Champions League: Skandal-Elfmeter bringt BVB um den Lohn

Emre Can ManCity BVB
Sein vermeintliches Handspiel entschied die Partie: Emre Can. (Foto: foto2press)

War das für längere Zeit das letzte Spiel in der Champions League für Borussia Dortmund? Der BVB verabschiedete sich am Mittwoch durch ein 1:2 im Rückspiel gegen Manchester City aus der Königsklasse. Das englische Top-Team hatte schon den ersten Vergleich mit 2:1 für sich entschieden. Und da alles darauf hindeutet, dass die Borussia in die Königsklasse in der kommenden Saison verpasst, dürfte die berühmte Hymne wohl frühestens wieder im Herbst 2022 im Westfalenstadion erklingen. Unterm Strich setzte sich City zweifellos verdient durch. Allerdings durfte der BVB lange von der Sensation träumen – bis zu einem skandalösen Elfmeterpfiff in der zweiten Halbzeit.

Das war's für Borussia Dortmund in der Champions League. Der BVB ist erwartungsgemäß an der derzeit wohl besten Mannschaft der Welt gescheitert. Manchester City ist schließlich nicht umsonst der große Favorit auf den Gewinn der Königsklasse – bei sämtlichen Wettanbietern.

Schon im Hinspiel war mehr drin für den BVB

Dennoch hat sich der BVB in beiden Partien extrem teuer verkauft. Im Hinspiel vor einer Woche war deutlich mehr drin als das 1:2. Was wäre gewesen, wenn Emre Can sich dort in der ersten Halbzeit nicht einen katastrophalen Fehlpass erlaubt hätte, der zum 0:1 geführt hätte?

Was wäre gewesen, wenn der Treffer von Jude Bellingham – der nachweislich regulär war – gezählt hätte? Und wenn der BVB in der Nachspielzeit etwas aufmerksamer gewesen und das überflüssige zweite Gegentor verhindert hätte?

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Bellingham lässt Dortmund träumen

Auch beim Rückspiel am Mittwoch gab es Phasen, da wuchsen die Dortmunder Hoffnungen aufs Halbfinale. Speziell nach den überraschend starken 15 Minuten zu Beginn, die Bellingam mit dem 1:0 für den BVB krönte. Dortmund verteidigte diesen Vorsprung bis zur Pause. Mit diesem Resultat hätte die Borussia den großen Favoriten tatsächlich eliminiert.

Der Druck von Manchester City wurde allerdings immer stärker, auch in der zweiten Hälfte hatte der BVB kaum noch Entlastung. Und trotzdem hätte die Abwehrschlacht mit ein bisschen Glück und dem ein oder anderen Konter erfolgreich sein können. Wäre da nicht das Schiedsrichter-Gespann gewesen.

Can köpft sich selbst an die Hand

Die Szene, die dieses gesamte Viertelfinal-Duell entschied, ereignete sich in der 52. Minute. Phil Folden hatte von der linken Seite eine Flanke halbhoch in den Dortmunder Strafraum gebracht. Dort ging Emre Can zum Ball, berühte das Leder zuerst mit dem Kopf und von dort sprang der Ball dann an seinen Oberarm.

BVB-Trainer Edin Terzic brachte es anschließend auf den Punkt: “Ich verstehe das einfach nicht. Jedes Jahr bekommen wir eine klare Regel-Schulung. Und es wurde eindeutig gesagt, dass es kein Elfmeter ist, wenn man sich selbst an die Hand köpft.”

Hamann: “Dieser Elfmeter ist ein Skandal”

Schiedsrichter Carlos del Cerro Grande sah das anders und gab Strafstoß für Manchester City. Der Spanier verzichtete kurioserweise auch darauf, sich diese knifflige Szene noch einmal selbst in der Review-Area anzuschauen. In der Zeitlupe war klar zu erkennen, dass Can den Ball zunächst mit dem Kopf und dann erst mit dem Arm berührt hatte. Warum der VAR die Entscheidung nicht revidierte, blieb ebenso ein Rätsel.

“Das ist schon extrem bitter. Das tut weh. Die Regeln besagen doch ganz klar, dass so eine Aktion nicht zu einem Elfmeter führt”, war auch Emre Can anschließend der Verzweiflung nahe.

Auch beim TV-Sender Sky empörte sich Experte Didi Hamann: “Dieser Elfmeter ist ein Skandal. Damit wurde der BVB um den Lohn gebracht. Vor allem die Art und Weise, wie dieser Elfmeter letztlich gegeben wird, kann ich nicht akzeptieren. Heute wurde der Video-Schiedsrichter beerdigt.”

Dem BVB bleibt noch der DFB-Pokal

Mahrez nutzte das Geschenk jedenfalls zum 1:1-Ausgleich. Danach fand der BVB keine Mittel mehr, um City ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Den entscheidenden Schlusspunkt setzte schließlich Folden mit seinem Tor zum 1:2 in der 75. Minute.

Borussia Dortmund kann sich jetzt auf die letzten sechs Spiele in der Bundesliga konzentrieren. Und dann gibt es da ja noch ein weiteres Ziel: der Gewinn des DFB-Pokals. Dort könnte es im Mai zum großen Finale gegen RB Leipzig kommen.