Ein klares „Nein“ zu Montagsspielen in der Bundesliga

Bundesliga: Kampf um Europa
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In dieser Saison wurden zum ersten Mal Montagsspiele in der Fußball Bundesliga ausgetragen und den Gegnern der Neuerung sind nun neue Argumente in den Schoss gefallen. Schon allein die Auseinandersetzung zeigt, dass die wichtigsten Pro’s der Befürworter nicht greifen.

Nicht mehr lange, dann sind die deutschen Fußball-Fans wieder dem Ende der Saison nah: Zumindest was die Montagsspiele angeht. Denn am Montag dem 16.04 wird das letzte Montagsspiel dieser Bundesliga-Saison zwischen Mainz 05 und SC Freiburg ausgetragen. Die berechtigten zweifel der Gegner gegen die Montagsspiele, lässt berechtigte Zweifel an der Argumentation der DFL hinsichtlich der höchst umstrittenen Spielplan-Neuerung aufkommen.

Der Dachverband der 36 Profiklubs bringt vor allem immer wieder zwei Argumente vor, wenn es um die Berechtigung der von vielen Fans ungeliebten Ansetzungen geht:

1) Durch die Montagsspiele würde der Amateurfußball geschützt, denn im Amateur-Bereich werden nach wie vor sehr viele Sonntagsspiele stattfinden.

2) Den Europa-League-Startern würden die Montagsspiele entgegenkommen. Da diese durch ihren internationalen Auftritt die Chance haben, einen Tag Ruhe mehr zu erhalten. Damit wären die Bedingungen fairer bei der folgenden Bundesliga-Partie.

Damit kommt auch gleich die Sprache auf Mainz und Freiburg. Beide Vereine sind vom Europapokal ungefähr ebenso weit entfernt, wie der FC Bayern München vom letzten Tabellenplatz. Am Donnerstag tritt RB Leipzig im Europa-League-Rückspiel bei Olympique Marseille an und muss bereits am Sonntag gegen Bremen spielen – nicht am Montag!

Welche Begegnung finde am Sonntag um 15:30 Uhr statt? Eines der vielleicht interessantesten Spiele der Rückrunde: Schalke gegen Dortmund im Revierderby. Der Zweite gegen den dritten, die große Revanche nach dem es in der Hinrunde zu einem Sensationellen 4:4 kam, nachdem die Königsblauen das 0:4 aufgeholt hatten. Sofern es sich nach dieser fadenscheinigen Bundesligasaison überhaupt noch lohnenswert ist, ein Spiel anzusehen, dann ist es wohl das Revierderby. So viel einmal zum Schutz der sonntäglichen Spiele im Amateurfußball.

Ruhe, Schonung? – beide Montagsspiele verlor Leipzig

Zudem ist auch das Argument der Schonung der Europa-League-Teilnehmer schon lange überholt. Denn bei zwei von fünf Partien stand kein internationaler Teilnehmer auf dem Platz. Borussia Dortmund spielte dagegen einmal und Leipzig zweimal – die Ausbeute: katastrophal.

Vor einer Minikulisse murmelte sich der BVB zu einem Remis (1:1) gegen den FC Augsburg, RB verlor bei Eintracht Frankfurt (1:2) und ging sogar am vergangenen Montag mit 1:4 gegen Bayer Leverkusen unter. Unterm Strich darf hier nach dem ersten Feldversuch mit fug und Recht behauptet werden, dass es ein Irrglaube ist, dass die Europapokalstarter von einem zusätzlichen Ruhetag profitieren. Wobei es bei den Leipzigern eh Jacke wie Hose war. Denn nun haben die Sachsen schlichtweg einen Tag weniger für die Vorbereitung und Erholung vor dem Rückspiel in Frankreich.

Fazit ist, dass die Auseinandersetzung der Montagsspiele bleiben wird, trotz der Proteste und der nicht ausverkauften Stadien, da es im TV-Vertrag bis 2021 festgeschrieben ist. Nur ist es an der Zeit für die Verantwortlichen, ihre Argumentation zu überdenken und dann ganz ehrlich sagen, worum es tatsächlich dabei geht: Mehr Anstoßzeiten, mehr Exclusivitaet für die TV-Partner und mehr Einnahmen. Was in einer Marktwirtschaft allerdings nichts verächtlich ist – sondern ehrlich.