldemar Anton und der junge Filippo Mane. Auch Kapitän Emre Can muss wegen anhaltender Adduktorenprobleme pausieren.

„Wir müssen die Ruhe bewahren und kreative Lösungen finden“, sagte Kovac. Rechtsverteidiger Julian Ryerson könnte vorübergehend ins Abwehrzentrum rücken. Dennoch ist ein zusätzlicher Transfer in der Innenverteidigung bis zum Ende der Wechselfrist am 31. August nicht ausgeschlossen.

Saisonstart im Pokal – St. Pauli zum Ligaauftakt

Für die Dortmunder beginnt die Pflichtspielsaison am kommenden Montag (20.45 Uhr, ARD/Sky) mit dem DFB-Pokalduell beim Drittligisten Rot-Weiss Essen. Am 23. August (18.30 Uhr, Sky) wartet zum Bundesligaauftakt ein Auswärtsspiel beim Aufsteiger FC St. Pauli.

Kovac will, dass sein Team von Beginn an überzeugt – auch wenn die personellen Voraussetzungen derzeit schwierig sind. „Wir sind extrem ambitioniert und haben noch einiges vor uns“, betonte er. „Aber wir werden die richtigen Schlüsse ziehen und am Ende auch die richtigen Spieler bekommen.“

Simon Schneider Seit etwa 15 Jahren ist Simon im Sportjournalismus aktiv. Seine Karriere begann bei einem Online-Portal und setzte sie anschließend als freiberuflicher Redakteur bei einem großen Sportverlag, der Sport-Revue, fort. Neben seinem umfassenden Fachwissen im Fußballbereich ist er besonders versiert in den Disziplinen Fußball, Esports und Skisport. In seiner aktuellen Position bei der Sp24 hat er sein Themenfeld um Tennis, MMA und Politik erweitert und ist für das aktuelle Nachrichtengeschehen verantwortlich.

Auch in der Redaktion ist Simon als vielseitiger Wett-Experte bekannt, der eine der höchsten Erfolgsquoten aufweist. mehr lesen